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Die deutschen Ansiedler wurden zur Zeit Paul'
s unter ein Vormundschaftskomitee gestellt, welches sich in
Ekaterinoslaw befand, und dem der Herr Fadejew vorstand. Von
dort wurden die Vorschussgelder geholt und Instruktionen erhalten.
In spaeterer Zeit fiel das Vormundschaftskomitee weg, und
1818 wurde in Odessa das Komitee fuer die suedrussischen deutschen
Ansiedler errichtet. Der erste Praesident im Komitee war Staatsrat
Hahn, ein Deutscher, der letzte Baron von Dettinger. Unter
dem Komitee gab es ein Inspektorat fuer die deutschen Ansiedler
in Prischib, dessen erster Inspektor Peleg, ein Russe, dessen
letzter Hoffmann war, welcher das Amt so lange verwaltete,
bis das Inspektorat aufhoerte und auch die deutschen Ansiedler
dem betreffenden Ispektorat bzw. Polizeichef unterstellt wurden.
Die Wirte in den Doerfern waren verpflichtet, 1/2 Desjatine
Obstgarten am Hofe, 1/4 Desjatinen Maulbeerbaeume und 1/4
Desjatinen Waldbaeume anzupflanzen, die Poststrassen mit Daemmen
und Bruecken zu versehen und vermauerte Werstpfeiler zu errichten.
Sie waren zehn Jahre frei von der Abgabenzahlung. Es wurden
von den 120.000 Desjatinen Land zwei Werst breite Tschumakenwege,
die Salztrakte aus der Krim, angelegt, damit auf denselben
Oschfuhren fahren koennten, und das Zugvieh, wenn es ausgespannt
wurde, oder auch Vieh, das getrieben wurde, frei weiden konnte.
Drei Traktieren (Gasthaeuser) mit Brunnen dabei wurden am
Tschumakenwege angelegt, das eine, genannt "drei Rosen",
unweit der Stelle, wo jetzt Kleefeld ist, das zweite nicht
weit von dort in suedwestlicher Richtung, wo jetzt das Dorf
Steinfeld steht, und das dritte bei Tiegerweide. Lange Reihen
von russischen Pavosen (Wagen) mit weissen Oschen davor, sah
man oft auf dem Tschumakenwege einherziehen oder Herden von
Schafen und Kindern und Pferden wurden darauf geweidet und
getrieben.
Nach Ansiedlung der Doerfer von Ladekopp bis Altenau wurde
nach und nach das ganze von der Krone erhaltene Land besiedelt,
bzw. Doerfer darauf angelegt. Lange hatte die ganze Ansiedlung
bzw. Kolonie nur eine Gebietsverwaltung, das Gebietsamt zu
Halbstadt; spaeter 1870 wurde die Kolonie in zwei Wollosten
geteilt, die Halbstaedter und Gnadenfelder, die erste mit
dem alten Amtshause in Halbstadt, die andere mit dem Amtshause
in Gnadenfeld. Die hoechsten mennonitischen Beamten in den
mennonitischen Kolonien sind eben die Bezirksaeltesten, und
in jedem Dorfe der Dorfsaelteste.
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