Brief von Abram Wittenberg, Neu Samara, in der "Mennonitische Rundschau", vom 15. Juni 1904, Seite 5

 

Abgeschrieben von Lydia Friesen (geb. Esau) (Email), alle ihre Berichte.

 

Kopie der Zeitung "Mennonitische Rundschau" vom 15. Juni 1904, Seite 5. (gotisch) von Lydia Friesen (geb. Esau).

 

 

Samara, den 25 April 1904. Werte "Rundschau"! Will Dir von hier aus dem hohen Norden einige Zeilen mit auf die Reise geben. Der Winter ist vergangen und es ist wieder Frühling geworden, die Wiese ist grün, es sieht wieder herrlich aus. O, wären unsere Herzen doch mit Dank gegen den Schöpfer und Geber aller guten Gaben erfüllt! Wir sind jetzt in der Saatzeit, wo wir wieder unsern Samen der Erde anvertrauen. Wir wünschen, daß es auch eine gute Ernte geben möchte, wie vielmehr werden es wohl die Arbeiter des Herrn wünschen, die in dem Weinberg unseres Herrn arbeiten, daß der Same, den sie ausstreuten, Frucht bringen möchte. In No. 14 der "R." frägt Aron Regehr nach senem Schwager Daniel Friesen, Kaltan. Er ist, nebst Familie, gesund. Sein ältester Sohn Jakob ist auf dem Tereck; die anderen alle im Samarischen, außer Heinrich, welcher auf der Forstei Razin, dient. In Jupowka wurde ein toter Tatar gefunden, welcher dann bewacht werden mußte, bis der Doktor kam, welches noch ziemlich lange dauerte. Beim "Slobodschickland" wurde auch ein Baschkir mit zwei Kugeln im Kopf und durchschnittenem Hals gefunden; Der Thäter wurde festgenommen und in Gewahrsam gebracht. Am Tock wurde auch ein toter Mensch aufgefunden, und so findet einer hier und der andere dort seinen Tod. Hier auf dem Totski Chutor wird diesen Sommer ein schönes und großes Krankenhaus gebaut werden, denn hier in dieser Gegend ist keins. In Pleschinow soll jetzt eine Postabteilung eingerichtet werden, welches auch ganz angenehm sein wird, denn gegegwärtig kommt die Post sehr unregelmäßig.
Will für diesmal schließen.
Noch einen Gruß mit Psalm 62.
A. W.

 

 

Brief von Abram und Justina Wittenberg, Samara, aus der "Mennonitische Rundschau" vom 26. Dezember 1900, Seite 7.

Brief von Abram und Justina Wittenberg, Donskoj, Neu Samara, in der "Mennonitische Rundschau", vom 5. Juni 1901, Seite 2.

   
Zuletzt geändert am 4 Mai, 2019