Arkadak (Stadt), bei Arkadak Kolonie

 

Arkadak Kolonie.

 

 

Ortsname: Arkadak (Stadt)
Weitere Ortsnamen: Аркадак, Arkadak-Station.
Ortsnummer: D0817
Mutterkolonie:
Admin. Zuordnung:
до 1917 – Саратовская губ., Балашовский у., Аркадакская вол.; в сов. периодСаратовская обл., Аркадакский р-н.
Gründungsjahr: 1721
Topografische Lage: [18]; [92]; [170]
Landfläche:
Einwohnerzahl:
Konfession: mennonitisch

Industrie und Handel: 1 Betrieb. Fabrik (Werkstatt) für landwirtschaftliche Maschinen Peter Peter Rempel. 4 Betriebe. Landmaschinenfabrik, Dampfmühle, Ölpresse, Ziegelei. [103]
Zusatzinformationen: Bei Arkadak handelt es sich um eine russische Stadt etwa 180 km im W von Saratow. In ihrem unmittelbaren östlichen Umland entstanden 1910 7 mennonitische Kolonien. Sie wurden auf dem Land gegründet, dass Nähe 1910 von Mennoniten aus Chortitza vom Fürsten Wjasemskij gekauft wurde (über 9.000 Desjatinen, bereits 1913 wurden weitere 4.500 Desjatinen erworben). Das Land wurde an Landlose und ihre Familien verteilt. Jede erhielt 50 Desjatinen. In der neuen Kolonie gab es zunächst 24 bis 27 Wohnstellen. Die neuen Kolonien entwickelten sich in wirtschaftlicher Hinsicht gut. Ackerbau (Getreide, Kartoffeln), Obstanbau und Viehzucht (Pferdeund Rinderzucht) sind zu erwähnen. Das Getreide wurde in Arkadak verkauft und die Kartoffeln an die dortige Spiritusfabrik geliefert. Neben einer Ziegelei entstand eine Fabrik für landwirtschaftliche Maschinen sowie eine Dampf- und eine Ölmühle. Nach dem 1. Weltkrieg litten die Kolonisten unter Bandenkriegen, die erst 1920 ein Ende fanden. Dies, die Konfiszierung des Landes – jede Familie erhielt anschließend nur noch 3 Desjatinen pro Person - und die Hungersnot 1921 führten dazu, dass 1925 340 Bewohner nach Kanada auswanderten. 1929 versuchten Ausreisewillige erneut, das Land zu verlassen. Sie zogen nach Moskau, wo bereits zahlreiche Russlanddeutsche ihre Ausreise forderten. Sie hatten aber keinen Erfolg. 1937 kam es im Zuge der landesweiten Säuberungswelle zu Deportationen bzw. Verbannung in den hohen Norden. Am 28.08.1941 wurden die verbliebenen Kolonisten zusammen mit den Wolgadeutschen deportiert. Ein teil von ihnen kam in das Altai-
Gebiet, andere in den Hohen Norden. Zur Zeit des 1. WK hatten sich hier 16 Fam. niedergelassen; sie betreiben: Landmaschinenfabrik, Dampfmühle, Ölpresse, Ziegelei usw.
Quellen: [2 1964, S. 29]; [4]; [104]

 
 
Information und Quellen aus Orte in den Mennoniten in Russland bis 1943 lebten.
   
Quellen:
14. Grandma Datenbank. CMHS Fresno, USA. 2019. Beschreibung.
 

2. Heimatbuch die Deutschen aus Russland. (HB) Stuttgart: Landmannschaft die Deutschen  a. Russland. 1954-2007.

4. Handbuch Russland-Deutsche (mit Ortsverzeichnis ehemaliger Siedlungsgebiete). Mertens, Ulrich. Nürnberg.  2001.

18. Karte "Die deutschen Mennoniten-Kolonien in Russland". Gezeichnet von K. Beil.

92. Karte “Arkadak Kolonie“ by W. Schroeder. Mennonite Historical Atlas. First Edition. William Schroeder. Winnipeg. 1990.

103. Liste der mennonitischen Industrie- und Handelsunternehmen in Russland.

104. Переселение меннонитов в Поволжье и демографичесие показатели первых меннонитских колоний в Новоузенском уезде Самарской губернии. Евсеев Н. О. Саратовский университет. Саратов. 2012

170. Karten zur Kolonie Arkadak, Gouvernement Saratow. Von Viktor Petkau.

   
   

 

Bilder und Fotos Arkadak (Stadt), bei Arkadak Kolonie.

Arkadak in Liste der mennonitischen Industrie- und Handelsunternehmen in Russland (in "Suchen" Ortsnummer "D0817" eingeben).

Arkadak. In der "Mennonitische Rundschau" vom 1910 28 - 8.

Arkadak im Schlamm. Friedensstimme, Nr. 90 16. November 1913, S. 6 - 8.

Arkadak, Dorf Wiasemskoj, Gouv. Sarat. Joh. Pauls. Friedensstimme, Nr. 63 14. August 1913, S. 4 - 5.

Arkadak, Gouv. Saratow. H. F. Friedensstimme, Nr. 11 6. Februar 1913, S. 4 - 6.

Arkadak, Gouv. Saratow. Friedensstimme, Nr. 56 20. Juli 1913, S. 9 - 12.

Arkadak. Friedensstimme, Nr. 24 22. März 1914, S. 5 - 7.

Arkadak. Franz Hiebert. Friedensstimme, Nr. 24 22. März 1914, S. 5 - 7.

Arkadak. Korn. Krahn. Friedensstimme, Nr. 25 27. März 1913, S. 5 - 7.

Arkadak. Friedensstimme, Nr. 3 8. Januar 1914, S. 5 - 7.

Arkadak. Friedensstimme, Nr. 53 9. Juli 1914, S. 6 - 8.

Arkadak. Friedensstimme, Nr. 86 2. November 1913, S. 5 - 6.

Arkadak. Friedensstimme, Nr. 95 4. Dezember 1913, S. 5 - 7.

Arkadak. Friedensstimme, Nr. 99 18. Dezember 1913, S. 6 - 7.

Gedicht: Der letzte Schrei aus Arkadak. Friedensstimme, Nr. 11 5. Februar 1914, S. 4 - 7.

Kleine Federzeichnungen aus Arkadak. G. Löwen. Friedensstimme, Nr. 64 20. August 1911, S. 4 - 7.

Mitteilungen von Arkadak, Gouv. Sarat. Johann Reimer. Friedensstimme, Nr. 53 13. Juli 1911, S. 8 - 10.

Post Arkadak, Gouv. Saratow. Friedensstimme, Nr. 26 29. März 1914, S. 5 – 7.

Schadenfeuer, Halbstädter Wolost. Arkadak. Franz W. Hiebert. Friedensstimme, Nr. 65 21. August 1913, S. 7 - 8.

Ungefährer Plan der Arkadaker Ansiedl. Friedensstimme, Nr. 91 21. November 1912, S. 8 - 10.

Verschiedenes vom Arkadak. Friedensstimme, Nr. 14 15. Februar 1914, S. 6 - 8.

Arkadack in der Liste der Mennoniten aus Russland, die nach Argentinien ausgewandert sind (nach Geburtsorte sortiert).

   
Zuletzt geändert am 20 April 2020