Brief von Elisabeth Unruh (geb. Schartner) aus Podolsk, Neu Samara in der "Mennonitische Rundschau" vom 9. Juli 1913, Seiten 14 und 15

 

Abgeschrieben von Lydia Friesen (geb. Esau) (Email), alle ihre Berichte.

 

Kopie der Zeitung "Mennonitische Rundschau" vom 9. Juli 1913, Seiten 14 und 15. (gotisch) von Lydia Friesen (geb. Esau).

 

Neu-Samara, am 20. Mai 1913. Werte Rundschau!
Da ich auch ein Rundschauleser geworden bin, so ist sie mir sehr wichtig geworden. Da ist viel von unsern Freunden und Bekannten berichtet, weil ich in Amerika auch Onkel und Tanten, Vetter und Kousinen habe. Ihr werdet schon wissen, wer ich bin. Ich bin des Aeltesten Johann Schartners Tochter Elisabeth verheiratet mit Heinrich Unruh. Sein Vater war Abraham Unruh. Mein Mann hat auch noch einen Bruder Peter Unruh in Amerika, und eine Schwester Aganetha, ihr Mann heißt Andreas Buller. Sollten dort noch Kinder von diesen sein, so bitten wir um Antwort, wenn auch durch die Rundschau. Mein Vater hat ebenfalls zwei Brüder in Amerika, Friedrich und Karl Schartner. Von einer Tante habe ich gelesen, daß sie tot ist. Es war die Wilhelm Deckersche. Dort sind noch Benjamin Dürksens, dann noch eine Benjamin Unruhsche und Johann Schmidten.
Jetzt will ich euch etwas von unserm Befinden berichten. Wir wohnen auf Neu-Samara im Dorf Podolsk. Kinder haben wir vier. Johann und Abraham haben sich verheiratet. Helena und Peter sind noch zu Hause. Meine Schwester Helena wohnt auch hier auf Samara. Ihr Mann ist Kornelius Penner. Sie haben nur zwei Mädchen. Jakob, mein Bruder, wohnt auf Barnaul. Abraham, Isaak und Anna wohnen auf Pawlodar. Amalie wohnt auf Pokrowskaja, Orenburg. Die andern Halbgeschwister wohnen noch alle an der Molotschna. Mein Vater hat noch eine Schwester Amalie, diese wohnt auf Ufa. Der Bruder meines Vaters, David Schartner, ist gestorben.
Im Irdischen geht es uns gut. Im Geistlichen bleibt ja noch vieles zu wünschen. Fünfzehn Jahre lang habe ich mit meinem Manne
im Glauben gelebt.
Jetzt bitte ich alle Freunde und Verwandte um ein Lebenszeichen. Wenn ich die Rundschau erhalte, so suche sich gleich nach Verwandte und Bekannte darin. Ich schliße mit einem herzlichen Gruß,
Elisabeth Unruh, geb. Schartner.
Unsere Adresse ist: Heinrich Unruh, Podolsk, Post Pleschanowo, Gouv. Samara, Rußland.

 

Bemerkungen von Lydia Friesen (Esau):

Elisabeth Johann Schartner (? - ?) (#1142316)
Heinrich Abraham Unruh (27.01.1856 - ?) (#1142985)

Brief von Abr. Unruh aus Saborowka, Pawlodar in der Mennonitischer Rundschau vom 11. Juni 1913, Seite 14. Abgeschrieben von Heinrich Schartner.

   
Zuletzt geändert am 25 März, 2017