Aus der Reiseerinnerung von Heinrich Heinrich Cornies (1870-1944) (#472140)
1906 siedelte ich mit meiner Familie nach Sibirien hinüber, wo ich Landwirtschaft betrieb.
1913 traf ich meinen Onkel Franz in der neuen Stadt Slawgorod Barnauler Kreis. Das Stadtleben gefiel mir nicht, weil ich Landwirt war, und Onkel Franz hatte sein Haus mit Stelle verkauft, und, weil uns der Winter da zu lang und zu kalt war, besprachen wir uns eines Tages, dass wir ins Semiretschenskajer Gebiet fahren würden, wo es wärmer sei und uns ein Heim tuhen. Gesagt – getan, anfangs Mai wollten wir von Pawlodar den Fluss Irtisch hinauf nach Semipalatinsk mit einem Schiff ……………., aber o weh ; das ging nur zweimal in der Woche, dorthin ja, welchen Tag? So telegrafierte Onkel Franz aus Pawlodar: Rückantwort kam, Morgen 1 Uhr nachmittags, wir assen gerade Vesper, als Onkel das Telegramm erhielt, ja aber wie wir sollte Kurze Frist die 150 Werst ( Kilometer ) in 20 Stunden mit Pferde zu machen, müssen wir Sechs Uhr abends abfahren. Onkelchen sagte: Wir bekommen einen Kirgise mit dem er öfters gefahren war wenn wir den bekommen, der macht es. Sechs Uhr abends war das Fuhrwerk da. Wir packten einen Koffer mit unsere Kleider voll und einen Korbkoffer mit Essware. Dann fuhren wir die Nachtüber hindurch, Morgens waren wir beim See Maralde (Маралды), ……………… . Da sagte der Kirgise; hier werden wir Tee trinken, Maralde (Маралды), ist ein gefährlich großer See, das Wasser im See ist nicht trinkbar ( salzig ), aber aus dem stielen Ufer quell quellwasser heraus, also Trinkbar, rund um den See lebten die Kirgisen in ihren Siemowakas oder Jurten. Bei einer Siemowaka rauschte schon der Samowar und so gingen wir hin und als der Samowar kochte zapfte ich die Kaffe Kanne voll Wasser. Den gepressten Tee was die Kirgisen tranken liebte ich nicht. Ich war schon öfters den Weg gefahren und wusste auch das wir noch 60 Werst bis Pawlodar fahren. Um eine gute halbe Stunde Tränkte der Kirgise seine Pferde und sagte: jetzt können wir wieder fahren, gefüttert würden die Pferde unterwegs nicht! Die Pferde liefen aber wieder so als wen wir vor Pause wegfuhren! Es waren kleine Pferde Haut und Knochen aber gut gefahren, 12 Uhr mittags waren wir in der Stadt Pawlodar, also bekam der Kirgise das Doppelte Fuhrlohn wie versprochen war, wen Er uns bis 12 Uhr mittags brachte. 2 Uhr nachmittags kam das Schiff an, hatte Verspätung. Ich und Onkelchen standen kurz vor Sonnen Untergang auf Deck, und da sah Ich in Südwesten dunkle Wolke, sagte zu Onkel, Diese Nacht werden wir eine stürmische haben, Er schaute lange hin und sagte; Das ist ja Das Gebirge von Karkar……, Ich schaute Das Gebirge: Das schwarze Felsengebirge, es sah aus als die schwarze Nacht. Von der Wosnesenskaja Anhaltestelle lief eine Bahngleise 110 Werst bis zum Gebirge, so wie die Leute sagten, da stand noch eine Lokomotive und etliche Kohlenwaggone, war aber schon etliche Jahren eingegangen, weil die Kohle zu nichts taugte, so wie ein Fahrmann sagte; Tote Kohle. Wir kamen den 13 Mai in Semipalatinsk an und wollten gleich Post Fuhrwerk nehmen und losfahren, da frug der Posthalter bis wohin wir gedachten zu fahren. Onkelchen war der Redner weil Ich eine schwere Russische Zunge hatte, wir wollen Land suchen zum Ansiedeln, fahren wen möglich bis Taschkent, na sagte Er dann habt ihr beinahe zweitausend Werst zu fahren, dann wartet bis Morgen 8 Uhr abends dann geht die Sommer Saison an, dann braucht Ihr nur für zwei Pferden bezahlen, sonst fährt Ihr heute los so must Ihr die ganze Strecke für drei Pferde bezahlen und das macht auf jedes Pferd zwei Kopeken die Werst. Rue wir würden uns einig bis zum nächsten Tag 6 Uhr abends zu warten. Der Stationvorsteher war sehr zuvorkommend und sagte: wen Ihr fünf Rubel extra zahlt dann braucht Ihr 365 Werst auf keiner Station umsteigen, wenn am Wagen nichts passiert, denn Ich bin über diese Strecke Vorgesetzter. Den nächsten Tag vor 6 Uhr abends suchte Ich einen Wagen aus, und Ich nahm den längsten Wagen, und sagte zu Onkel Franz; Ich will meine Beine beim Fahren ausstrecken können. Station Vorsteher beschaute den Wagen und sagte Der …… kauft euch paar Pud Heu und macht Euch einen guten Sitz. Ich bestellte an einem Sarthe ( Die Sarther waren die Jamschiks ) Er solle für uns zwei Pud heu kaufen, um einen Sitz im Wagen zu machen, Er brachte es bald, und Ich machte ein Sitz, vorn unterem Kutscherbank stellte Ich die Koffer. Ehr wir abfuhren klebte der Vorsteher noch ein Papier am Wagen, und so fuhren wir los, zum Parom ( Fähre) der uns über den Fluss Irtisch brachte. Am anderen Ufer war eine schöne Wiese mit vielen Wasserrinnen, die letzte war eine ziemlich breite und das Wasser zog ziemlich stark. Auf der anderen Seite war das Ufer steil und da Konnten die Pferde die vordere Räder nicht hinaufbringen, die Pferden standen aufm trockene aber der Wagen stand im Wasser, da sagte Ich dem Jamschik …… …… solche Prozedur hatte Ich bei Pawlodar durchgemacht (als ich zum Rebrowskij Utschastok fuhr ), Ich sprang auch aufs trockene, und nahm die Beine von den hintersten beiden Pferde und sagte den Sarthe, wen ich Poschol (Los) sage so halte links und dann hebt das rechte Rad sich aufm Ufer und das linke Rad hebt sich dann auf in der Höhe, ( die vorder Räder an den Karossen waren sehr niedrig ), und so schleppten die Pferde die Karosse aufs Ufer. Da hatten Wir die hungersteppe vor uns ( Golodnij Stepp), nur Schilfe kein Gras hin und wieder eine Blattpflanze aber Große 1,5 Arschin. Hoch im Durchmesser über drei Arschin. Als wir 4 oder 5 Stationen gefahren waren sagte Onkel Franz von der nächste Station fahre Ich zurück! Da sagte Ich in Rom gewesen und den Papst nicht gesehen, so was gibst nicht und dann zahle Ich dir nicht …… zurück. Wir hatten endlich die 365 Werst ( Eine Werst ist 500 Faden lang, 1 Faden hat 3 Arschin oder 84 englische Zoll, in Russland hatten wir englische Zoll ) bezahlt, Onkelchen musste aber auf jeder Poststation Unterschreiben. Wen die frische Pferde eingespannt wurden, stand der Jamschik an Kutscherbank und 3-4 Mann spanten die Pferde ein. Der Vorsteher und Franz Onkel standen vor der Tür und plauderten, wen der Jamschik zur Leine griff, sagte Ich: Einsteigen, und dann Grüßte Onkelchen und sprang in die Karosse, er war ziemlich gut auf den Beinen, sein bauchlein wackelte aber dabei etwas stark. Wir waren ungefähr 240 Werst gefahren, da sahen wir vor uns einen grünen Stirnisen, der Schlängelte sich von Süden nach den Norden, als wir näher kamen war es Baumwuchs Längs einem kleinen Gebirgsfluss, da sah es wieder nach leben aus, denn in der Hungertagen war nicht einmal ein Sperling zu sehen, und die Spitzbuben waren doch allerwärts wo es ein Körulein gab zu stehlen. Auf der letzten Station vor der Stadt Sergiopol bekamen wir sorecht ein Russisches National Gespan, drei Apfelschimmel und einen Russischen Jamschik mit großen Vollbart und Mantel mit leib binde, die Schimmel waren schöne Pferde, etwas stark gebaut, aber liefen gut. Da sagte Ich zu Onkelchen: Wir Bauernlümmel fahren wie die Barone! Der Jamschik war stolz auf sein Gespan, konnte auch, und so fuhr Er uns längs der Hauptstraße der Stadt, wo es voll Militär wimmelte, die Städte längs der Grenze hatten alle Militär. Die Offizieren blieben stehen und schauten mit Wohlgefühlen das Gespan nach. Nun es war auch eine Lust zu sehen wie die Pferden liefen, und so gab Ich den Jamschik das doppelte Trinkgeld 20 Kopeken, Onkelchen hatte Ihn auch noch 30 Kopeken gegeben, nur dann ……. Zu einer weißköpfige Wodka bekommen. Kauften uns Proviant ein, etwas geräuchertes Speck und Suchari ( getrocknetes Brot ), und fuhren dann wieder weiter den da war noch kein Land zum besiedeln, hier fingen die Ausläufer vom Gebirge an, es ging Bergauf und bergab welliges Land. Bei der Station Lepsinsk kam Fluss Ili von Der Mongolische Grenze wo eine neue Stadt (?) wurde gebaut auch ein Postfuhrwerk an. Der Einsase war Herr Invaljidoff, ein Handelsreisender von der großen Tuchfabrik Morosoff, er hatte drei große Koffer mit Mustern, in jeder großen Stadt präsentierte er den Kaufleuten die Ware an. Wir hatten Nr 1 Postfuhrwerk und er Nr 2, wir hatten vor uns einen steilen Bergrücken wo wir hinauf sollten, da wurden an jeden Wagen an der hinteren Achse Eisenstangen befestigt die hatten zwei scharfe spitzen, wie eine Gabel, Invaljidoff sagte: es ginge steil Bergan, und da wurde öfters stillgehalten um das sich die Pferde ausruhen könnten. Wir stiegen ….. ab um zu Fuß zu gehen, aber Onkel Franz versuchte nur einmal zu gehen sein Bauchlein war ihn zum Bergan steigen beschwerlich. Als wir oben waren zeigte mir Herr Invaljidoff seine Firma. Tafel, war grade am Torfelsen wo der kleine Gebirgsfluss durchlief angebracht. Von hier sahen wir auch unsere Poststation sah aus wie ein kleines Zündhölzer Döschen. Von einer Station welche auf einen Bergrücken war sahen wir wieder das schwarze Felsengebirge, es sah aus als wen es nur zehn Werst bis dorthin sind, aber der Posthalter sagte es seien vierzig Werst, Er könne uns aber nicht dorthin ein Fuhrwerk geben, den es seien nur Feldwege dorthin. Nun wir sollten ja auch nicht in diese Lage ansiedeln. Es war eine großartige Aussicht! Drei große schwarze Bergrücken zogen sich von Süden nach Norden, und rund um eine ebene Steppe, womöglich die Hungerstepe. Bei uns wurde nur gesprochen von sieben Weltwunder, nun, da sahen wir Eins. Wir machten uns unsere Gedanken darüber. Ich sagte meine Gedanken zu Onkel Franz: Hier im Altai Gebirge müsste vor Tausende von Jahren ein großes Erdbeben gewesen sein, und das habe die Lava aus der Erde gedrückt und die Schlacke auf der Ebene geschwemmt. Onkelchen stiemte bei, das könne möglich sein. Die nächste Stadt hieß Kapal, lag in einer Gebirgskessel, die Poststation war außerhalb der Stadt, und das Telegrafamt auch. Wir blieben Nacht, weil es nach Regen aussah, und Nr.2 kam auch an. Wir saßen alle drei bei ein Tee, und da fing es an zu regnen ein Donnern, so dass die Fenster knirschten, der Postmeister kam und machte alle Fenster auf, denn er sagte die könnten sonst Kaput gehen, es blieb bei einem donnern und rollen. Das Echo. Wir hatten mit der Zeit den Samowar gelehrt, so bestellte Invaljidoff den zweiten, Er war nähmlich mit Onkelchen im Wortwechsel weg beim bestellen, ( Invaljidoff war Altgläubiger Russe) Onkelchen sagte da muss es stehen, Invaljidoff holte aus seinem Koffer die Bibel und schlug nach und gab Onkelchen recht, Ich wusste nicht das Onkel so beschlagen in der Bibel war. Das Gewitter gab nach, und Ich legte mich schlafen, und überlies den beiden den zweiten Samowar lehren. Morgens nach dem Frühstück gingen wir Onkelchen und meine weinigkeit Zum Telegrafenamt, denn Onkelchen sagte er glaube er habe nicht genug Geld mit, und Ich hatte für zwei Personen nicht so viel, im Telegrafenamt wollten eine Telegrame nicht anrufen weil …… ……. Slawgorod mit Telegrafenamt angegeben war, wir sagten wir können von dort und wussten das uns sei nun, so würden Sie bis Semipalatinsk schicken da könnten Sie es weiter schicken, das Geld solle den 25. Mai in Wernij sein, wir rechneten bis dann dort zu sein. Invaljidoff wollte noch einen Tag länger bleiben, so fuhren wir ab, als wir durch Kapal fuhren lief das Wasser noch stark in den Wasserrinnen und so manchen Keller war voll Wasser, na, sagte Onkelchen Kapal propal (Kapal ist verloren). Die Bergrücken waren hier ziemlich dicht, und so fuhren wir Tag und Nacht weiter. Eines Nachts hatten wir Pech, wir schliefen jeder in seiner Ecke denn es war eine Kalte Nacht, hatten das Tambur auch von oben heruntergelassen, wo es sonst aufgerollt an einem Hacken befestigt war, um ungefähr Zwei Uhr Nachts wachte Ich auf und hab das Tambur auf um zu sehen ob nicht die Laterne von der Station zu sehen seien, sollten aber noch weit ab, fragte den Jamschik scho Stanzija( ist die Station zu sehen), Er gab mir keine Antwort, frug noch einmal, da sagte Er ja, hatte doch wohl fest geschlafen, Ich legte mich wieder in die Ecke und war eingeschlafen, auf einmal musste Ich nach Luft gehen ich glaubte zu ersticken, denn Onkel Franz lag auf mich, was ist los, frug Ich, Ich kann nicht auf, der Haken sitzt mir im Rücken und hält mich fest sagte Er, Ich Grabbelte mit meinen Händen hin und hakte den Haken ab von seinen Kleidern. Der Wagen lag um nach eine Seite, Onkel kroch heraus und murmelte Sprüche und ging zur Station, die nicht weitab nach den Laternen war. Ich ging um den Wagen herum, und sah das …… ……. …… ….. ……. . Dass er nicht …. ….. Konnte. Ich sagte den Jamschik wen Ich Poschol (fahr los) sage, ich wurde den Wagen hinten etwas anheben, und so kommen wir heraus, war ein …… . Der Wagen war nicht beschädigt und so fuhren wir zur Station wo Onkel Franz den Vorsteher schon heraus getrommelt hatte, der kam uns entgegen und sagte so mang einen Spruch zum Jamschik, Ich sagte nitschewo ( macht nichts ), es ist alles ganz am Wagen. Wie wir ins Zimmer kamen hatte sich Onkelchen schon die Kleider heruntergezogen, und zeigte uns seinen Rücken, na, sage Ich das sieht ja gefährlich aus, da hängt ja schon das Gedärm on heraus zu quellen, war ein kleiner Blutstropfen zu sehen, aber Ich werde gleich ein Pflaster hinauf kleben, ein Zigarettenblatt legte es doppelt zusammen und drückte es hinauf, jetzt kann das Gedärme nicht heraus kommen, wenn Du dich auf den Bauch legst und ruhig verhältst. Der Vorsteher lachte, und sagte, das Fett würde die Wunde schon schließen, denn Onkelchen hatte wenigstens ein Zoll dick Fett auf dem Rücken. Der Vorsteher wollte uns den Samowar stellen zum Tee trinken, aber Onkelchen sagte Er wolle jetzt Schlaffen auf all den Schreck und Morgens Sechs Uhr wollten wir Tee trinken und weiter fahren. Wir kamen nach der Rosenstadt Wernij einen Tag ( 26 Mai ) später hin als wir gerechnet haben. Den andern Tag gingen wir zum Postamt und wollten das Geld abheben, der Postbeamte sagte: Er habe gestern den ganzen Tag alle Hotels nach uns nachfragen lassen und nicht gefunden, wir sagten wir seien erst gestern Sechs Uhr abends angekommen. Ich zeigte meinen Pass und erhielt das Geld. Der Postbeamte sagte noch: Er Könne solche Telegrafische Quittung nur Drei Tage verziehen, dann müsse er Rückantwort geben, ob es abgehoben ist oder nicht. Wir hatten ein mittleres Hotel, war billiger, nahmen wir solchen. Invaljidoff hatte ein Hotel erster Klasse, wo er den großen Saal mit langen Tisch wo er seine Mustern hinauflegte gemietet. Unsere Wirtsleute waren alte russische Leute, Stelle mit Häuser war Eigentum, vor 28 Jahren gekauft, von der Frontseite hatte das Hotel eine Weranda wo wir Abends saßen, und Onkel Franz mit dem Wirt sich allerhand erzählte, längs der Straße waren Turkistaner Papeln, hohe mit glatten Stamm wie poliert, Ich frug den Wirt wann ungefähr die gepflanzt sein, er sagte: Er selber als er gekauft habe, habe die Setzlinge gepflanzt. Nun es war kein Wunder das die Papeln so schön gewachsen waren, den an beiden Seiten der Straße lief Tag und Nacht Wasser, was Sie Abends und Morgens gebrauchten die Straßen zu bespritzen , um das es nicht Staub gebe, den die Straßen waren nicht mit Steinen gepflastert, sondern feinen roten Gräwel, so das die leichten Einspänner mit ihren Gummiräder nicht einmal einschnitten . Morgens gingen wir ins Gouverneur Gebände um zu fragen wann der Herr Gouverneur noch heute käme, den wir wollten mit ihm sprächen wegen Ansiedeln, den wir hatten gehört das solche Leute die nicht das Schwert nahmen kein Land zum Ansiedeln bekommen, weil es an der Mongolische grenze stieß. Des Tags besahen wir die Stadt, und den Großen schönen Park wo es sich herrlich wandeln ließ, nur die Zwei Soldaten Orchester von je 60 Mann machten solches Getöse, je, das man nicht dicht bei stehen konnte, sonst platzen einem noch die Ohrtrommeln, nun, der Park war groß und wir wandelten weitab von dem Getöse, hatten …. Durst und gingen dann zu einer Limonad Bude und tranken paar Gläschen Kirschensaft. Eines Abends sagte Onkelchen beim schlafen gehen, wen es doch ein kleines Erdbeben gebe, dann konnte man aus Erfahrung reden, Ich sagte Ihm, es könnte vieleicht auch für uns ein kleinwenig ungemütlich dann werden. Wir waren vielleicht 4 oder 5 Tage in Wernij, wo wir uns gut ausruhten, die Luft war schön, so, dass unsere Lungen leicht arbeiteten. Eines Tages sprach Ich mit Herr Invaljidoff wann er gedenke nach der nächsten Stadt Pischpek ( Bischkek ) zu fahren, Ich gedenke dort Pfingsten Zwei Tage zu feiern, heute Sechs Uhr abends abfahren, nun, sagte Er dann könnten wir vielleicht mit Nr 1 zusammen fahren, den Onkel Franz wollte noch in Wernij bleiben und dann weiter fahren. Abends sechs Uhr kam Invaljidoff mit Nr 1 Postfuhrwerk bei unserem Hotel vorgefahren, und als Ich meinen Korb mit Sachen hinaufstellte, sagte Onkelchen zu Invaljidoff, wen er zweiten Feiertag würde sechs Uhr abfahren, dann wolle er wieder mit mich zusammen Nr 1 fahren, er würde Telegrafieren. Onkelchen hatte mit unter Laune, kam schwer zum entschluß. Als wir etliche Stationen gefahren waren bekamen wir ein Gespan wo der Traber in den Dieschlo (Zugdeichsel ) laufte, an beiden Seiten die Pferde gingen nun Galopp. Invaljidoff sagte gleich ein lahmes Pferd sei gesetzlich verboten einzuspannen. Wir waren vielleicht Zehn Werst gefahren so fiel es hin und gebrach eine Dieschel, der Sahrte peitschte aufs Pferd es solle aufstehen aber es konnte nicht hoch kommen, erst musste der Rückenriemen und Bauchriemen gelockert werden, beschaute den Bruch an Dieschel und zum Glück war er schräge gebrochen und so ging er mit Paar Nägel zu reparieren, nicht weitab von uns war ein Farmer, Ich ging hin und borgte einen Hammer und Zwei Nägel, nagelte die Dieschel zusammen und der Jamschik wickelte noch einen Riemen herum, und so ging es weiter. Kurz vor der Station fiel es wieder auf den gebrochenen Dieschel der hielt aber, und Ich sah gleich das ein Bein konnte es nicht aufsetzen es war beim Huf gebrochen, der Jamschik schaute nach und sagte das hehlt nicht mehr auf alle viere auf. Zum Glück kam die Postfuhrwerk von der Station uns entgegen gefahren, auf dem vordersten Wagen war ein Schreiber und ein Soldat mit aufgeschlagenen Gewehr, der Schreiber ließ die Fuhrwerke stehen und kam zu uns, sagte; was ist los, Ich sagte das Pferd hat sich ein Bein gebrochen, da lachte er, kann nicht sein, nun sagte Ich; fassen Sie das Fußgelenk an und befühlen sich den Gelenk Knochen, er ist ganz zersplittert, ja sagte er was ist da zu tun, sagte; Totschießen, da sagte er zum Jamschik spann von den anderen Pferde eins in den Diescheln und so fuhren wir zu Station, da frug der Vorsteher den Jamschik wo ist das Dritte Pferde, hat sich ein Bein gebrochen, so sagte er du hast zu stark gefahren, da wurde Invalidoff aufgeregt und sagte den Vorsteher wir werden ein Protokoll ins schwarze Buch aufschreiben, das Pferd lahmte schon als wir losfuhren, der Vorsteher sei schuld, warum ließ er ein lahmes Pferd einspannen, das sei nicht in Ordnung, Invaljidoff unterschrieb das Protokoll, und ich auch, so sagte Invaljidoff jetzt braucht der Jamschik das Pferd nicht bezahlen, aber der schuldiger Vorsteher wird versetzt oder bekommt einen vorweis. Jedes Postpferd war der Preis in jeder Poststation auf ein Papier geschrieben wenn es zu Schanden war gefahren, dann musste der Jamschik es bezahlen, wenn im schwarzen Buch die Ursache nicht beschrieben war. Wir kamen Sonnabend vor Pfingsten in Pischpek an, da sagte Ich zum Vorsteher: um Zwei Tagen würde womöglich mein Onkel nachkommen, ob er nicht ein mittels Hotel in der Nähe wisse, er sagte: diese Straße im zweitem Block, rechter Hand sei eins, Invaljidoff ließ sich zum Grand Hotel fahren, wo er seine Muster den Kaufleuten vorlegte. Ich bekam ein Stübchen nach der Straße hin gelegen, eine Tür ging von der Weranda aus einem Stübchen, hatte ein Fenster mit Drahtsieb das die Fliegen nicht konnten herein kommen, und Ich immer frische Luft hatte, den es war Tag und Nacht ziemlich warm. Den anderen Tag ( Pfingstsonntag ) beschaute Ich die Stadt, und sah etwas außerhalb der Stadt ein großes Gebäude mit Zementpfannen Gedeckt, war ein Verpackung Haus da. Da war eine große Baumschule wie mein Hotelwirt sagte angepflanzt. Den nächsten Tag ging Ich hin um die Baumschule in Augenschein zu nehmen, bekam einen Wächter für ein Trinkgeld der mich rumführte, der sagte, die Landansiedler bekäme eine ganze Menge Bäumchen von jeder Sorte etliche unentgeltlich, wenn Sie mehr haben wollen müssten Sie die aber bezahlen, nicht teuer. Als Ich gut Mittag gegessen habe, hatte Hunger, hatte mich etwas zu lange mit der Baumschule herumgetrieben ging Ich ins Telegrafenamt um zu sehen ob Onkelchen Telegrafiert hatte, war ein Telegramm aus Wernij, aber mein Name etwas anders, und die Unterschrift schlecht lesbar, nur Jedu ( Ich fahre), Der Beamte konnte es nicht geben, weil nicht mein Name stiemte, ich sagte: Weis alles, den Onkelchen war mitunter etwas spaßig. Sechs Uhr abends wollten wir losfahren, Trank Tee, und hatte schon meine Rechnung verlangt, da schaute Ich zum Fenster hinaus, und Onkelchen kam, Ich sagte: linker Hand rechts, und Er kam ins Zimmer. Der Wirt kam mit der Rechnung, und Ich fragte ob nicht noch ein Samowar heiß sei, denn Onkelchen wolle noch Tee trinken, und er brachte den Samowar, schaute an Invaljidoff das er Nr 2 nehme den Onkelchen sei gekommen. Onkelchen seine Sachen auf der Poststation gelassen, und den Vorsteher schon aufgeklärt das wir wieder zusammen würden fahren, und gingen zur Station, nahmen Nr 1 und Invaljidoff hatte schon Nr 2 bestellt, welches musste zu seinem Hotel fahren, und so fuhren wir zur nächsten Station. Unterwegs erzählte Ich Onkelchen von meiner Ansicht über Pischpek und Umgebung, es gefiel mir da sehr weil tiefer schwarzer Boden und guter Baumwuchs war, aber leider kein Land zu einer großen Ansiedlung zu haben sei. Onkel hatte noch mit dem Gouverneur sprechen können, und der hatte gesagt wenn wir zwei Mann nach Petersburg schickten so sei er sicher das wir Land bekämen, er würde dann noch einen Brief mitgeben, denn bei Aulie-Ata seien viele Deutsche Ansiedler, und die versorgte die Großstädten mit Butter und geräuchertes Schweinefleisch, es sei immer ausverkauft. Die Deutsche Landwirte hatten Milchseparator weil keine Käserei da war. Auf der nächsten Station bekamen wir keine Pferde sollten Nacht bleiben. O, we, Onkel und Invaljidoff waren verdrießlich, da sagte Ich, na gut, dann können wir wenigstens meinen Geburtstag gemütlich feiern. Onkel frug: den wievielten haben wir heute, den 3 Juni; Hurra das ist sein Geburtstag, der Vorsteher kam und frug was wir wünschten: Samowar zum Tee trinken, Ich hatte schon zwei Flaschen Riesligen Wein auf den Tisch gestellt, und bat den Vorsteher nun vier Weingläser, er schaute mich an, und sagte; wir seien nur drei Mann! Nitschewo ( macht nichts) sagte Ich, brachte Samowar und Gläser, und Ich goss die Gläser voll und gab jeden ein Glas den Vorsteher auch, und so goss Ich noch einmal die Gläser voll, wir wollten doch auf zwei Füssen stehen, Invaljidoff bestellte noch einen Eierkuchen für uns drei, und Onkelchen holte seine zwei Rotköpfige aus dem Koffer und bestellte noch vier Wodka Gläser, als die kamen goss Onkelchen ein, und musste auch den zweiten hinterher schiecken, und als der Vorsteher gegangen war präsentierte Invaljidoff den Eierkuchen, na, sagte Ich Onkelchen , Onkelchen das wird sich alles schlecht vertragen können! Wir hatten ein paar Stunden gefeiert, es ging ziemlich laut her, da kam der Vorsteher herein und frug ob wir nicht fahren wollten, ja, ja sagten wir, nun, es sei eingespannt , nun dann noch die Nachthaube aufgesetzt, und los. Der Vorsteher musste nicht machen. Der Vorsteher hatte uns abgefertigt, nun, damit hatte er sich womöglich viel Arbeit gespart, wären wir Nacht geblieben, hätten wir womöglich den Stubenflur Grundfarbe gegeben, und beim Fahren in der Kühlen Nacht, wir rumpelten wieder über viele Bergrücken hinweg, und so verschwand unser Fusseldunst. Auf einer Station holte uns ein russischer Pfatter Ein Nr 3, kam auch von Wernij, wie er sagte mache er jedes Jahr eine Ferienreise, aber jedes mall eine andere Gegend, er sei aus den Woronesch. Er hatte zwei dicke Bücher mit wo die Beschreibung des Semiretschenskij Gebiet beschrieben war, Er borgte Onkel Franz den ersten Band mit der Beschreibung zum lesen, es war eine neueste Beschreibung und interessant zum lesen. Onkelchen wollte Ihn die Bücher abkaufen aber er verkaufte sie nicht, denn er habe eine kleine Bibliothek. Mit allem erzählen würde auch von der Südküste der Krim gesprochen, und Onkel erzählte da vieles, denn er hatte da fünf Sommer im …… Kommando gedient, und ich hatte mit drei Kameraden im Jahre 1893 im September auch siebzehn Tage da Herumgetrieben. Da sagte der Batjüschka (Pfarrer) nächstes Jahr wurde er die Südküsste bereisen, Onkelchen sagte zu Ihm; Dann wohnen Sie bei der Station Prischib ( früher Michajlowka) einen Abstecher . Nur Ortschaft Prischib von da können Sie die ganze Molotschna Kolonie sehen, Das zweite Germania wie ein Herr Archira von Petersburg gesagt hatte. Von der Station nahm Herr Invaljidoff einen näheren Feldweg. ….. …… wir und so bekam er Nr 1 Ful…… . Na, sagte Onkelchen: der fährt nur eine Station Nr 1! Onkelchen sagte zum Jamschik, gibt es einen näheren Feldweg zur nächsten Station? Ja sagte er aber da sind viele Steine im weg, macht nichts, wen du früher zur nächsten Station kommst als Nr 1 dann bekommst du das doppelte Trinkgeld. O weh, das rumpelte aber auch schön, und so streckten wir uns lang aus, Onkelchen legte sich auf den Rücken, und so hüpfte sein Bauchlein etwas stark, es sah so putzig aus das Ich Lachen musste, und so sehr Lachen das Ich mit der Zeit mein Lachen nicht mehr beherrschen konnte, bekam solches stechen in beiden Seiten, so das Ich mich musste hinsetzen und beide Seiten drücken, Ich konnte nicht sprechen, Onkelchen schaute mich an und sagte; du siehst aus wie eine Krähe rot und blau, er rütelte sich schnell auf und setzte sich hin, Ich musste eine Zeitlang sitzen als das Lachen nachgab, als Ich sprechen konnte sagte Ich jetzt glaube Ich auch das ein Mensch vom Lachen stirbt. Wir waren früher da als Nr 1, da wollte der Vorsteher Onkelchen nicht Nr 1 geben, so kam er erregt hinaus gelaufen und sagte: gib einmal alle Tickets von Semipalatinsk her, Ich hatte nämlich alle Tickets in Verwahrung um später zu verreisen, zeigte dem Vorsteher sie, und so bekamen wir wieder Nr 1. Auf einer Station mussten wir auf Pferde warten, und da holte uns Nr 4 ein, waren zwei Tatarische Kaufleute, wollten nach Moskau fahren. Da sagte der Pfarrer zum Vorsteher schließe die Tür auf zu erster Klasse( Ein Pfarrer dürfte im Wartesaal nicht bleiben), als der Vorsteher die Tür aufgeschlossen hatte, zeigte der Pfarrer auf uns Allen und sagte zum Vorsteher: Die sind meine Gäste und möchten einen kleinen Jubiläum haben, und so mussten wir Alle eintreten. Als der Tisch gedeckt war setzte der Pfarrer sich auf eine Bank.
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