Bergtal (Rot-Front), bei Aulie Ata Kolonie

Von Elena Klassen (Email), alle ihre .

 

Aulie Ata Kolonie.

 

Ortsname: Bergtal
Weitere Ortsnamen: Бергтал (1927), Rotfront, Rot-Front (seit 1931), Kolchosgemeinschaft „Raduga“ mit Grünfeld (1931-1936), к-з им. Тельмана Grünfeld (seit 1936) und к-з Рот-Фронт (Bergtal) (seit 1936).
Ortsnummer: D0230
Kolonie (menn.):
Mutterkolonie: Aulie Ata Kolonie
Admin. Zuordnung: Kirgistan/ Tschu-Tal, Фрунзенская область, Фрунзенский район
Gründungsjahr: Mai 1927
Topografische Lage:
Landfläche:
Einwohnerzahl: 800 Mennoniten (1983), 830 (1997; davon 30% Dt.)
Konfession: mennonitisch/MBG
Grandma 7: In der "Grandma 7" CD sind 83 Mennoniten, die in Bergthal, Kyrgyzstan und 31 Mennoniten, die in Rot-Front, Kyrgyzstan geboren sind, beschrieben.
Zusatzinformationen: Das Dorf wurde angelegt in der Nachbarschaft von Grünfeld, und zwar 3 km von der Ausläufer einer Gebirgskette. Aus dem Talas-Tal übersiedelten im Mai 1927 mehrere landlose Familien nach Bergtal. Im Frühling 1928 kamen neue Ansiedler aus dem Talas-Tal und aus dem Dorf Bogoslowka bei Aulie-Ata. Das Dorf wurde von 40 deutschen Wirten 1928 angelegt. Die Ansiedlung Bergtal war eine grade Strasse etwa 1,5 km.  Jede Familie baute sich mit den Mitteln, die ihr zur Verfügung standen ein Haus. Erste Häuser wurden von Hermann Janzen und Dietrich Hamm gebaut.
1928 hatte die früher gegründete Gemeinde in Grünfeld  ein kleines Bethaus fertig gestellt. Die Bergtaler beteiligten sich sowohl am Bau, als auch an den Gottesdiensten. Wasserversorgung war in der Umgebung ein grosses Problem. Die Ansiedler benutzten am Anfang zum Trinken und Kochen nur Schneewasser. Nachdem die Kanäle (Aryk) gezogen wurden, änderte sich die Landschaft und durch die Bewässerung wurde das Land fruchtbar. In Grünfeld und Bergtal wurde die Kollektivisation im Frühling 1931 durchgeführt. Beider Dörfer bildeten eine Kolchosgemeinschaft „Raduga“. Im Frühling 1936 wurde der Kolchos geteilt. Das Dorf Grünfeld wurde zu „Thälmann-Kolchos“. Bergtal bekam den Namen „Rot-Front“. Gründerfamilien Aus Wodnoje und Bogoslowskoje; 1936 in Kolchose „Thälmann" umgewandelt; 25 km von Tokmak (3 km neben Grüntal) und 60 km östl. von Bischkek; wirtschaftliches Musterdorf. Ein großer Teil der strenggläubigen Bewohner strebte selbst in den 90er Jahren keine Ausreise in das „gottlose" Deutschland an. Geborener in Nikolaipol Künstler Jakob Wedel (1931-2014) ist in Bergtal aufgewachsen. Seine Skulpturen sind in Detmolder Museum zu bestaunen. Durch  die Gründung des Vereins „Kyjal“ in Frunse, wurde für die Ansiedler in Bergtal ein Arbeitsplatz und das Einkommen gesichert. Die beteiligten sich an der Schnitzarbeit.
Quellen: [4]; [12 S. 172]; [112]; [242]
Buch: 1. Suckau, Werner. Unsere Heimat war "Bergtal" im Tschu-Tal. Geschichte unserer Vorfahren. Entstehung und Leben des Dorfes. Das Gemeindeleben (Grünfeld, Jurjewka und Bergtal). Zeugnisse der Bergtaler. Waldbröl. 2009. 2. Auf den Spuren der Ahnen. 1882-1992. Die Vorgeschichte und 110 Jahre der Deutschen im Talas-Tal in Mittelasien,  Robert Friesen. Minden, 2000., S. 172

 
 
Information und Quellen aus Orte in den Mennoniten in Russland bis 1943 lebten.
   
Quellen:
1. Ortsliste auf der Seite des Dorfes Schuk.
 

2. Heimatbuch die Deutschen aus Russland. (HB) Stuttgart: Landmannschaft die Deutschen  a. Russland. 1954-2007.

3. „Stumpp-Erhebungen 1941-1942“  in „Heimatbuch der Deutschen aus Rußland“ 1956-1964.

4. Handbuch Russland-Deutsche (mit Ortsverzeichnis ehemaliger Siedlungsgebiete). Mertens, Ulrich. Nürnberg.  2001

11. Немцы России. Населенные пункты и места поселения: энциклопедический словарь.  Сост. В.Ф. Дизендорф. Москва, 2006. 2-е переработанное Интернет-издание. - 2009. http://wolgadeutsche.net/diesendorf/Ortslexikon.pdf 

12. Auf den Spuren der Ahnen. 1882-1992. Die Vorgeschichte und 110 Jahre der Deutschen im Talas-Tal in Mittelasien,  Robert Friesen. Minden, 2000.

26. Compilation of Mennonite Villages in Russia. Tim Janzen. 2001, 2004  und seine Daten in „Mennonitische Dörfer in Russland“.

103. Liste der mennonitischen Industrie- und Handelsunternehmen in Russland.

112. Grandma Datenbank. CMHS Fresno, USA. 2016. Beschreibung.

151. Mennonitische Orte in Russland in Google My Maps. Von Andreas Tissen und Viktor Petkau.

242. Unsere Heimat war "Bergtal" im Tschu-Tal. Geschichte unserer Vorfahren. Entstehung und Leben des Dorfes. Das Gemeindeleben (Grünfeld, Jurjewka und Bergtal). Zeugnisse der Bergtaler. Suckau, Werner. Waldbröl. 2009.

   
 

Bilder und Fotos Bergtal (Rot-Front), bei Aulie Ata Kolonie.

ZDF Auslandsjournal: Deutsche in Kirgistan. Fernsehsendung über "Rotfront" (früher Bergtal) in Kirgistan 21.03.2010. 5:50 Min.

Rot-Front in Wikipedia.

Plan der Wirtschaften in Bergtal zur Zeit der Ansiedlung in den Jahren 1927-34. Im Buch: Unsere Heimat war "Bergtal" im Tschu-Tal. Geschichte unserer Vorfahren. Entstehung und Leben des Dorfes. Das Gemeindeleben (Grünfeld, Jurjewka und Bergtal). Zeugnisse der Bergtaler. Suckau, Werner. Waldbröl. 2009. S. 73

Plan und Reihenfolge der Wirtschaften in Bergtal bei der Ansiedlung 1927-1928. Angaben von Elisabeth Penner (geb. Hamm). Im Buch: Auf den Spuren der Ahnen (1882-1992), Die Vorgeschichte und 110 Jahre der Deutschen im Talas-Tal in Mittelasien. Robert Friesen. Minden. 2000. S. 178.

Mäin Vater war mal in Däitschland. Michael Martens, Marcus Kaufhold. In: FAZ vom 9. September 2010, Seite 3.

   
Zuletzt geändertam 8 Dezember 2017