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                  nicht, kann es nicht dulden, da es ihren Sahungen 
                    widerspricht. 
                    Glaubensgenossen! Bedenkt, was Ihr tut! Das Aussenden von 
                    Kundschaftern nach Argentinien ist hinausgeworfenes Geld! 
                    - Der Einzelne mag ja sein Glueck suchen, wo er will; findet 
                    er es nicht dort, wo er es finden moechte, so leidet nur er 
                    selbst und die Seinen darunter. Aber wo es sich um eine Massenbewegung 
                    handelt, zumal wo der arme M a n n ins Auge gefasst wird, 
                    der nie und nimmer zurueck kann, wenn einmal alles bricht, 
                    der dann mit den Seinen zum Sklaven der Umstaende und der 
                    Menschen wird, zum Arbeits- und Gewissenssklaven, da sollte 
                    man doch vorsichtiger sein! Nochmals: Brueder! Huetet Euch 
                    vor einem unueberlegten Schritt! Huetet Euch vor einer Auswanderung, 
                    wo die Aussichten auf materiellen Vorteil auf Kosten des Glaubens 
                    und des Bekenntnisses gehen!! 
                    Anmerkung - Kurz vor Abschluss der diesmaligen Jahrbuch-arbeit 
                    brachte die "Frdst." in Nr. 31 vom Jahre 1913 nachstehende 
                    Notiz, welche das oben Gesagte nur zu klar bestaetigt: 
                    "Ueber die Argentinienfrage wird uns ein Originalbrief 
                    aus dem Argentinischen Generalkonsulat in Odessa an einen 
                    ledigen jungen Mann, der nach Argentinien auszuwandern gedachte, 
                    zugesandt, der in deutscher Uebersetzung also lautet: 
                    Herrn. ... in D! 
                    Soeben erhalte ich eine Antwort meiner Regierung auf die Vorschlaege 
                    der Mennoniten 1) Befreiung von der Militaerpflicht der menn. 
                    Nachkommen, die in Argentinien geboren werden. 2) Freie Fahrt. 
                    - Die Argentinische Regierung setzt mich in Kenntnis; 1) Dass 
                    es unmoeglich ist, die gesetzlichen Bestimmungen zu aendern, 
                    inbetreff derer nachgesucht wird, angesichts dessen, dass 
                    jeder in Argentinien Geborene seine Wehrpflicht erfuellen 
                    muss. 2) Indem die Emigration nach Argentinien als eine ganz 
                    freiwillige angesehen wird, werden freie Fahrten nicht mehr 
                    gewaehrt." 
                    
                    
                    
                    
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