Willi Vogt. Mennonitische Ahnenforschung

 

Buch: Abraham Unger, Gruender der "Einlager Mennoniten Bruedergemeinde". Heinrich Epp. Halbstadt 1907
 
 
 
 
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wurde von Chortitzaer Volostamt arrestiert, nach der Gouvernementstadt Jekatherinoslav gebracht, von hier nach Odessa und von da ueber die Grenze geschickt. So standen wir wieder hilflos da, wiewohl wir grossen Segen von ihm zurueck behielten. Doch dem Herrn fehlt es an Mitteln nicht. So fuegte er es, dass ein Bruder, namens Karl Benzin, mit seiner Familie im Fruehling des Jahres 1868 aus Deutschland, Dirschauer Gemeinde, zu uns herueber zog. Dieser Bruder war mit der Gemeindeordnung bekannt, denn er war daheim als Diakon in der Gemeinde taetig gewesen. Er konnte uns daher auch eine wesentliche Hilfe leisten, und kam wie gerufen: Es wurde nun am 10. Juli 1868 in Einlage eine Gemeindestunde anberaumt, wo Br. Benzin als Vorsitzender ernannt wurde und alsdann folgende Beschluesse gefasst wurden:
1) Das unsere Gemeinde den Namen "Einlager Gemeinde" fuehren solle.
2) Ausser in Einlage hat die Gemeinde Stationen, auf Markusland, in Tschernoglas usw.
3) Die dienenden Mitglieder der Gemeinde, wie Aelteste, Lehrer und Diakonen, welche sie sich selbst zu waehlen hat, werden ernannt. Der Aelteste der Gemeinde hat zu dienen mit Taufe, Abendmahlsverwaltung, Trauungen, insonderheit aber hat er zu troesten und zu ermahnen, ausserdem auch die Gemeindebuecher zu fuehren und sonstige schriftliche Arbeiten zu besorgen, die in der Gemeinde vorkommen, wozu auch ein Gemeindesiegel notwendig ist. So wurde eins nach dem anderen beleuchtet und beschlossen, was hier aber nicht alles genannt ist - Nach diesem wurde wieder eine Gemeindestunde eroeffnet am 14. Juli, ebenfalls unter der Leitung des Br. Benzin. Der Vorsitzende fragte nun, ob wir noch alle mit den Beschluessen der vorigen Gemeindestunde einverstanden seien, was man mit Handaufheben bejahte. Br. Benzin schlug der Gemeinde vor, Nachmittag zur Wahl eines Aeltesten zu schreiten, was die Gemeinde durch Handaufheben einstimmig bewilligte. Um 2 Uhr waren wir wieder beisammen. Nach Gesang und Gebet fragte der Vorsitzende, ob die Wahl nach der Stimmenmehrheit geschehen solle, was ebenfalls bejaht wurde.

 

         
 
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Zuletzt geaendert am 21 Dezember 2008.