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Zur Jahrhundertfeier der Kolonie Neu-Osterwick,
jetzt Pawlowka.
Nach D. H. Rempel, Pawlowka
Mit dem Namen Neu-Osterwick" sind
fuer mich so viel schoene und angenehme Erinnerungen
verknuepft, dass mir noch jetzt jedesmal das Herz warm
wird, wenn ich an jene Jahre denke, wo dieses Dorf mir zur
zweiten Heimat wurde, in der ich zuerst des Lebens schweren
Ernst, aber auch sein volles Glueck und seinen reichen
Segen erfahren durfte.
Etwa 10 Werst von Chortitza entfernt, zieht es sich in langen
Strassenzeilen zu beiden Seiten eines grossen Tales dahin,
sendet seine Quer- und Seitenstrassen an passenden Stellen
ab und bildet schliesslich alles zusammen einen Umfang,
wie ihn nur die groessten Doerfer der Alten
Kolonie" aufweisen koennen.
Es war um Ostern 1812, als 2026 Mennonitenfamilien sich
hieselbst niederliessen, um bleibende Heimstaetten zu gruenden.
Sie kamen schon nicht von Preussen, sondern zum groessten
Teil aus dem unweit gelegenen Neuendorf, das ca. 23 Jahre
frueher bei der ersten Ansiedlung der Mennoniten in Suedrussland
angelegt worden war und jetzt seinen Ueberfluss an Bewohnern
weiter gab. Teilweise stammten die Uebersiedler auch aus Chortitza
und Schoenhorst.
Warum sie ihr Dorf Neu-Osterwick" nannten? Die
Ueberlieferung will wissen, als haetten sie ihr Wicken"
- Weichen um Ostern von der alten Heimstaette damit festnageln
wollen, doch wahrscheinlicher ist, dass die Erinnerung an
die alte preussische Heimat hier mitspielte, wo's auch ein
Osterwick" gab, weshalb dieses denn auch Neu-Osterwick"
getauft wurde.
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