Willi Vogt. Mennonitische Ahnenforschung

 

Buch: Abraham Unger, Gruender der "Einlager Mennoniten Bruedergemeinde". Heinrich Epp. Halbstadt 1907
 
 
 
 
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Petersburg gereist, um seine Brueder, die in Russland wohnen, beim Kaiser zu vertreten und sie haben die beste Hoffnung, dass ihnen in Russland Freiheit gewaehrt wird, welches dann auch gewiss uns zu gut kommen wird, denn sie haben schon an tausend Glieder in Russland und Polen. Mit den Baptisten werden wir, wenn der Herr will, bald mehr in Verbindung treten, denn ich sehe, dass es unbedingt notwendig ist. Auch heisst es in dem Schreiben, dass sie in Hamburg ihre Missionsschule eroeffnet haben, in welcher 24 Brueder am Unterricht teilnehmen. Es werden dort solche Brueder aufgenommen, welche der Herr mit Gaben ausgeruestet hat, von ihm zu zeugen, die das voellige Vertrauen der Gemeinde besitzen, wo sie weilen, sich als tuechtig erwiesen haben in der Ausbreitung des Reiches Gottes, womoeglich einen offenen Kopf haben, sich dem Herrn voellig ergeben haben und gerne ihm zu dienen wuenschen. Und bitten uns, falls wir solche Brueder haben, sie ihnen zu empfehlen. Sie geben ihnen dort freien Unterricht, Logie und Kost. Der Unterricht besteht in Religion, deutscher und englischer Sprache, Schrieben, Rechnen, Lesen, Geometrie, Kirchengeschichte, Geografie, Predigtenentwuerfe usw. Sie bleiben dort 6 Monate bis ein Jahr und werden dann nach allen Richtungen ausgesandt, wo es Not tut. Die meisten haben schon ihren Bestimmungsort. Sie bitten auch um Unterstuetzung von hier, wenn es moeglich ist, den die Schule kostet ihnen viel Geld, weil jeder Bruder bei aller Sparsamkeit, woechentlich auf drei Taler zu stehen kommt. Lieber Bruder, ich moechte gerne an die Neudanziger Brueder schreiben, weiss aber nicht, an wen adressieren, damit er hinkommt; wenn du kannst, so stelle ihnen bitte diesen Brief zu."
Wie wir dir aus dem Vorhergehenden sehen, stand Bruder A. Unger mit den Hamburger Bruedern im Briefwechsel; folglich war ihnen auch unsere Lage bekannt und wussten auch, dass hier noch keine geregelte Gemeinde existiere. Br. Unger stellte im Jahre 1866 etlichen Bruedern einen Antrag, nach Hamburg zu schreiben um einen Lehrer, der uns hier behilflich sein koennte, die Gemeinde zu ordnen. Folgende acht Brueder gaben ihre Unterschrift hiezu:

 

 

         
 
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Zuletzt geaendert am 21 Dezember 2008.