Willi Vogt. Mennonitische Ahnenforschung

 

Buch: Mennonitisches Jahrbuch 1903. H. Dirks. 1904. Halbstadt
Artikel: Die wichtigen Ereignisse des Jahres 1903 unter uns Mennoniten. (Von Prediger H. Janzen).
 
   
 
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wird das Reservekapital aus 2% von den ausgezahlten Kapitalien, 1% der sechsprozentigen Darlehen, den Einnahmen fuer Vermoegensversteigerungen, Schuldumschreibungen und Erteilung von Teilungsbescheinigungen und den Zinsen des vorhandenen Reservekapitals.
So ist die Waisenkasse ein wahrer Segen fuer die Beteiligten: nicht nur, dass die Waisen ihr Erbe rechtzeitig und unverkuerzt erhalten und alte, nicht mehr erwerbsfaehige Leute ihre Kapitalien zu regelmaessiger, sicherer Rente anlegen koennen; sondern in dem Reservekapital kommt sie dem ganzen Bezirke zu gute und vermindert die Besteuerung desselben.
Dies letztere kann indessen auch durch andere gemeinschaftliche Einnahmequellen, wo solche vorhanden sind, erreicht werden. Manche Doerfer wie auch ganze Bezirke haben das Glueck, derartige Quellen zu besitzen. Die Bezirke Halbstadt und Gnadenfeld haben eine in der juengsten, sechzig Faden breiten Zuteilung vom Salztransportwege als Pachtartikel, woraus im Gnadenfelder Bezirk bereits die Mittel zur Erbauung zweier Bruecken ueber die Juschanlee, einer Lehrerwohnung, eines Feldscherhauses und anderer Einrichtungen geflossen sind. Unlaengst ist vom Gnadenfelder Wolosts'chod beschlossen worden, den Dorfsgemeinden je 25 Rbl. einmal und ferner 10 Rbl. jaehrlich fuer jedes Dorf aus derselben Quelle zu russisch-deutschen Schulbibliotheken zu bewilligen. Fuer den Rest der Einnahmen sollen Zuchtstiere gekauft werden.
Auch die Orloffer Wolost hat einen Pachtartikel als gemeinschaftliche Einnahmequelle, wenn auch nur eine etwas bescheidene. Er besteht aus den 270 Dess. Landes, die bei der inneren Bemessung des Gebiets als ueberzaehlig aus den Dorfsplaenen ausgeschieden wurden und einen jaehrlichen Ertrag von ca. 2000 Rbl. abwerfen. Natuerlich kann der Bezirk diese sehr wohl brauchen, und vielmehr dazu: hat er doch in Neu-Schoensee eine Zentralschule mit drei Lehrern zu unterhalten, einen Wolostarzt (gegenwaertig Dr. Hermann Meder) zu honorieren und Mithilfe zur Gruendung zweier Pachtdoerfer zu gewaehren, worin einige seiner Landlosen sich etabliert haben. Diese Doerfer heissen Alexandrowka und Werowka, sind auf 12 jaehrige Pachtdauer, von 1903 gerechnet, 60 Werst von den Mutterkolonien entfernt, auf dem Lande des Gutsbesitzers Piessarew am Dneprufer angesiedelt und bestehen zusammen aus 40 Wirtschaften.
Was die aeussere Erscheinung der Kolonien der Orloffer Wolost

         
 
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Zuletzt geaendert am 12 November 2006.