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ganzen Wirtschaft, 65 Dessjatin, unentgeltlich
uebernommen, ja von dem vorigen Besitzer noch einen Wagen
mit hoelzernen Achse,, zubekommen habe, so sehr wuenschte
ersterer, das Lande loszuwerden. Und seht! -
Zu Anfang dieses Jahrhunderts wurde die Wirtschaft des verst.
Predigers Dietrich Dyck, fuer die er vor 35 Jahren 2.000
Rbl. bezahlt hatte, fuer 11.000 Rbl. verkauft, waehrend
sie jetzt 25.000 Rbl, unter Bruedern wert ist.
Besonders gut sind in Neu-Osterwick die Landlosen gestellt.
Das Dorf kaufte im Jahre 1887 ein in der Naehe gelegenes
Landstueck von 1200 Dess., wovon jedem landlosen Hansbesitzer
je 9 Dessjatin zur Nutzniessung ueberwiesen wurden.
Auch die Iudustrie ist in Neu-Osterwick eingezogen. Vor 25
Jahren rauchte hier noch kein Fabriksschornstein, jetzt hat
das Dorf neben den zwei Dampfmuehlen noch 2 Fabriken zur Herstellung
landwirlschaflichen Maschinen, die Firmen D. Schulz und B.
Rempel.
Die Schule war wohl von je her, ganz besonders aber seit 30-40
Jahren-das Schosskind der Neu-Osterwicker Gemeinde,- Schade,
dass unser Berichterstatter nichls mehr ueber die ersten drei
Dezennien des abgelaufenen Jahrhundert betrefft der Schnlfrage
erfahren konnte.
Wo die erste Schule stand, wer der erste Lehrer war, bleibt
unbekannt, Nur so viel steht fest, das; sie einen anderen
Platz als die gegenwaertige halte, vielleicht dort, wo
jetzt der Fabrikbesitzer B. Rempel wohnt.
Im Jahre 1862 wurde eine neue Schule gebaut, die, welche jetzt
noch besteht. Das Feuer 1863 nahm ihr das Dach. Das Anwachsen
der Schuelerzahl machte die Eroffnnng der 3. Klasse notwendig.
Der dazu errichtete Neubau wurde 1904 am 19. September eingeweiht.
Ausser der Dorfschule mit mehr als anderthalb hundert
Schuelern gibt's noch eine Fabriksschiile am Orte mit
60 Kindern, und eine dritte Elementarschnle fuer orthodoxe
Schueler wird soeben eingerichtet.
Die Zentralschule in Neu-Osterwick ist die Palme im Kranze
der Errungenschaften auf dem Gebiete des Schulwesens. Doch
davon in der Chronik dieses Buches Naeheres.
Bleiben wir bei der Volksschule,
An derselben haben, soweit unser Gewaehrsmann ermitteln
konnte, nachstehende Lehrer gearbeitet: Jakob Dueck, spaeter
,Kirchenaeltester der Chortitzer Gemeinde, Jakob Dueck,
mit dem Beinamen "Gewuerzknacker,"
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