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Den Anfang mit dem Dorfe machte man am oestlichen
Ende, dort wo jetzt die Kirche steht. Ein altes Haus ist noch
geblieben, das im obern Querbalken der Haustuer, tief
eingeschnitten, das Jahr seiner Geburt und das Gruendungsjahr
des Dorfes anzeigt.
Die Gruendung des Dorfes fiel mit, dem, vaterlaendischen Kriege
zusammen. Doch bis nach Moskau und Borodino war weit. Das
Drohnen der Kanonen drang nicht nach Neu-Osterwick herueber,
Ruhig und ungestoert konnten die Kolonisten ihrer Kulturarbeit
nachgehen. Und als der Franzosenwinter schon fruehzeitig mit
seinem ganzen Grimm einsetzte, da sassen unsere Uebersiedler
bereits unter Dach und Fach und waermten sich am grossen Familienofen.
.Krieg- und Revolutionsnot, trotz 1854, 55 und 1905, hat Neu-Osterwick
nicht kennen gelernt, wohl aber die Feuersnot mit allen ihren
Schrecken.
In den dreissiger Jahren kam eine Frau Koop in den Flammen
ihres brennenden Hauses um. 1853 brannten zwei Wirtschaften
ab, - und 1863 - war das grosse Feuer." Am 8, August
brach das Unglueck herein. Es war um die Mittagszeit. Ein
fuerchterlicher Ost stuermte mit ungestuemer Gewalt laengs
dem Dorf dahin. Jedermann war froh, drinnen sein zu koennen.
Da ploetzlich gab's ein graessliches Erschrecken! Feuer
ueberall Feuer! Bestuerzt eilte man hinaus, um zu helfen,
zu retten! Aber wo anfangen? Wo aufhoeren?
Am oestlichen Ende des Dorfes wohnte der Wirt Johann Teichroew.
Seine Frau wollte Mittag machen und stellte die Pfanne mit
Fett aufs Feuer, Waehrend sie auf den Boden nach Mehl ging,
entzuendete sich das uebermaessig erhitzte Schmalz
und im Augenblick stand das ganze Haus in Flammen. Der Sturmwind
tat dann das Uebrige. Er schleuderte die brennenden Strohwische
der Daecher, und andere brennende Sachen ueber das ganze Dorf,
und fast gleichzeitig lohte es ueberall auf.
Das gab eine Augst, ein Rufen und ein Schreien, An Retten
war gar nicht zu denken. Nur das Vieh wurde freigelassen und
hinausgetrieben, - dann aber ging's an ein Suchen der Angehoerigen,
die das freie Feld zu gewinnen bemueht gewesen waren.
In einer guten Stunde war Neu-Osterwick ein rauchender Schutthaufen.
62 Gebaeude mit all den dazu gehoerigen Stallungen waren eingeaeschert.
Auch die beiden Vorratsmagazine und die vor einem Jahre
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