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wird das Reservekapital aus 2% von den ausgezahlten
Kapitalien, 1% der sechsprozentigen Darlehen, den Einnahmen
fuer Vermoegensversteigerungen, Schuldumschreibungen und Erteilung
von Teilungsbescheinigungen und den Zinsen des vorhandenen
Reservekapitals.
So ist die Waisenkasse ein wahrer Segen fuer die Beteiligten:
nicht nur, dass die Waisen ihr Erbe rechtzeitig und unverkuerzt
erhalten und alte, nicht mehr erwerbsfaehige Leute ihre
Kapitalien zu regelmaessiger, sicherer Rente anlegen
koennen; sondern in dem Reservekapital kommt sie dem ganzen
Bezirke zu gute und vermindert die Besteuerung desselben.
Dies letztere kann indessen auch durch andere gemeinschaftliche
Einnahmequellen, wo solche vorhanden sind, erreicht werden.
Manche Doerfer wie auch ganze Bezirke haben das Glueck, derartige
Quellen zu besitzen. Die Bezirke Halbstadt und Gnadenfeld
haben eine in der juengsten, sechzig Faden breiten Zuteilung
vom Salztransportwege als Pachtartikel, woraus im Gnadenfelder
Bezirk bereits die Mittel zur Erbauung zweier Bruecken ueber
die Juschanlee, einer Lehrerwohnung, eines Feldscherhauses
und anderer Einrichtungen geflossen sind. Unlaengst ist vom
Gnadenfelder Wolosts'chod beschlossen worden, den Dorfsgemeinden
je 25 Rbl. einmal und ferner 10 Rbl. jaehrlich fuer jedes
Dorf aus derselben Quelle zu russisch-deutschen Schulbibliotheken
zu bewilligen. Fuer den Rest der Einnahmen sollen Zuchtstiere
gekauft werden.
Auch die Orloffer Wolost hat einen Pachtartikel als gemeinschaftliche
Einnahmequelle, wenn auch nur eine etwas bescheidene. Er besteht
aus den 270 Dess. Landes, die bei der inneren Bemessung des
Gebiets als ueberzaehlig aus den Dorfsplaenen
ausgeschieden wurden und einen jaehrlichen Ertrag von
ca. 2000 Rbl. abwerfen. Natuerlich kann der Bezirk diese
sehr wohl brauchen, und vielmehr dazu: hat er doch in Neu-Schoensee
eine Zentralschule mit drei Lehrern zu unterhalten, einen
Wolostarzt (gegenwaertig Dr. Hermann Meder) zu honorieren
und Mithilfe zur Gruendung zweier Pachtdoerfer zu
gewaehren, worin einige seiner Landlosen sich etabliert
haben. Diese Doerfer heissen Alexandrowka und Werowka,
sind auf 12 jaehrige Pachtdauer, von 1903 gerechnet, 60
Werst von den Mutterkolonien entfernt, auf dem Lande des Gutsbesitzers
Piessarew am Dneprufer angesiedelt und bestehen zusammen
aus 40 Wirtschaften.
Was die aeussere Erscheinung der Kolonien der Orloffer
Wolost
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