Willi Vogt. Mennonitische Ahnenforschung

 

Buch: Abraham Unger, Gruender der "Einlager Mennoniten Bruedergemeinde". Heinrich Epp. Halbstadt 1907
 
 
 
 
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Kinder unserer Gemeindemitglieder, welche noch nicht getauft sind, und zu keiner Gemeinde gehoeren, die aber in den Ehestand treten wollen, vor der Gemeinde persoenlich erscheinen sollen, und durch ihre eigene Unterschrift bezeugen, dass sie die Kopulation (Trauung) von unserer Gemeinde wuenschen, dass sie sich ferner verpflichten, die Versammlungen zu besuchen und ein stilles moralisches Leben zu fuehren. Der Vorschlag gefiel der Gemeinde, er wurde zum Antrag erhoben, unterstuetzt und einstimmig angenommen.
Obzwar unsere Gemeinde der Regierung bekannt war, so schickte dieselbe doch im Jahre 1873 einen hohen Beamten aus dem Ministerium zu St. Petersburg nach dem suedlichen Russland, damit derselbe, unter den Mennoniten weilend, Notizen einsammle. Er besuchte auch die erneute Mennoniten-Bruedergemeinde, um den Grund ihrer Ausscheidung aus der alten Mennonitengemeinde zu erfahren. Auch wuenschte er zu wissen, in welchem Verhaeltnis wir zu den Baptisten staenden. Die Lehrer und Aeltesten der ganzen Brueder-Gemeinde, auch die an der Molotschna wohnenden kamen darauf zusammen und stellten in einem Schreiben an die hohe Regierung die Verschiedenheiten zwischen den oben erwaehnten Gemeinden dar. Nachdem die Wahrhaftigkeit derselben von der ganzen versammelten Gemeinde geprueft worden, wurde das Schreiben nebst dem Glaubensbekenntnis an das Ministerium abgesandt. Die Gemeinde beschloss es auch drucken zu lassen, was jedoch erst anno 1876 geschah. --- Da aber die Glaubensbekenntnisse gerade zu der Zeit eintragen, als man sich von den Baptisten trennen wollte, so war der Anhang desselben vielen Bruedern nicht angenehm und achteten denselben fuer unnoetig, ja, er wurde mitunter auch verworfen, jedoch manche Brueder schaetzten ihn. Wie im Vorhergehenden schon bemerkt, hatten die deutschen Baptisten in Russland schon Anerkennung bekommen und so wollte die Regierung auch wissen, wie viel ihrer an der Zahl seien und an welchen Orten sie wohnten. So kam in Jahre 1878 von der Obrigkeit ein Befehl an das Chortitzer Wolostamt, einzureichen wie viel Baptisten hier seien. Da wurden wir Ausgetretenen ohne Ausnahme zu den Baptisten gezaehlt. Aber die Brueder Joh. Friesen,

         
 
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Zuletzt geaendert am 21 Dezember 2008.