Willi Vogt. Mennonitische Ahnenforschung
Buch: Mennonitisches Jahrbuch 1906. H. Dirks. 1907. Halbstadt
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Artikel: Aus den Aufzeichnungen eines Alten. (von Aeltesten
H. Dirks ) |
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nach dem Krimkriege, wurden in den deutschen
Kolonien im Winter beherbergt und gefuettert. (Der Herausgeber
des Jahrbuches erinnert sich, dass auch in Gnadenfeld eine
Anzahl dieser Bulgaren einen Winter hindurch beherbergt und
gefuettert wurden: sie waren manchmal recht anspruchsvoll,
die Kost war ihnen manchmal nicht gut genug, ungeachtet dessen,
dass sie ganz frugale und gute Kost empfingen. Sie zogen auch
wohl mal das Messer aus dem Guertel und stiessen Drohungen
aus; so dass der laengst verstorbene Adolf Kant, als er einmal
Zeuge davon war, in die Worte ausbrach: "Wenn dat onse
Broede sinn solle, . dann will ick met e als Fiend nuscht
to dohn hebbe!" - was nachher von einigen bei passender
Gelegenheit wohl einmal in Gnadenfeld als Sprichwort gebraucht
wird. "Kant Sloboda" (Dorf) wurde Gnadenfeld von
den Nogaiern genannt. Die Bulgaren wohnen jetzt in einigen
Doerfern suedlich von den Mennonitendoerfern. Eine Anzahl
Bulgaren aber sehnte sich nach ihren tuerkischen Bergen und
kehrte zurueck in die Tuerkei.
Mit ihren russischen Nachbarn haben die Mennoniten lange in
gutem Einvernehmen gelebt; moechte das noch lange so weitergehen!
1)
1) Das Manuskript enthielt auch noch eine
eingehendere interessante Charakteristik dieser Nachbarn sowohl
nach ihren Licht- als auch ihren Schattenseiten. Auf direkt
geaeusserten Wunsch hin gelangt dieselbe jedoch nicht zur
Veroeffentlichung.
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Zuletzt geaendert am 27 Mai 2008.