Willi Vogt. Mennonitische Ahnenforschung

 

Buch: Mennonitisches Jahrbuch 1913. D. Epp. 1914. Halbstadt
Artikel: Die Nikolaipoler Kirche. Zu ihrem 25-jaehrigen Bestehen.
 
   
 
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ueberreichte und dieser nach Absingen der Liederstrophe: "Schliess auf Jerusalem die Tore und lass dein Volk zum Tempel ein," inmitten der grossen Versammlung die Kirchentuer aufschloss und alle, er selbst, von den Predigern umringt voran, die Gemeinde ihm nach in feierlicher Stille ins neue Gotteshaus zur Einweihungsfeier einzogen.
Den Weiheakt vollzog natuerlich der ehrw. Aelteste. Seiner Festrede legte er die Worte aus 2. Kor. 5, 19-21 zu Grunde: "Denn Gott war in Christo und versoehnte die Welt mit ihm selber,--------
- So sind wir nun Botschafter an Christi Statt - lasset euch versoehnen mit Gott." Erst die grosse Tatsache der Versoehnung mit Gott, dann von der herrlichen Aufgabe der Botschafter an Christi Statt,-und schliesslich der Zuruf an die Gemeinde: "Lasset euch versoehnen mit Gott" - war der leitende Gedanke dieser Weihepredigt. - Dies sei nun der Ort, wo fernerhin immer wieder die Bitte und Aufforderung an die Nikolaipoler Gemeinde ergehen werden: "Lasset euch versoehnen mit Gott!"
In tiefer Bewegung folgten die Anwesenden diesen aus treuem Hirtenherzen kommenden Worten, eine Bewegung, die sich bis zur inneren Erregung steigerte, als der amtierende Hirte der Gemeinde Haus und Gemeinde dem Oberhirten Christus im ernsten Weihegebet feierlich uebergab. - Da zog etwas vom Pfingstgeist des ersten Pfingsttages durch die Gemueter, und wohl manche noch werden sich jener gesegneten, weihevollen Stunde erinnern.
Nach dem Aeltesten sprach dann noch eine ganze Reihe der oertlichen und zugereisten Festredner. Und es war schoen, damals am 16. Oktober 1888, u"d es war wiederum schoen am 16. Oktober 1913, als sich die Gemeinde der Segnungen erinnerte, die sie durch die 25 Jahre in ihrem Gotteshause erfahren hat.

 

 

 


         
 
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Zuletzt geaendert am 21 September 2008.