Gnadental (Wodjanaja), Baratow (Sofiewka) Kolonie

 

Baratow (Sofijewka) und Schlachtin Kolonien.

Ortsname: Gnadental
Weitere Ortsnamen: Gnadenthal, Wodjanaja, Водяная, Majak, Mayak, Маяк (2004).

Ortsnummer: D0195
Kolonie (menn.): Baratov (Sofievka)
Mutterkolonie: Chortitza
Admin. Zuordnung:
Dnjepropetrowsk/ Kriwoj Rog/ Sofiewka/Marianowka, до 1917 – Екатеринославская губ., Верхнеднепровский у., Марьяновская вол.; в сов. период – Днепропетровская обл., Софиевский р-н.
Gründungsjahr: 1872/1871
Topografische Lage: [18]; [25 B5]; [54]; [67]; [257]; [258]; [259]; [260]; [261];
Landfläche: 1.801 Desj.
Einwohnerzahl: 333 (1897), 362 (1902), 400 (1911), 300 (1914), 550 (1914, zus. mit Neu-Chortitza), 300 (1918), 380 (1919), 370 (1925), 332 (1926), 571/559 нем. (1941), 598 (1942), 504/504 нем. (1942).
Konfession: mennonitisch

Grandma 7: In der "Grandma 7" CD sind 284 Mennoniten, die in Gnadental, Baratov geboren sind, beschrieben.
Zusatzinformationen: Die Kolonie lag etwa 15 km im SW Sofijewka. Zahl der deutschen Einwohner 1941:559, 1942:504 in 129 Familien. Sie wurde zusammen mit der Kolonie Neu-Chortitza von der Kolonie Alt-Chortitza für Landlosen gegründet. Das Land für beide Kolonien (3.700 Desj.) wurde von der Fürstin Repnina gekauft. In Gnadental entstanden 36 Höfe mit 50 Desj. Land. Es gab eine Kirche und bis 1938 eine 4-klassige Volksschule, an der 1912 ein Lehrer unterrichtete. 1938 wurde eine 7-klassige Schule eröffnet. Bis 1938 war Deutsch Unterrichtssprache, Russisch wurde als Fach vermittelt. Ab 1938 wurde Russisch zur Unterrichtssprache und Deutsch wurde als Fremdsprache unterrichtet. Für alle Kinder zwischen 8 und 15 Jahren bestand Schulzwang, unregelmäßiger Schulbesuch wurde aber nicht bestraft. In den Familien wurde Plattdeutsch gesprochen. Im Dorf gab es eine Bibliothek. Elektrischer Strom konnte mit einem Dieselgenerator erzeugt werden. Dies war aber wegen fehlendem Kraftstoff oft nicht möglich. Die medizinische Versorgung erfolgte im 12 km entfernten Sofiewka. Im Ort war eine alte Frau als Krankenpflegerin und Hebamme tätig. Im Dorf gab es vier Brunnen mit Trinkwasser und neun Brunnen, deren Wasser für das Vieh geeignet war. 1918 bewirtschafteten 36 Höfe 1.962 ha. Der Kolchos bewirtschaftete 1.495 ha. Hinzu kamen noch 67 ha Hofland (pro Hof 0,5 ha). In den dreißiger Jahren gab es Bemühungen, den Obstanbau zu intensivieren. Diese blieben aber ohne großen Erfolg. 1942 gab es eine Obstplantage (3 ha) und einen Weingarten (0,75 ha). Auf 2,5 ha wurden Maulbeerbäume für die Seidenraupenzucht gepflanzt. Anfang der zwanziger Jahre gelang mehreren Familien die Flucht über die Grenze nach Kanada. Verhaftungen konzentrierten sich ausschließlich auf die Jahre 1937 und 1938. Während 1937 nur ein Mann verhaftet und verbannt wurde, wurden 1938 insgesamt 39 Männer aus dem Dorf verhaftet und verbannt Die aus Lehm erbauten Wohnhäuser stammen zumeist aus dem 19. Jahrhundert. Im Dorf gab es eine Windmühle und eine Ziegelei. Die Wege wurden bei Regen regelmäßig überschwemmt, die Brücken waren in einem schlechtem Zustand. Der Ort wurde am 14.08.1941 von der Wehrmacht besetzt.
Quellen: [1];  [2 1958, S. 188]; [3]; [4]; [11]; [26]; [112]; [248]; [249]; [327]

Buch: 1. Die Gnadentaler. Löwen, Heinrich. Bad Oeynhausen. 1999. 2. Against the Wind: The Story of Four Mennonite Villages. (Gnadental, Gruenfeld, Neu-Chortitza and Steinfeld) in Southern Ukraine, 1872-1943. Friesen, John. Winnipeg, Manitoba: Henderson Books, 1994. 3. Gnadenthal 1880-1980. Printed by D. W. Friesen & Sons, Ltd. Altona, Manitoba. 1982.

 
 
Information und Quellen aus Orte in den Mennoniten in Russland bis 1943 lebten.
   
Quellen:
1. Ortsliste auf der Seite des Dorfes Schuk.
 

2. Heimatbuch die Deutschen aus Russland. (HB) Stuttgart: Landmannschaft die Deutschen  a. Russland. 1954-2007.

3. „Stumpp-Erhebungen 1941-1942“  in „Heimatbuch der Deutschen aus Rußland“ 1956-1964.

4. Handbuch Russland-Deutsche (mit Ortsverzeichnis ehemaliger Siedlungsgebiete). Mertens, Ulrich. Nürnberg.  2001

11. Немцы России. Населенные пункты и места поселения: энциклопедический словарь.  Сост. В.Ф. Дизендорф. Москва, 2006. 2-е переработанное Интернет-издание. - 2009. http://wolgadeutsche.net/diesendorf/Ortslexikon.pdf 

18. Karte "Die deutschen Mennoniten-Kolonien in Russland". Gezeichnet von K. Beil.

25. Karte der deutschen Siedlungen im Gebiet (Oblast) Dnepropetrowsk (ehem. nördl. Teil des Gouv. Jekaterinoslaw. Bearbeitet von Dr. K. Stumpp. In „Heimatbuch der Deutschen aus Rußland“ 1958.

26. Compilation of Mennonite Villages in Russia. Tim Janzen. 2001, 2004  und seine Daten in „Mennonitische Dörfer in Russland“.

54. Karte “Judische Siedlungen bei Schlachtin-Baratov” by W. Schroeder. Mennonite Historical Atlas. First Edition. William Schroeder. Winnipeg. 1990.

67. Karte “Schlachtin und Baratov Kolonien“ by W. Schroeder. Mennonite Historical Atlas. First Edition. William Schroeder. Winnipeg. 1990.

112. Grandma Datenbank. CMHS Fresno, USA. 2016. Beschreibung.

151. Mennonitische Orte in Russland in Google My Maps. Von Andreas Tissen und Viktor Petkau.

248. Die Gnadentaler. Löwen, Heinrich. Bad Oeynhausen. 1999.

249. Against the Wind: The Story of Four Mennonite Villages. (Gnadental, Gruenfeld, Neu-Chortitza and Steinfeld) in Southern Ukraine, 1872-1943. Friesen, John. Winnipeg, Manitoba: Henderson Books, 1994. (englisch)

257. Topografische Karte Judenplan Kolonie ca. 1865? und die zu diesem Zeitpunkt noch nicht existierende Dörfer der Kolonie Baratow-Schlachtin wurden von Viktor Petkau angezeichnet.

258. Карта Криворожского округа. Mit Judenplan, Baratow-Schlachtin, Kusmizkij und Miloradowka. (russisch) mennonitische Orte von Viktor Petkau hervorgehoben.

259. Karte Baratow-Schlachtin Kolonie 1938. (russisch) mennonitische Orte von Viktor Petkau hervorgehoben.

260. Topografische Karte Judenplan und Baratow-Schlachtin Kolonien 1990. (russisch) mennonitische Orte von Viktor Petkau hervorgehoben.

261. Karte Baratow-Schlachtin Siedlung.

327. Gnadenthal 1880-1980. Printed by D. W. Friesen & Sons, Ltd. Altona, Manitoba. 1982.

 

 

 

Skizze Gnadental (Wodjanaja), Baratow Kolonie 1942

Gezeichnet von der K. Stumpp Gruppe.

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Skizze Gnadental (Wodjanaja), Baratow Kolonie 1942. Gezeichnet von der K. Stumpp Gruppe. Auf der Webseite ЦГЭАУ.

 

 

 

Dorplan Gnadenthal, Baratow Kolonie vor der Emigration nach Canada 1923

Gezeichnet von J. Mantler.

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Dorplan Gnadenthal, Baratow Kolonie vor der Emigration nach Canada 1923. Gezeichnet von J. Mantler. Gnadenthal 1880-1980. Printed by D. W. Friesen & Sons, Ltd. Altona, Manitoba. 1982. S. 35.

 

 

 

Ortsplan von Gnadental, Kreis Sofiewka, Stand 1930-41

Gezeichnet von H. Unger

 

Dieser Dorfplan wurde aus dem Buch "Die Gnadentaler. Löwen, Heinrich. Bad Oeynhausen. 1999" S. 3 entnommen.

 

 

Bilder und Fotos Gnadental, Baratow (Sofiewka) Kolonie.

Dorfplan Gnadental, Baratow Kolonie 1923. Gezeichnet von J. Mantler. Im Buch Against the Wind: The Story of Four Mennonite Villages. (Gnadental, Gruenfeld, Neu-Chortitza and Steinfeld) in Southern Ukraine, 1872-1943. Friesen, John. Winnipeg, Manitoba: Henderson Books, 1994. (englisch) S. 36.

Dorfplan Gnadental, Baratow Kolonie 1942-43. Im Buch Against the Wind: The Story of Four Mennonite Villages. (Gnadental, Gruenfeld, Neu-Chortitza and Steinfeld) in Southern Ukraine, 1872-1943. Friesen, John. Winnipeg, Manitoba: Henderson Books, 1994. (englisch) S. 136.

Familienverzeichnis des Dorfes Gnadental, Baratow (Sofiewka) Kolonie. Aus dem Dorfbericht von K. Stumpp 1942. (von Elli Wise)

Eheregister des Dorfes Gnadental, Baratow (Sofiewka) Kolonie. Aus dem Dorfbericht von K. Stumpp 1942. (von Elli Wise)

Kopie vom Archivdokument Dorfbericht von Gnadental (Wodjanaja), Baratow Kolonie von K. Stumpp 1942. Auf der Webseite ЦГЭАУ. 52 Seiten. Hinweis von Viktor Petkau.

Einwohnerverzeichnis des Dorfes Gnadental, Kreis Soflewka, Gebiet Dnepropetrowsk, Ukraine nach den im Mai 1942 von Agathe Rempel angefertigten Listen. Im Buch "Die Gnadentaler. Löwen, Heinrich. Bad Oeynhausen. 1999" S. 1-17 (556 Personen)

Teilnehmerliste des siebenten Heimattreffen des Dorfes Gnadental, Kreis Sofiewka, Gebiet Dnepropetrowsk, Ukraine am 19-20 September 1998 in Bieiefeld-Sinnestadt. Im Buch "Die Gnadentaler. Löwen, Heinrich. Bad Oeynhausen. 1999" S. 18-20 (104 Personen)

Personen aus Gnadental in den Akten der Einwanderungszentrale (EWZ) 1943-45. (von Elli Wise)

Mennoniten aus Gnadental in den Passagierlisten des Flüchtlingstransports im Jahre 1930 nach Paraguay.

Gnadental im Buch: Friesen, Rudy P. and Edith Elisabeth Friesen. Building on the past: Mennonite architecture, landscape and settlements in ssia/Ukraine. Winnipeg: Raduga Publications, 2004. Updates. S. 524 (englisch) und dasselbe Buch: Фрiзен, Рудi. Менонiтська архiтектура. Вiд минулого до прийдешнього. ТОВ "Виробничий будинок ММД", г. Мелитополь. 2010 г. S. 476 (ukrainisch)

Gnadenthal, Russia. Aus mennonitischen Kreisen; Europa; Russland; "Mennonitische Rundschau" 17 April, 1889; S. 2.

Gnadenthal, Russia. Aus mennonitischen Kreisen; Europa; Russland; "Mennonitische Rundschau" 17 Juli, 1889; S. 1.

Gnadenthal, Russia. Aus Mennonitischen Kreisen; Russland; Anonym, "Mennonitische Rundschau" 18 Juli, 1900; S. 1:4.

Gnadenthal, Russia. Aus Mennonitischen Kreisen; Russland; Harder, Mrs. P.; "Mennonitische Rundschau" 5 April, 1899; S. 5:3.

Gnadenthal, Russia. Korrespondenz; Russland; "Mennonitische Rundschau" 15 Juni, 188l; S. 1.

Gnadenthal, Russia. Korrespondenz; Russland; "Mennonitische Rundschau" 20 Juli, 1880; S. 3.

Gnadenthal, Russia. Korrespondenz; Russland; "Mennonitische Rundschau" 5 Februar, 1881; S. 1.

Gnadental in der Liste der Mennoniten aus Russland, die nach Argentinien ausgewandert sind (nach Geburtsorte sortiert).

Wodjanaja in der Liste der Mennoniten aus Russland, die nach Argentinien ausgewandert sind (nach Geburtsorte sortiert).

   
Zuletzt geändert am 21 September 2020