Bilder und Fotos Nikolaidorf,
Sagradowka Kolonie

  
 
  Bilder und Fotos Sagradowka Kolonie, Ort unbekannt.
   
 

Diese Bilder wurden uns 2010 von Anatolij Prosorow-Reger, Ehemann von der verstorbener Schriftstellerin Adina Reger übergeben. Einige diese Fotos erschienen in ihrem Buch "Diese Steine" aber in schwarz-weiss, einige (aus Chortitza Kolonie) hat sie mir schon 2002-03 zur Verfügung gestellt, und sind auf dieser Seite zu sehen. Der größte Teil wurde aber noch nicht veröffentlicht. H. Bergen hat den Text abgeschrieben und die Bilder für den Web vorbereitet..

Später wurden hier auch Bilder aus anderen Quellen hinzugefügt. Das unerreichbare Ziel ist alle Bilder und Fotos zu diesem Ort erfassen (oder Hinweise in welcher Quelle es welche gibt) und die da abgebildete Personen eindeutig identifizieren (z. B durch Grandmanummer, Geburts- und Sterbedaten usw.). (0/3)

  
   
   
   
P64581. Dietrich Jakob Boldt (1878-?) (#1017598) geb. in Tiege, Sagradowka. 1898 heiratete er Margaritha Wilhelm Wölf aus Blumenort, Molotschna. 1901 zog das Paar in das Dorf Schönau, Sagradowka, dann nach Nikolaidorf, Sagradowka. Sie hatten 4 Kinder. Er fühlte sich in der Landwirtschaft nicht wohl und gründete 1908, mit 3 Teilhaber, eine Kalksandstein-Fabrik in Schönwiese bei Alexandrowsk, wohin die Familie dann auch hingezogen ist. Wie solche Fabriken funktionieren, hat er vorher
in Deutschland und Elbing sich angesehen. Einer von den Telhabern war Wilhelm Sawaßky aus Rückenau. Davor wurden fast alle Häuser aus gebrannten Lehmziegeln gebrannt. 1910 gründete Dietrich solche Fabrik in Nischnij- Dnjeprowsk. 1912 zog die Familie nach Moskau, wo er 2 armenische Teilhaber hatte. Hier baute er sich ein schönes Haus, neben der Fabrik. 1918 wurde ihm die Fabrik, Haus und alles andere weggenommen. Er schickte die Familie zurück nach Sagradowka und versuchte ein Teil seines Vermögens zu retten, leider ohne Erfolg. Als er 1919 nach Sagradowka kam herrschten überall die spanische Grippe, Typhus, Ruhr und andere Krankheiten. 1923 bekam Dietrich eine Einladung nach Moskau, um die Fabrik wieder in Gang zu bringen. Sie sind wieder nach Moskau gefahren und Dietrich hat eine Anstellung in der Fabrik bekommen. Später fand er eine Arbeit als Sachverständiger in einer anderen Fabrik in der Nähe von Moskau. Eines Tages wurde er gebeten in die N.K.W.D. zu kommen. Später erfuhr die Familie, dass er in den Norden, in die Verbannung geschickt wurde. Nach einer langen Zeit, hat sich seine Frau auf den Weg gemacht ihn zu finden, was ihr auch gelungen ist. 1933 kam er frei. Bis März 1942 war er mit seiner Frau in Stalingrad. Seit dem hat seine Frau nichts mehr von Dietrich gehört, er ist verschollen geblieben. [14]; [35]; [50 S. 154]
   
P64586. Heinrich Heinrich Wiebe (1877-) (#709547) und Elisabeth Abraham (geb. Penner) (1883-) (#668271) geb. in Neuanlage, Schoenfeld. Heinrich wurde 1877 in Nikolaidorf, Sagradowka als Sohn von Heinrich und Susanna Wiens, geboren. Er heiratete im Juli 1902 Elisabeth, deren Eltern Abram und Katharina Penner 1903 nach Kanada auswanderten. Nach der Heirat zogen sie nach Münsterberg Nr. 11, Sagradowka. Im Jahre 1919 sammelten sich im Russennachbardorf Tschestjerni Machnobanden, um die
mennonitische Ansiedlung Sagradowka zu überfallen, auszurauben und die Bevölkerung abzuschlachten. Besonders schlimm hat es Münsterberg getroffen, es hat kaum einer überlebt, zum Schluss wurde das Dorf angezündet, so dass nur Ruinen übrig blieben. Die Familie Wiebe wurde von benachbarten Russen versteckt und entkam dem Tod. Sie flüchteten nach Altonau, Sagradowka. Hier wurde Heinrich mit Frau und 3 Kindern verhaftet und in die Verbannung geschickt. Nach vielen Strapazen starb erst Heinrich, dann seine Frau. Im selben Lager befand sich Heinrich Voth (#134625). [35]; [50 S. 134]
   
Jakob Johann Martens (1861-1922) (#216979) geb. in Muntau, Molotschna, seit 1879 Lehrer in Nikolaidorf, Sagradowka, seit 1882 in Orloff, Sagradowka in einer Privatschule, später Vorsteher der Armenschule in Beresowka, Ufa bis zu seinem Tode 1922. [14]; [88 S. 39]; [2]
      
    
   
Quellen:
1. Fotos von Anatolij Prosorow-Reger mit Informationen von Adina Reger.
     

14. Grandma Datenbank. CMHS Fresno, USA. 2017. Beschreibung.

35. Berichte, Dokumente und Fotos von Willi Frese, alle seine Berichte.

50. Mennonitische Märtyrer der Jüngsten Vergangenheit und der Gegenwart. Band 2. Der grosse Leidensweg. Gesammelt und bearbeitet von Aron A. Toews. North Clearbrook. 1954.

88. Sagradowka. Die Geschichte einer Mennonitischer Ansiedlung im Süden Russlands. Lohrenz, Gerhard. Echo-Verlag. Rosthern. 1947.

       
 
Zuletzt geändert
   
am 21 Juli, 2019