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Br. Liebig, weil er Baptist sei, vom Abendmahl
zurueckgewiesen, worauf er fernerhin auch bescheiden zurueckblieb.
Der groesste Teil war auf Leppkes Seite und Br. Lepp stimmte
dem bei. Br. Unger aber und noch etliche Brueder waren anderer
Ansicht. Da sich aber die Bundeskonferenz nahte, die damals
im Jahre 1877 an der Molotschna in Rueckenau tagte, so wurde
die Verhandlung ueber diesen Punkt bis dahin hinausgeschoben.
Dann aber sollte es sich entscheiden. Die Zeit kam heran und
die Konferenz war auch gut vertreten. Mit von den wichtigsten
Punkten war die Verhandlung ueber Leppkes Ansicht. Es wurde
fuer und gegen gesprochen, aber alles nach der Ordnung, einer
nach dem anderen, man kam aber noch zu keinem endgueltigen
Resultat. Waehrend man handelte, seufzten etliche Brueder
in ihrem Herzen: "Herr, entscheide Du es!" Da erhob
Br. Johann Siemens sich vom Sitze mit der Frage, ob die Sitzung
es eingehen wuerde, die Verhandlung ueber diesen Gegenstand
noch auf ein Jahr aufzuschieben, um zu sehen, was der Herr
uns in dieser Zeit sagen werde, was von der Konferenz auch
angenommen wurde. Einige Privatbrueder wuenschten diesen Gegenstand
nicht abermals zu erheben, sondern ihn voellig in Ruhe zu
lassen, bis zum Auferstehungstage. Er ist auch nicht mehr
auf der Konferenz zu Verhandlung gekommen.
Auf der Gemeindestunde am 27. Dezember 1879 war der wichtigste
Gegenstand unserer Beratung die Heiratsangelegenheiten unserer
Kinder, die noch zu keiner Gemeinde gehoeren, sich aber doch
verehelichen wollen. Es wurde gefragt, was hier zu machen
sei? Ob wir sie wollten zur Kirche hinweisen, oder ob wir
sie trauen koennten? Diese Frage nun sollte die Gemeinde loesen,
die vielen Bruedern dunkel und unerklaerlich war. "Was
gehen uns die an, die draussen sind", sagten die einen;
aber andere antworteten: "Es sind doch unsere Kinder
und wir sollten doch auch ihr Wohl suchen!" "Lasst
sie zur Kirche gehen", sagten die ersteren; "aber",
fuegten die anderen hinzu, "wenn sie es nicht fuer recht
erkennen, und zu uns koennen sie auch nicht, weil sie noch
nicht bekehrt sind." Da gab Br. A. Unger den Vorschlag:
Die Gemeinde moege beschliessen, dass die
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