Willi Vogt. Mennonitische Ahnenforschung

 

Buch: Abraham Unger, Gruender der "Einlager Mennoniten Bruedergemeinde". Heinrich Epp. Halbstadt 1907
 
 
 
 
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Abr. Unger, Kor. Unger, Heinr. Epp, Joh. Epp, Kornelius Fast, Joh. Neufeld, Joh. Loewen, Herm. Born. Diese Brueder wuenschten, dass die Gemeinde auf einen geregelten Fuss zu stehen komme, was bis dahin noch nicht gelungen war. Wir schickten das Schreiben gleich nach Hamburg ab und im Fruehlinge des Jahres 1866 erhielten wir Nachricht von dort. Die Hamburger Gemeinde hatte schon in der Tuerkei Mission getrieben und so wurde Br. August Liebig beauftragt, dorthin zu reisen, bei welcher Gelegenheit er auch zu uns kommen solle. Und der Herr fuehrte es, dass er noch im Fruehlinge desselben Jahres bei uns eintraf. Was aber fand er hier? Zerruettung und Zwiespalt. Gott aber ist ein Gott der Ordnung und die hatten wir keine. Er hielt Sonntags eine ernste und einladende Ansprache, worauf dann eine Gemeindestunde anberaumt wurde. Br. Liebig wurde als Vorsitzender ernannt. Er forderte nun den Protokollfuehrer zum Schreiben auf, was uns aber ganz fremd war. Der Vorsitzende gab uns darauf eine schoene Belehrung, indem er sagte, was uns wohl die Gemeindestunde nuetze, wenn kein Protokoll gefuehrt werde. Vielen Bruedern war das einleuchtend und so wurde denn gehandelt. Die Brueder, die am beredtesten waren, liessen sich hoeren; der eine hatte noch nicht ausgeredet, so fiel der andere schon ein und ein jeder blieb dazu sitzen. Da schaltete der Vorsitzende folgende Bemerkung ein: "Brueder, so ist die Weise bei uns Kindern Gottes nicht. Gott ist ein Gott der Ordnung. Ein jeder, der sich erklaere will, der stehe auf von seinem Sitz und rede alsdann zu der Gemeinde und zwar einer nach dem anderen. Ein jeder darf nur hoechstens dreimal ueber einen Gegenstand sprechen und dann sollen andere Brueder reden, damit sich der Sinn der Gemeinde offenbare." Das war uns einleuchtend, freilich den Bruedern, die ein grosses Wort fuehrten und ihr Recht behaupten wollten, gefiel dieser Vorschlag nicht.
Das Wirken des lieben teuren Bruders unter uns war aber nicht auf lange. Denn er hatte nur noch kaum zwei Wochen hier geweilt, so wurde die Behoerde es inne, dass er die zerstreuten Kinder Gottes zusammenbringe. Es kam von Chortitza der Bericht, ihn festzunehmen, und er

 

         
 
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Zuletzt geaendert am 21 Dezember 2008.