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fliegenden oft meilenlangen, die Sonne verdunkelnden
Heuschreckenschwaerme hielt man, soweit als moeglich, durch
Schreien und Schiessen und durch Blechgetrommel oder durch
den uebel riechenden Dampf von angezuendetem, feuchtem Gnuell
oder Stroh von dem Siechniederlassen ab. Wo sie sich aber
dennoch niederliessen, da frassen sie alles Gruene weg: Getreide,
Gras, Gemuese, das Kartoffelkraut, ja selbst die Blaetter
von den Baeumen. Es setzten sich oefters so viele auf einen
Ast, dass derselbe unter der schweren Last abbrach. Wo die
tradenden Heuschrecken, mit dem Hinterende in die Erde gebohrt
ihren Samen legten, da mussten die Eier eingesammelt und vernichtet
werden, was sehr muehsam war und viel Zeit erforderte.
Schalte noch ein, dass suedlich vom Mennonitenlande, doch
an dieses angrenzend, die unter die Nogaier verbannten Molokanen
in ihren drei Doerfern Astrachanka, Wasieljewka und Schawkai
wohnen. Die Molokanen bilden eine Sekte, haben freie Gemeinden
mit Predigern aus ihrer eigenen Mitte, essen kein Schweinefleisch,
dafuer aber viel Hammelfleisch und trinken viel Milch; daher
der Name Molokanen (Milchleute). Taufe und Abendmahl nehmen
die Altmolokanen geistlich. Die Molokanen sind ein sehr wirtschaftliches
Volk, sind reich geworden, namentlich durch Vieh- und Schafzucht.
Aeusserlich recht religioes, kommt unter ihnen aber auch viel
Schwindel und Betrug vor; davon wissen besonders die mennonitischen
Ladenbesitzer zu erzaehlen, bei denen die Molokanen Einkaeufe
machten auf Borg, so dass sie bei den mennonitischen Kaufladenbesitzem
tief in Schulden gerieten, dieselben aber grossenteils, den
Nogaiern gleich, nicht berichtigten.
Spaeter zersplitterten sich die Molokanen in mehrere Gemeinschaften,
so dass es jetzt ausser den Altmolokanen Neumolokanen und
baptistische Molokanen gibt.
Neben Altenau, fuenf Werst ab von diesem Ort, waren die Doerfer
Terpinje, Troitzki, Bogdanowka, Dubowaja Balka und Tombowka,
wo die aus Russland verwiesene Sekte der Duchoborzen (d.h.
Geisteskaempfer) wohnten. Hinter dem Korniessen-Lande hinter
Melitopol an der Taschenak waren noch vier weitere Duchoborzendoerfer:
Duchoborzi, Radionowka, Garsloj und Damidowka, welche 1842
nach dem Kaukasus, Achalziek und Tiflis als von der orthodoxen
Kirche Abtruennige zum zweiten Mal verwiesen wurden. Von dort
zurueckgekommen, erzaehlten sie meinem Vater von der ungesunden
Gegend bei
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