Willi Vogt. Mennonitische Ahnenforschung

 

Buch: Abraham Unger, Gruender der "Einlager Mennoniten Bruedergemeinde". Heinrich Epp. Halbstadt 1907
 
 
 
 
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Br. Liebig, weil er Baptist sei, vom Abendmahl zurueckgewiesen, worauf er fernerhin auch bescheiden zurueckblieb.
Der groesste Teil war auf Leppkes Seite und Br. Lepp stimmte dem bei. Br. Unger aber und noch etliche Brueder waren anderer Ansicht. Da sich aber die Bundeskonferenz nahte, die damals im Jahre 1877 an der Molotschna in Rueckenau tagte, so wurde die Verhandlung ueber diesen Punkt bis dahin hinausgeschoben. Dann aber sollte es sich entscheiden. Die Zeit kam heran und die Konferenz war auch gut vertreten. Mit von den wichtigsten Punkten war die Verhandlung ueber Leppkes Ansicht. Es wurde fuer und gegen gesprochen, aber alles nach der Ordnung, einer nach dem anderen, man kam aber noch zu keinem endgueltigen Resultat. Waehrend man handelte, seufzten etliche Brueder in ihrem Herzen: "Herr, entscheide Du es!" Da erhob Br. Johann Siemens sich vom Sitze mit der Frage, ob die Sitzung es eingehen wuerde, die Verhandlung ueber diesen Gegenstand noch auf ein Jahr aufzuschieben, um zu sehen, was der Herr uns in dieser Zeit sagen werde, was von der Konferenz auch angenommen wurde. Einige Privatbrueder wuenschten diesen Gegenstand nicht abermals zu erheben, sondern ihn voellig in Ruhe zu lassen, bis zum Auferstehungstage. Er ist auch nicht mehr auf der Konferenz zu Verhandlung gekommen.
Auf der Gemeindestunde am 27. Dezember 1879 war der wichtigste Gegenstand unserer Beratung die Heiratsangelegenheiten unserer Kinder, die noch zu keiner Gemeinde gehoeren, sich aber doch verehelichen wollen. Es wurde gefragt, was hier zu machen sei? Ob wir sie wollten zur Kirche hinweisen, oder ob wir sie trauen koennten? Diese Frage nun sollte die Gemeinde loesen, die vielen Bruedern dunkel und unerklaerlich war. "Was gehen uns die an, die draussen sind", sagten die einen; aber andere antworteten: "Es sind doch unsere Kinder und wir sollten doch auch ihr Wohl suchen!" "Lasst sie zur Kirche gehen", sagten die ersteren; "aber", fuegten die anderen hinzu, "wenn sie es nicht fuer recht erkennen, und zu uns koennen sie auch nicht, weil sie noch nicht bekehrt sind." Da gab Br. A. Unger den Vorschlag: Die Gemeinde moege beschliessen, dass die

         
 
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Zuletzt geaendert am 21 Dezember 2008.