Ein Bericht über die Reise der Auszugsgemeinde nach Turkestan in "Zur Heimat"
21 April 1881, Nr. 8, S. 5 - 6
Asien.
(Nachstehendes ist eine Beschreibung der Reise der zweiten Partie der Auszugsgemeinde, deren auch in dem Reiseberichte der ersten Partie in voriger Nummer des „Zur Heimath“ schon gedacht worden. Durch einen unserer Korrespondenten in Rußland ist uns Folgendes für`s „Zur Heimath“ übermittelt und hoffen wir auf demselben Wege auch über das fernere Ergehen der Auszugsgemeinde möglichst regelmäßige Berichte für unsern Leserkreis zu erlangen. D.R.)
Eine Reise durch die Wüste.
Von Irgis (Fort Uralskoje) bis an den Syr – Darja, 105 Werst von Fort Kasalinsk am Aralsee vorbei. Beschrieben von einem Gliede des zweiten Uebersiedlungszuges von der Wolga nach Taschkent.
Abends – es war ja ziemlich Vollmondzeit – besahen wir uns mal eine Zeitlang unsere in unserer Wagenburg, ebenfalls, abgelasteten lagernden Kameele (die Kameele waren gedungen (? – E.K.), den Futtervorrath für die Pferde zu tragen), 26 oder 27 an der Zahl, mit noch drei Füllen. Wir kosteten die frischgemolkene Kameelmilch, von Durchseihen derselben war freilich keine Rede, das wäre Luxus gewesen, wie auch die daraus bereitete Hirsesuppe unserer kirgisischen Kameeltreiber und legten uns dann im Frieden zur Ruhe. Donnertsag den 9. Oktober brachen wir auf; es ging nun der eigentlichen Wüste zu. Der Kameele halber mußten wir auf Verlangen der Treiber an diesem Tage unsern der Station Dschalawlja am gleichnamigen Flusse Rasttag halten. Es war wieder ein lieblicher sonnenheller Tag, 16 Gr. Reaum. (alte Temper. Maß 1 Reaumur = 4/5 Celsius – E.K.). Freitag, den 10. 3 Uhr Morgens erreichten wir die Station Terekli; es ist die letzte Station im Turgaischen Gebiet. Wir hatten eine ziemlich schwere Sandstrecke zu überwinden. Ueberhaupt liegt diese Station in einer Umgebung, die schon ein ziemlich vollständiges Bild der unserer nun wartenden Wüste darbot. An Wasser hatte es bis dahin auch schon recht gefehlt. Die Pferde hatten sich schon einmal je an einem halben Eimer über Mittag begnügen müssen. Dazu der völlige Mangel an Heu, da werden sie recht krank. Sonnabend gegen Mittag trafen wir bei der Station Dschuljus ein, der ersten Station auf turkestanschem Gebiet, echte Wüste. Hier blieben wir über Sonntag, an welchem Tage wir Abendmahl hielten, nachdem vorher die Geschwister B. und Q. (Quiring? – E.K.) aufgenommen worden waren auf ihr bestimmtes Verlangen. (Der Eine war Nichtmennonit, der Andere hatte sich von der frühern Gemeinde nicht trennend losgesagt). Die Aufnahme geschah durch Bruder T. (Töws? – E.K.), die Abendmahlsfeier leitete Bruder P. (Penner? – E.K.) Abends fand auf den ausgesprochenen Wunsch mehrerer Geschwister in der einfachsten Weise ein Liebesmahl statt, in der Art, daß sämmtliche vorhandene Tische zusammengestellt, Sitze daran eingerichtet und dann mit dem serviert wurde, was eben Jeder zur Hand hatte. Den Schluß bildete zugleich die Abendandacht. In der That ein rechter Segenstag, den Mancher nicht so leicht vergessen wird, mit am wenigsten wohl die Familie S. Die Schwester S. war nämlich Abends vorher unter schwerem Leiden von einem todten Zwillingspaar entbunden worden und durfte doch schon das heilige Mahl mitgenießen. Die Kindlein waren Sonntag frühe, neben den etwa einen Werst von unserm Lager entfernt schlafenden drei Kindern der Geschw. K. (vom ersten Zuge Wolgaer Brüder) (Kopper drei Kinder und ein Zwillingpaar s. - 7 April 1881, Nr. 7, S. 4-6 – E.K.) gebettet worden, wohin am Nachmittage fast unsere ganze Gesellschaft, je nach Zusammentreffen, wallfahrtete. Der Begräbnißplatz liegt in einem Hügelkessel, unsern des Lagerplatzes unserer vor uns gegangenen Geschwister. Mittwoch den 15. fuhren wir nur bis Mittag und lagerten uns an einer Stelle, wo kaum eine Werst entfernt, bei einem Kirgisen Aul, gutes Wasser ist, um unsere Pferde, die den Wüstensand schon erfahren hatten, für die morgende Hauptwüstenstrecke, neun Werst bis zur Station Ak – Dschulpaß, ausruhen zu lassen. Wir befanden uns hier ziemlich in gleicher Höhe mit dem Nordende des Aralsee`s, dessen blaue Fluth ich zuerst um 10 Uhr Morgens erblickt hatte, vielleicht zwei Werst von dessen Ufer entfernt. Wir hatten hier einen schönen warmen Tag, so warm, wie schon lange nicht, 20 Gr. R. Gegen Abend aber bedeckte sich der Himmel und Nachts tobte ein Sturm, von dem ich gefürchtet haben würde, daß er meinen Tarantaß (eine Art Kutsche – E.K.) umwerfen könnte, wenn er ihn von der Seite getroffen hätte. Donnerstag den 16. war nun der verhängnißvolle Tag, wo wir den Wüstensand erst recht kosten sollten. J. und ich hatten und die nächste Strecke, vielleicht 3 ½ Werst, schon Tags vorher angesehen und dieselbe der Art befunden, daß es, wenn`s nicht schwerer käme, ohne Vorlegen gehen werde. Wir versuchten es und siehe, schon nach dreistündiger, allerdings anstrengender Fahrt, aber nicht anstrengender, als wir sie vorher schon gehabt und nachher noch bekamen, hatten wir die berüchtigten neuen Werst zurückgelegt. Alle Werst hatten wir etwas verschnaufen lassen und um 10 Uhr Morgens befanden wir uns schon bei der genannten Station, eine halbe Werst vom Strande des starke „Schäfchen“ treibenden Aralsee`s; freilich nur des nördlichen Busens desselben, an dem wir etwa anderthhalb Werst entlang gefahren waren. Während der Mittagsrast besuchten wir alle den hier ganz flachen Strand. Das Wetter war hier kalt. Tags vorher 20 Gr., jetzt nur 2 Gr., hernach bis auf 7 Gr. R. Wärme. Also auch Freitag und Sonnabend, auf der zehn Werst von Kamischlebasch entfernten Straße, kamen wir aus tiefem Sande, der mit einem Male alle war, gleich wie auf korrekte Chaussee, die freilich nicht so blieb, aber der Sand war doch bis auf je dann und wann eine hauslange Strecke zu Ende. Montag hoffen wir bald Nachmittag Kasalinsk zu erreichen. Aber es gefiel dem Herrn, uns hier wieder eine Geduldprobe bestehen zu geben. Die Schwester G. lag in Folge ausgetretenen Bruchschadens seit zwei Tagen bedenklich krank darnieder. Doch hatte der Herr eben am Morgen unsere Fürbitte erhört, und gerade unter dem Gebet, wie sich`s nachher auswies, die rettende Krisis gesandt, so daß wir, wie selbst sie hoffte, ohne Gefahr für alle, fahren konnten, was auch ziemlich ging. Da, etwa sechs Werst von Kasalinsk, brach mit einmal auf ganz glatter Straße an Br. J. drittem Wagen die Hinterachse. Das gab Aufenthalt. Doch gelang es, den Schaden mit Bäumen und Stricken so zu schienen, daß gefahren werden konnte, wenn es auch noch öfter da und dort etwas anzuziehen gab. Plötzlich stellt sich uns in der großen schönen Poststraße ein See entgegen, der weit umfahren werden muß. Das konnte aber nur auf einem entsetzlich holperigen Wege, von tiefgetretenen Viehspuren herrührend, geschehen. So arg war es, daß ein Gesunder sich fast krank hätte fahren können und es wäre kein Wunder gewesen, wenn hier Achsen gebrochen wären. Aber nichts von dem. Jeder dachte wohl während dieser etwa zweitstündigen Fahrt besonders an die arme Kranke, aber als wir endlich wieder die glatte Straße inne hatten, erwies sich`s, daß sie die Zeit geschlafen hatte und fast nichts davon gemerkt. Kurz vor Sonnenuntergang waren wir am Ziel. Ja, wir haben einen Gott, der da hilft und einen Herrn, Herrn der auch vom Tode errettet, oft wunderbar, handgreiflich. Was ich im Vorhergehenden vergessen hatte zu bemerken: Nach dem erwähnten Sturm sandte der Herr etwas Regen und ein wenig Frost. Beides miteinander steifte den tiefen Sand dermaßen, daß die Geleise offen blieben, und wir so ohne die größte Anstrengung für die Pferde die so arg berüchtigte Tour überwanden. Ja, Alle gaben zu, daß wir schon eben so schwere Striche getroffen hatten. So ist es dem Herrn ein Leichtes, Hülfe zu senden, wo und wie man es nicht vermuthet. Auch nach Kasalinsk hatten wir mitunter noch schwere, doch immer nur ganz kurze Strecken Sand. So sind wir denn nun mit unsers gnädigen Gottes Hülfe und Beistand bis hier gekommen. (Das ist im Sonntagslager am Syr – Darja, wo auch das noch Nachfolgende geschrieben worden. D. G.) Am heutigen Sonntage war ein liebliches Wetter (26. Oktober), vor der Andacht schon 12 Grad und gegenwärtig, Nachmittags, wo ich dieses im offenen Zelte schreibe, 16 Gr. R. Wärme, wie sie mein altes Thermometer am Wagengiebel anzeigt. Unsere Kranken, namentlich Schw. S. und E., sind, erstere ganz hergestellt, letztere in fortschreitender Besserung. Sonst ist alles wohl, nur Schw. D., die schon so lange an den Augen leidet, muß ihrer Hülfe noch weiter harren.
Auch die Pferde sind bis auf meinen armen Schwarzen noch alle da und im Zuge. Vielleicht hilft nun allen die prachvolle Gerste von Kasalinsk (das Pud 1 Rubel) oder die schönen Kleebundchen, die nur immer etwas theurer kommen (gestern in Silber mit vier, sonst mit fünf Kopeken bezahlt) wieder mehr auf, wie auch das regelmäßige hinlängliche Wasser und der leichtere Weg. Eine Station vor Kasalinsk bekamen wir den ersten Klee, eigentlich Luzerne. Unsere Wagen halten sich im Ganzen gut, nur haben wir zu wenig Raum. Doch sind wir schon daran gewöhnt, das vorläufige Ziel*) nähert sich und die ganze Gesellschaft ist getrost und guter Dinge.
Manche gemachte Erfahrungen, wozu auch die erwähnten gehören, sind uns Bürgschaft, daß unser Weg vor dem Herrn kein verkehrter, sondern für uns der rechte sei. Aus, wie man so zu sagen pflegt, zufälligen Andeutungen haben, wie sogar Grunds zu hoffen oder anzunehmen, daß auch unsere Obrigkeit unsern Schritt so ungnädig nicht ansehe. In Tereckli zeigte sich Abends nach beendigter Abendandacht mit einmal ein Fremder unter uns, der, wie er sagte, auf der Station logire, und vom deutschen Gesang angelockt, uns aufgesucht habe. Es war ein noch jugendlich scheinender Berliner Conditor, Namens Gräber, auf der Reise nach Margilan zu seinem Bruder begriffen. Dieser Bruder hatte ihm geschrieben, der dortige Gouverneur habe ihm erzählt, daß sich dort zweihundert Familien deutscher Mennoniten niederlassen würden. In Kasalinsk sagte beim Gersteabwägen der Natschalnik (Chef, Beamte), daß Befehl von Gouverneur da sei, wenn 200 Familien Mennoniten kämen und da bleiben wollten, wohl nur über Winter gemeint, man sie aufnehmen solle. Das ist freilich alles nichts, worauf viel zu geben wäre, aber aus der Luft gegriffen wird’s auch nicht sein, weil es stimmt.
Von dem Nachrichten der Molotschner Geschwister erfuhren wir in Dschuljus von einem über Orsk daherreisenden Militärarzt oder dessen Gehülfen, doch verstanden wir ihn nicht ganz, daß er dieselben am zweiten Abend vorher bei Karabutak gesehen. Gestern erzählte ein von Taschkent kommender Reisender, daß er unsere vorreisenden Brüder vor zehn Tagen 150 Werst diesseits Taschkent gesehen habe. Ebenso lasen wir gestern an einem (dem letzten) Werstpfosten, daß letztere am 18. September hier gewesen.
Wenn die Zeitungen es geschrieben oder Br. H. bei seiner Rückkehr von hier bestätigte, daß die Kameele hier fast alle gefallen seien, und man vergleicht damit, was unsere Augen bei unsrer Ankunft vor Kasalinsk sahen, so möchte man jene Nachrichten für unbegründet halten. Der halbe Horizont zeigte sich da, so weit das Auge über die endlose Ebene gegen N. und O. reichte, mit Kameelen abgeschlossen, abgesehen von den unzähligen, die in Karawanen innerhalb des Gesichtskreises dahinzogen, lagerten, weideten, sowie derer, welche die gasen der Stadt und die Nächste Umgebung derselben bedeckten. Ja, das war ein Kameelleben! Hier tritt auch schon das einböckerige Kameel mehr auf. Wie genügsam diese Thiere sind, haben wir reichlich gesehen; denn ihre Augen bekommen buchstäblich nicht zu sehen und ihre Zähne nichts zu beißen, als das durchweg harte, stachelige Kraut, bezw. Strauch, davon die Wüste büschelweise bedeckt ist. Auch die Steppen haben nichts für sie als wermutbartige Kräuter, die jetzt natürliche auch dürr sind. Das brächte in solchen Gegenden, wie wir sie durchzogen, kein anderes Thier zur Stande. Als Thier ist mir das Kameel als ein Bild der niedrigsten Sklaverei vorgekommen, das nur mit Widerwillen seine Dienste leistet. Wenn es mir seiner Last ruhig hinschreitet, sieht man das weniger, aber wenn der Treiber beim Auf- und Abladen mit ihm hanthiert, so viel deutlicher. Seine mannigfach modulirte Stimme, bald klagend, ja anklagend, bald Murrend, ja Widerstreben verrathend, mahnt nur zu verständlich an das seufzende Harren der Kreatur, verständlicher vielleicht, als die Stimme irgend eines andern Geschlechtes aus der Thierwelt.
Die Völker hier? Wenig Russen, meist Kirgisen, nomadisirend, Bucharen und Tataren, und wo dürfte es an Juden fehlen? In deren Händen auch hier der Handel zu liegen scheint. Das Handel selbst geschieht mit wenig oder gar nicht Vorschlagen; wenig Worte, kein großes Anpreisen, kein Zurückrufen, kurz es handelt sich gut mit den Leuten. Die Waren sind nicht theurer als in Saratow. Betrug und Diebstahl dürften kaum viel vorkommen. Man sah öfter offene Buden und Waren und kein Verkäufer war darin. Ein gewandter Dieb hätte Geschäfte machen können, was man jedoch nicht zu befürchten scheint. Ueberhaupt ist unsrer Gesellschaft, soviel ich weiß, noch nicht das Geringste von irgend einem Diebsgelüste spürbar nahe getreten, weder der Person, noch der andern Habe, als Pferden etc. Da reiseten wir nach den gemachten Erfahrungen jetzt hier viel sicherer, als einst von Preußen aus nach Rußland. (Der Reisebeschreiber kam nämlich per Achse 1853 nach der Molotschna und zog so auch 1854 nach der Wolga. D.E.) Der Herr ist es, der da schafft, daß kein Dieb unsrer Habe begehrt. Ihm sei die Ehre! Einer kleinen, unschuldigen, spaßhaften Scene muß ich doch noch erwähnen. Als wir in der ersten Straße des Forts hielten, um uns weiter zu erkundigen, ziehen zwei Reiter an uns vorüber, der eine auf einem niedlichen Pferde, der andere neben ihm ja auf einem Eselein. Im selben Augenblick kommt den Beiden ein Dritter auf einem Kameel entgegen geritten. Kaum hatte ich gesagt: „Seht da, alle drei Arten Reitthiere zusammen!“, als Br. D. ruft: „Und da kommt das vierte!“ Denn ganz gemühtlich kam Einer auf einem scheinbar gut zugerittenen Oechslein angeritten. Das war in der That ein seltsames Zusammentreffen für uns. Eselreiter sahen wir einmal zwölf auf einmal an uns vorüberziehen.
Mir wird es aus Gottes heiligem Wort immer klarer, daß das bloße Aufgeben unserer Fremdlingsstellung und Eingehen in den Staatsorganismus, abgesehen von jeder wirklichen Dienstleistung, gleich ist dem Aufgeben des Geduldswortes, zusammt der demselben geltenden herrlichen Verheißung. Es kann nicht geleugnet werden, daß mit unserm Verbleiben in solchen Ländern, beziehungsweise Landestheilen, in welchen die sogenannte moderne Gesetzgebung zur Geltung gekommen, für uns jede klare Grenze verwischt ist, und es uns unmöglich sein wird, das uns anvertraute Kleinod zu bewahren; nein, es ist dahingegeben, die Folge wird es zeigen. Nein, wir müssen entweder glauben, Gott habe unserm Volke als dem Seinigen seine Berufung bewahrt die nahe neuenzehn Jahrhunderte hindurch, und dann müssen wir ausziehen, wohin es auch sei, oder wir geben der Annahme Raum, welcher dann der Arge bald den Stempel des Glaubens sei Täuschung und Selbstbetrug, und dann müssen wir bleiben; der „Organismus“ wird uns dann bald in sein Fleisch und Blut verwandeln, und die den Staaten der Welt gedrohten Gerichte treffen dann auch uns, o theure Geschwister. Gott schenke Euch erleuchtete Sinne, zu wahren die hohe Berufung, damit wir berufen sind zum völligen Erbe. Das wünscht und bittet täglich vom Herrn, dem hohen Berufgeber Eurer etc.
Einsender dieses will dem Reisebericht nur noch hinzufügen, daß alle Uebersiedler wohlbehalten bei Taschkent angekommen sind und sich wie es eben ging, Obdach verschafft haben. Der General – Gouverneur von Kaufmann hat ihre Abgeordneten freundlich angehört und mit dem Troste entlassen: „Gott wird weiter helfen“. Auch die örtliche Behörde stellt sich sehr freundlich zu ihnen und wünscht, wenn`s möglich wird, sie dicht bei der Stadt anzusiedeln. So hat auch der Gouverneur sich geäußert: „Es wird alles werden!“ Ich zweifle nicht daran, daß sowohl das hohe Militär, wie Civil ihr möglichstes thun werden, der von den Mennoniten zu erwartenden, rühmlichst bekannten frischen Milch-, Küchen- und Kellerprodukte halber. Spielte doch einst die Militärstadt Sewastopol auch ihre Rolle in der Einwanderungsfrage.
Klaas Epp, der Entzifferer der Daniel`schen Weissagung, glaubt, wie ich schon früher hörte, daß Napoleons III. Sohn Lulu nicht in Afrika getödtet worden ist, sondern im Gebirge Moabs verborgen lebt, wo er im Jahre 1881 hervorbrechen wird. Und wer sich in diesem Jahre nicht der Gedulds- oder Auszugs-Gemeinde anschließt, namentlich von uns Mennoniten, der kommt nicht zur „Brautgemeinde“.
*) Taschkent. Ein Theil dieser Brüder meint bald weiter ziehen zu müssen, über die Grenze in die Bucharei.
Der Einsender.