Schumanowka, Barnaul Kolonie

 
Von Margarete Pasytsch.
   
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  Barnaul Kolonie. Von Margarete Pasytsch.
   
 

Ortsname: Schumanowka
Weitere Ortsnamen: Шумановка, Sumanovka, К-зыЕдинство“ (1931), Soglasie (1935), Shdanowa (1936), им. 22 партсъезда, „Шумановка“.

Ortsnummer: D0479
Kolonie (menn.): Barnaul
Mutterkolonie: gemischt
Admin. Zuordnung
: OkrugSlawgorod, Rayon Orlow. о 1917 – Томская губ., Барнаульский у., Хортицкая/ Орловская вол.; в сов. период – Алтайский край, Славгородский/Немецкий  р-н (в наст. время – Немецкий нац. р-н).
Gründungsjahr: 1911
Topografische Lage: [32 K3]; [128]; [675];
Landfläche:
Einwohnerzahl: 342 (1926), 341 (1926), 341 (1928?; 54 Höfe), 99 Höfe (1935), 1.148 (1980; 332 Höfe), 1.153 (1987; 368 Höfe), 1.275 (1989), 1.305 (1991), 1.300 (1995; 54% нем.), 1.424 (2006).

   

Konfession: MK Kleefeld / MB Alexanderkrone / Baptisten ab Anfang 1950.

Grandma 7: In der "Grandma 7" CD sind 74 Mennoniten, die in Schumanovka, Barnaul geboren sind, beschrieben.

Zusatzinformationen: Die Kolonie lag etwa 40 km im N von Slawgorod. Die Kolonie wurde von Schwarzmeerdeutschen gegründet. Am 13. Oktober 1913 wurde die neue, geräumige Schule in Schumanowka eingeweit, in der auch die Gottesdienste der MK stattfanden. (Der Botschafter 86 / 1912).  Das Dorf war Alphabetisierungspunkt. Es gab 1926 eine 4-klassige Schule und eine Lesehalle. Über 10 Familien zogen 1927 nach Amur und wohnten da im Dorf Schumanowka, einige davon waren maßgeblich an der Vorbereitung und Flucht des Dorfes Schumanowka 1929 über den Amur nach China beteiligt. („Die Flucht über den Amur“)  In den 1937/1938 Jahren wurden 18 Personen verhaftet, 8 davon erschossen.   Nach Schumanowka wurden die Einwohner des Dorfes Kleefeld und Konstantinowka umgesiedelt. In Schumanowka ist vor der lutherischen Kirche eine Gedenktafel aufgestellt, auf der die Namen der Einwohner von Schumanowka (41) und Kleefeld (11) sind, die im Winter 1943 / 1944 verhungert sind. Auf dem alten Friedhof in Schumanowka kann man das Massengrab sehen. In Schumanowka war während der Kriegszeit ein Kinderheim in dem Kinder waren, deren Mütter in das Arbeitslager (Trudarmee) mussten. In Schumanowka ist ein Museum mit vielen Ausstellungsstücken und Informationen zu der Geschichte der Dörfer Schumanowka, Kleefeld und Konstantinowka.
Quellen: [1];  [2 1964, S. 97]; [4]; [11]; [26]; [112]; [215 Nr. 86 1912]; [216]; [218]; [219]; [220]; [221]; [227]; [228]

Buch: 1. Новь села Шумановка. И. И. Шеленберг. Барнаул. 1985. 2. In den Steppen Sibiriens. Fast, Gerhard. Rosthern, SK: J. Heese, 1957. 3. Книга "В степях Сибири". Гергард Фаст. Ростгерн, Канада, 1956. Перевод на русский язык Ирина Гейнце. Германия, 2013. (russisch). 4. Эмиграционное движение немцев сибири (1928 - 1930 гг.). Документы и материалы. А. А. Фаст. Барнаул. 2005. 5. Незаконное сборище» (судебный очерк). А. А. Фаст. Барнаул. 2005. (russisch). 6. В сетях ОГПУ-НКВД (Немецкий район Алтайского края в 1927-1938 гг.). А. А. Фаст. Барнаул. 2002. (russisch)

       
    Information und Quellen aus Orte in den Mennoniten in Russland bis 1943 lebten.
       
   
Quellen:
1. „Ortsliste auf der Seite des Dorfes Schuk“ unter http://www.schuk.ru/1/katalog/map.html
     

2. Heimatbuch die Deutschen aus Russland. (HB) Stuttgart: Landmannschaft die Deutschen  a. Russland. 1954-2007.

4. Handbuch Russland-Deutsche (mit Ortsverzeichnis ehemaliger Siedlungsgebiete). Mertens, Ulrich. Nürnberg.  2001

11. Немцы России. Населенные пункты и места поселения: энциклопедический словарь.  Сост. В.Ф. Дизендорф. Москва, 2006. 2-е переработанное Интернет-издание. - 2009. http://wolgadeutsche.net/diesendorf/Ortslexikon.pdf 

26. Compilation of Mennonite Villages in Russia. Tim Janzen. 2001, 2004  und seine Daten in „Mennonitische Dörfer in Russland“.

32. Karte der deutschen Siedlungen in den Gebieten Omsk, Slawgorod (Kulunda-Steppe), Zelinograd (Akmolinsk). Bearbeitet von Dr. K. Stumpp. In „Heimatbuch der Deutschen aus Rußland“ 1964.

112. Grandma 7 CD-ROM. CMHS Fresno, USA. 2012. Beschreibung.

128. Topografische Karte Barnaul, Slawgorod Siedlung, 2001.

151. Mennonitische Orte in Russland in Google My Maps. Von Andreas Tissen und Viktor Petkau.

215. Zeitung "Der Botschafter".

218. Korrektur und Erweiterungen von Margarete Pasytsch (geb. Schmidt), alle ihre Berichte.

219. In den Steppen Sibiriens. Fast, Gerhard. Rosthern, SK: J. Heese, 1957. 

220. Книга "В степях Сибири". Гергард Фаст. Ростгерн, Канада, 1956. Перевод на русский язык Ирина Гейнце. Германия, 2013. (russisch)

221. Эмиграционное движение немцев сибири (1928 - 1930 гг.). Документы и материалы. А. А. Фаст. Барнаул. 2005.

227.  В сетях ОГПУ-НКВД (Немецкий район Алтайского края в 1927-1938 гг.). А. А. Фаст. Барнаул. 2002. (russisch)

228. Незаконное сборище» (судебный очерк). А. А. Фаст. Барнаул. 2005. (russisch)

675. Karte Siedlungen des Deutschen Rayons in den Grenzen von 1928. Kolchose am 1. Januar 1935 mit Zahl der Wirtschaften. Gezeichnet von Nikolai Rempel.

   
 
       
   
Dorfplan Schumanowka, Barnaul Kolonie 1912
   
Gezeichnet von David Klassen und Viktor Veer.
   
    Zu dem interaktiven Dorfplan Schumanowka, Barnaul Kolonie 1912. (31 Familien)
     
     
   

Bemerkungen zur Konfession:
In jedem Dorf gab es Mitglieder der Mennoniten Kirchengemeinde und der Mennoniten Brüdergemeinde. Bis Gebetshäuser gebaut waren, versammelte man sich in Privathäusern. Die Mennoniten Kirchengemeinden versammelten sich oft in der Schule.
In jedem Dorf gab es einen Chor der Mennoniten Kirchengemeinde, einen Chor der Mennoniten Brüdergemeinde und einen Dorfchor in dem alle Mitsingen konnten. Der Dorfchor sang auf verschiedenen Veranstaltungen des Dorfes.
 
Mennoniten Kirchengemeinde Kleefeld (Красное) gegründet 1909
Sie hatte folgende Dörfer: Kleefeld (Красное), Schumanowka (Шумановка), Halbstadt (Некрасово), Alexanderkrone (Кусак), Gnadenheim (РедкаяДубрава), Blumenort (Подснежное), Ebenfeld (Ровнополь) und Hochstadt (ВысокаяГрива). Der erste Leitende war Prediger Abram Dück. Als dann Prediger Kornelius Wiens (Schumanowka) kam, wurde er als Ältester gewählt und ordiniert. Er war ein tatkräftiger, energischer Mann, starb aber leider schon 1918. Weiter waren Prediger: Jakob Harder, Jakob Kliewer, Johann Goossen, Wilhelm Hübert, Jakob Voth und Dietrich Geddert.
Nach dem Tod von Ältesten Wiens wurde Prediger Jakob Harder Leitender. Als er nach Omsk und dann nach Kanada auswanderte, wählte man Prediger Johann Goossen zum Leitenden. 1918 wurde in Kleefeld eine sehr gute Kirche gebaut, wohl die beste auf der Siedlung.  G. Fast „In den Steppen Sibiriens“

Mennoniten Brüdergemeinde Alexanderkrone (Кусак) gegründet 1919

Diese Gemeinde wurde 1919 mit den beiden Gemeinden Alexanderkrone (Кусак) und Schumanowka (Шумановка) gegründet, später schloss sich auch noch Halbstadt (Некрасово) an. (Alexanderkrone gehörte bis 1919 zur MB Alexanderfeld, Schumanowka gehörte bis 1919 zur MB Gnadenheim –  M. P.) Die Gemeinde hatte drei Prediger. Abram Ratzlaff, der erste Leitende; Franz Friesen und Jakob Rogalsky. Diakon war Bruder Jakob Wiens. Bruder Franz Friesen wurde als Ältester gewählt und ordiniert. Nach seiner Auswanderung im Jahr 1926 zog Bruder Isaak Braun von Gnadenheim nach Alexanderkrone und wurde Leiter der Gemeinde. Er wanderte 1929 auch aus und ist in Brasilien gestorben. Er war ein schlichter aber treuer Arbeiter in der Gemeinde. G. Fast „In den Steppen Sibiriens“
   

 

Bilder und Fotos Schumanowka, Barnaul Kolonie.

Archivdokument "Прошение об основании Шумановского меннонитского церковного прихода Барнаульского уезда 1913". (russisch) von Konstantin Kraevsky (Moldova).

Personen, die in Schumanowka, Barnaul geboren sind, in der Grandma 6 CD.

Personen aus Schumanowka, Barnaul in der MUB (Mennonitische Umsiedlerbetreuung) Datenbank.

Verhungerte in Schumanowka und Krasnoje 1943-44.

Einige Angaben zu den Gedenktafeln in Schumanowka, Altai. Von Margarete Pasytsch (geb. Schmidt).

Personen aus Schumanowka in den Passagierlisten des Flüchtlingstransports im Jahre 1930 nach Paraguay. Von Ron Isaak.

Agaben zum Dorfplan Schumanowka, Altai, 1912 von Margarete Pasytsch.

Prediger, Diakone, Dirigenten, Lehrer, Sonntagschullehrer der Slawgoroder Siedlung Altai, Westsibirien. Von Margarete Pasytsch.

Verbannung aus der Slawgoroder Siedlung nach Narym, Nord-Sibirien 1931. Von Margarete Pasytsch.

Lehrer in den Mennonitendörfern der Slawgoroder Siedlung, Altai, Westsibirien von 1909 - 1938. Von Margarete Pasytsch.

Gesundheitswesen Slawgoroder Siedlung Altai, Westsibirien. Hebammen und Ärzte seit der Gründung der Siedlung 1908. Von Margarete Pasytsch.

Verzeichnis der Einwohner der Mennonitendörfer des Deutschen Nationalen Rayons, Altai Gebiet (West – Sibirien), die 1927 – 1938 wegen konterrevolutionärer Verbrechen verurteilt wurden. Vom Margarete Pasytsch

Списки людей, содержавшихся в Славгородской тюрьме (Алтайский край, Западная Сибирь) и расстрелянных в 1937-38 гг. (russisch) von Margarete Pasytsch.

Schumanowka in Села и хозяйства Немецкого национального района на Алтае. В. И. Матис (Барнаул). (russisch) zugeschickt von Nikolai Rempel.

Unglücksfall in Schumanowka, Bar. Kr. J. R. Friedensstimme, Nr. 70 7. September 1913, S. 5 - 6.

Schumanowka, Barnauler Kreis, Sibirien. Kor. Wiens. Friedensstimme, Nr. 15 22. Februar 1912, S. 6 - 8.

Schumanowka, Sibirien. A. Löwen. Friedensstimme, Nr. 32 23. April 1914, S. 4 - 5.

Schumanowka, Sibirien. Jakob Wiens. Friedensstimme, Nr. 38 14. Mai 1914, S. 6 - 7.

Schumanowka, Sibirien. Jak. Joh. Voth. Friedensstimme, Nr. 89. 16. November 1911, S. 6 - 9.

Jakob Dörksen, Schumanowka. Friedensstimme, Nr. 71 12. September 1912, S. 7 - 9.

Schumanowka in der Liste der Mennoniten aus Russland, die nach Argentinien ausgewandert sind (nach Geburtsorte sortiert).

     
   
Zuletzt geändert
     
am 5 Oktober 2020