Kleefeld (Krasnoje), Barnaul Kolonie

 
Von Margarete Pasytsch.
   
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  Barnaul Kolonie. Von Margarete Pasytsch.
   
 

Ortsname: Kleefeld
Weitere Ortsnamen: Клефельд (bis 1915), Krassnoje, Krasnoe, Красное (ab 1915), К-зы „1 Мая“ (1931, 1938), им. 22 партсъезда. Artel.

Ortsnummer: D0459
Kolonie (menn.): Barnaul
Mutterkolonie: gemischt
Admin. Zuordnung:
Okrug Slawgorod/Rayon Slamenka.  до 1917 – Томская губ., Барнаульский у., Орловская вол.; в сов. период – Алтайский край, Знаменский/Немецкий р-н.
Gründungsjahr: 1908
Topografische Lage: [32 K3]; [89]; [128];

Dorfplan: Kleefeld 1924-26
Landfläche:
Einwohnerzahl: 161 (1911), 240 (1926), 255 (1926), 240 (1928?; 39 Höfe).

   

Konfession: MK Kleefeld / MB Gnadenheim / Baptisten ab Anfang 1950.

Grandma 7: In der "Grandma 7" CD sind 65 Mennoniten, die in Kleefeld, Barnaul geboren sind, beschrieben.

Zusatzinformationen: Die Kolonie lag etwa 45 km im N von Slawgorod. Sie gehörte zum zwischen 1908/09 nördlich von Slawgorod entstandenen geschlossenen deutschen Siedlungsgebiet. Die Ansiedlungsbedingungen waren günstig. Jedem männlichen Familienmitglied wurden 15 ha Land zugeteilt. Außerdem wurde eine Steuerbefreiung für 5 Jahre eingeräumt. 1918 wurde in Kleefeld ein schönes Bethaus gebaut, das Beste auf der Siedlung. In den 1930ger Jahren wurde das Bethaus beschlagnahmt, eine Zeitlang war die Jugendschule im  Gebäude, dann wurde es als Lagerhalle genutzt. In den 1937/1938 Jahren wurden 22 Personen verhaftet, 16 davon erschossen. Viele junge Frauen aus Kleefeld und den anderen Dörfern wurden 1942 in das Arbeitslager nach Kansk (Gebiet Krasnojarsk) geschickt. Nach Ende des Krieges 1945 durften viele von ihnen nicht nach Hause, sondern wurden in die Uranminen nach Taboschar (Tadshikistan) geschickt und durften erst nach 1956 zurück nach Hause. Im Ort gab es eine Molkerei. Die Einwohner von Kleefeld wurden 1971 nach Schumanowka umgesiedelt. Da, wo das Dorf früher war ist eine Gedenktafel aufgestellt, die an das Dorf erinnert.
Quellen: [1]; [2 1964, S. 91]; [4]; [9 S. 122]; [11]; [26]; [112]; [145]; [218]; [219]; [220]; [221]; [226]; [227]

Buch: 1. In den Steppen Sibiriens. Fast, Gerhard. Rosthern, SK: J. Heese, 1957. 2. Книга "В степях Сибири". Гергард Фаст. Ростгерн, Канада, 1956. Перевод на русский язык Ирина Гейнце. Германия, 2013. (russisch). 3. Эмиграционное движение немцев сибири (1928 - 1930 гг.). Документы и материалы. А. А. Фаст. Барнаул. 2005. 4. Новь села Шумановка. И. И. Шеленберг. Барнаул. 1985. 5. В сетях ОГПУ-НКВД (Немецкий район Алтайского края в 1927-1938 гг.). А. А. Фаст. Барнаул. 2002.

       
    Information und Quellen aus Orte in den Mennoniten in Russland bis 1943 lebten.
       
   
Quellen:
1. „Ortsliste auf der Seite des Dorfes Schuk“ unter http://www.schuk.ru/1/katalog/map.html
     

2. Heimatbuch die Deutschen aus Russland. (HB) Stuttgart: Landmannschaft die Deutschen  a. Russland. 1954-2007.

4. Handbuch Russland-Deutsche (mit Ortsverzeichnis ehemaliger Siedlungsgebiete). Mertens, Ulrich. Nürnberg.  2001

7. Die Sibiriendeutschen im Sowjetstaat 1919 – 1938. Brandes, Detlef, Andrej Savin: (Veröffentlichungen zur Kultur und Geschichte im östlichen Europa. Bd. 19). Essen 2001

9. Die Deutschen in Sibirien. Eine hundertjährige Geschichte von der Ansiedlung bis zur Auswanderung. Bruhl, Viktor. Bd.1, Bd.2 Nürnberg. 2003

11. Немцы России. Населенные пункты и места поселения: энциклопедический словарь.  Сост. В.Ф. Дизендорф. Москва, 2006. 2-е переработанное Интернет-издание. - 2009. http://wolgadeutsche.net/diesendorf/Ortslexikon.pdf 

26. Compilation of Mennonite Villages in Russia. Tim Janzen. 2001, 2004  und seine Daten in „Mennonitische Dörfer in Russland“.

32. Karte der deutschen Siedlungen in den Gebieten Omsk, Slawgorod (Kulunda-Steppe), Zelinograd (Akmolinsk). Bearbeitet von Dr. K. Stumpp. In „Heimatbuch der Deutschen aus Rußland“ 1964.

89. Karte “Mennoniten Siedlungen im Barnaul Gebiet“ by W. Schroeder. Mennonite Historical Atlas. First Edition. William Schroeder. Winnipeg. 1990.

112. Grandma 7 CD-ROM. CMHS Fresno, USA. 2012. Beschreibung.

128. Topografische Karte Barnaul, Slawgorod Siedlung, 2001.

145. Archivdokument "Донесение заведующего водворением переселенцев о переименовании селений в 1 кулундинском подрайоне томской губернии. 20.11.1914 г." (russisch)

151. Mennonitische Orte in Russland in Google My Maps. Von Andreas Tissen und Viktor Petkau.

218. Korrektur und Erweiterungen von Margarete Pasytsch (geb. Schmidt), alle ihre Berichte.

219. In den Steppen Sibiriens. Fast, Gerhard. Rosthern, SK: J. Heese, 1957. 

220. Книга "В степях Сибири". Гергард Фаст. Ростгерн, Канада, 1956. Перевод на русский язык Ирина Гейнце. Германия, 2013. (russisch)

221. Эмиграционное движение немцев сибири (1928 - 1930 гг.). Документы и материалы. А. А. Фаст. Барнаул. 2005.

226. Новь села Шумановка. И. И. Шеленберг. Барнаул. 1985.

227. В сетях ОГПУ-НКВД (Немецкий район Алтайского края в 1927-1938 гг.). А. А. Фаст. Барнаул. 2002.

   
 
       
   
Dorfplan Kleefeld, Barnaul Kolonie 1924-26.
   
Erstellt von Andre Willms, zugeschickt von Margarete Pasytsch.
     
   
   

Dorfplan vergrössern.

Angaben zum Dorfplan Kleefeld, Altai, Sibirien 1924-26 von Margarete Pasytsch.

     
   

Die ersten Einwohner von Kleefeld siedelten 1908 an. Ihre Namen waren:
Jakob Siebert
Johann Unruh,
Jakob Töws,
Jakob Arendt,
Johann Enns,
Franz Engbrecht,
Heinrich Unger,
Peter Schmidt (mein Uropa – M. Pasytsch),
Heinrich Konrad (mein Uropa – M. Pasytsch).

Bemerkungen zur Konfession:
In jedem Dorf gab es Mitglieder der Mennoniten Kirchengemeinde und der Mennoniten Brüdergemeinde. Bis Gebetshäuser gebaut waren, versammelte man sich in Privathäusern. Die Mennoniten Kirchengemeinden versammelten sich oft in der Schule.
In jedem Dorf gab es einen Chor der Mennoniten Kirchengemeinde, einen Chor der Mennoniten Brüdergemeinde und einen Dorfchor in dem alle Mitsingen konnten. Der Dorfchor sang auf verschiedenen Veranstaltungen des Dorfes.
 
Mennoniten Kirchengemeinde Kleefeld (Красное) gegründet 1909
Sie hatte folgende Dörfer: Kleefeld (Красное), Schumanowka (Шумановка), Halbstadt (Некрасово), Alexanderkrone (Кусак), Gnadenheim (РедкаяДубрава), Blumenort (Подснежное), Ebenfeld (Ровнополь) und Hochstadt (ВысокаяГрива). Der erste Leitende war Prediger Abram Dück. Als dann Prediger Kornelius Wiens (Schumanowka) kam, wurde er als Ältester gewählt und ordiniert. Er war ein tatkräftiger, energischer Mann, starb aber leider schon 1918. Weiter waren Prediger: Jakob Harder, Jakob Kliewer, Johann Goossen, Wilhelm Hübert, Jakob Voth und Dietrich Geddert.
Nach dem Tod von Ältesten Wiens wurde Prediger Jakob Harder Leitender. Als er nach Omsk und dann nach Kanada auswanderte, wählte man Prediger Johann Goossen zum Leitenden. 1918 wurde in Kleefeld eine sehr gute Kirche gebaut, wohl die beste auf der Siedlung.  G. Fast „In den Steppen Sibiriens“
Mennoniten Brüdergemeinde Gnadenheim (Редкая Дубрава) gegründet 1909
Zu der Gemeinde gehörten anfänglich die Dörfer Gnadenheim (Редкая Дубрава), Blumenort (Подснежное), Ebenfeld (Ровнопль), Kleefeld (Красное), Schumanowka (Шумановка), Halbstadt (Некрасово) und Hochstadt (ВысокаяГрива). Der erste langjährige Leiter war Prediger Isaak Braun, dann seit 1926 Heinrich Janzen, der hier zum Ältesten gewählt und ordiniert wurde. Weitere Prediger waren Heinrich Konrad, Peter Esau, Jakob Rogalsky sen., Bernhard Klassen, Franz Friesen und Hermann Klassen. Berufen wurden auch Abram Unruh und Jakob Wedel.
Die Gemeinde erbaute 1910 auf dem Nordende eine schlichte Kirche aus Holz, die später auch als Zentralschule benutzt wurde.
Diakone waren Peter Schmidt und Abram Thiessen. Diese Gemeinde hatte eine Jugendarbeit unter der Leitung der Lehrer Johann Friesen und Jakob Wedel.

G. Fast „In den Steppen Sibiriens“
   

 

Bilder und Fotos Kleefeld (Krasnoje), Barnaul Kolonie.

Prediger, Diakone, Dirigenten, Lehrer, Sonntagschullehrer der Slawgoroder Siedlung Altai, Westsibirien. Von Margarete Pasytsch.

Verbannung aus der Slawgoroder Siedlung nach Narym, Nord-Sibirien 1931. Von Margarete Pasytsch.

Archivdokument "Прошение об основании Шумановского меннонитского церковного прихода Барнаульского уезда 1913". (altrussisch) von Konstantin Kraevsky.

Mennoniten aus Kleefeld, Slawgorod in den Passagierlisten des Flüchtlingstransports im Jahre 1930 nach Paraguay. Von Ron Isaak.

Liste der 1909-22 im Gebiet Barnaul getauften Seelen. Erstellt vom Ältesten Aron Reimer, Schoental, Barnaul.

Lehrer in den Mennonitendörfern der Slawgoroder Siedlung, Altai, Westsibirien von 1909 - 1938. Von Margarete Pasytsch.

Gesundheitswesen Slawgoroder Siedlung Altai, Westsibirien. Hebammen und Ärzte seit der Gründung der Siedlung 1908. Von Margarete Pasytsch.

Verzeichnis der Einwohner der Mennonitendörfer des Deutschen Nationalen Rayons, Altai Gebiet (West – Sibirien), die 1927 – 1938 wegen konterrevolutionärer Verbrechen verurteilt wurden. Von Margarete Pasytsch

Списки людей, содержавшихся в Славгородской тюрьме (Алтайский край, Западная Сибирь) и расстрелянных в 1937-38 гг. (russisch) von Margarete Pasytsch.

Ученик Мичурина. Über Johann Funk (1880-1944) aus Kleefeld (Krasnoje), Barnaul Kolonie. (russisch) von Margarete Pasytsch.

Verhungerte in Schumanowka und Krasnoje 1943-44. Nach Informationen von Viktor Veer.

Durch tiefe Wege. Kleefeld, Sibirien. H. und A. Buller. Friedensstimme, Nr. 21 22. Mai 1910, S. 8 - 10.

Sibirien, Barnaul, Dorf Kleefeld. Heinrich H. Buller. Friedensstimme, Nr. 43. 24. Oktober 1909, S. 7 - 8.

Kleefeld in der Liste der Mennoniten aus Russland, die nach Argentinien ausgewandert sind (nach Geburtsorte sortiert).

     
   
Zuletzt geändert
   
am 25 September 2020