|  | 20   Petersburg gereist, um seine Brueder, die in 
                    Russland wohnen, beim Kaiser zu vertreten und sie haben die 
                    beste Hoffnung, dass ihnen in Russland Freiheit gewaehrt wird, 
                    welches dann auch gewiss uns zu gut kommen wird, denn sie 
                    haben schon an tausend Glieder in Russland und Polen. Mit 
                    den Baptisten werden wir, wenn der Herr will, bald mehr in 
                    Verbindung treten, denn ich sehe, dass es unbedingt notwendig 
                    ist. Auch heisst es in dem Schreiben, dass sie in Hamburg 
                    ihre Missionsschule eroeffnet haben, in welcher 24 Brueder 
                    am Unterricht teilnehmen. Es werden dort solche Brueder aufgenommen, 
                    welche der Herr mit Gaben ausgeruestet hat, von ihm zu zeugen, 
                    die das voellige Vertrauen der Gemeinde besitzen, wo sie weilen, 
                    sich als tuechtig erwiesen haben in der Ausbreitung des Reiches 
                    Gottes, womoeglich einen offenen Kopf haben, sich dem Herrn 
                    voellig ergeben haben und gerne ihm zu dienen wuenschen. Und 
                    bitten uns, falls wir solche Brueder haben, sie ihnen zu empfehlen. 
                    Sie geben ihnen dort freien Unterricht, Logie und Kost. Der 
                    Unterricht besteht in Religion, deutscher und englischer Sprache, 
                    Schrieben, Rechnen, Lesen, Geometrie, Kirchengeschichte, Geografie, 
                    Predigtenentwuerfe usw. Sie bleiben dort 6 Monate bis ein 
                    Jahr und werden dann nach allen Richtungen ausgesandt, wo 
                    es Not tut. Die meisten haben schon ihren Bestimmungsort. 
                    Sie bitten auch um Unterstuetzung von hier, wenn es moeglich 
                    ist, den die Schule kostet ihnen viel Geld, weil jeder Bruder 
                    bei aller Sparsamkeit, woechentlich auf drei Taler zu stehen 
                    kommt. Lieber Bruder, ich moechte gerne an die Neudanziger 
                    Brueder schreiben, weiss aber nicht, an wen adressieren, damit 
                    er hinkommt; wenn du kannst, so stelle ihnen bitte diesen 
                    Brief zu."Wie wir dir aus dem Vorhergehenden sehen, stand Bruder A. 
                    Unger mit den Hamburger Bruedern im Briefwechsel; folglich 
                    war ihnen auch unsere Lage bekannt und wussten auch, dass 
                    hier noch keine geregelte Gemeinde existiere. Br. Unger stellte 
                    im Jahre 1866 etlichen Bruedern einen Antrag, nach Hamburg 
                    zu schreiben um einen Lehrer, der uns hier behilflich sein 
                    koennte, die Gemeinde zu ordnen. Folgende acht Brueder gaben 
                    ihre Unterschrift hiezu:
 
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