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Den Todeskeim holte er sich von den Krankenbetten
im Dorfe, im welchem der Flecktyphus grassierte; denn wo es
Kranke im Dorfe gab, da war auch "Ohm Dyck", wie
er gewohnlich genannt wurde. Treu seinem Berufe als Seelsorger,
blieb er auch den Typhuskranken nicht fern, bis er am 15.
Dez. selbst am Typhus erkrankte und 6 Tage spaeter schon
endete. Doch der Tod ueberraschte ihn nicht, mit Ergebung
in Gottes Willen erwartete er ihn, - "Ich werde sterben",
sagte er, "doch was soll ich auch noch auf der muehseligen
Welt!" -
Den 23. wurde die Leiche des Verstorbenen zu Grabe getragen;
nur 4 Personen folgten dem Sarge. Doch wurde Tags darauf in
der Kirche eine Begraebnisfeier veranstaltet, wo Altester
Isaak Dyck die Leichenrede hielt nnd die Prediger K. Pauls
und H. Epp auch noch sprachen. Die Leichenrede nahm Bezug
auf die traurigen Umstaende, unter denen der Entschlafene
der Gemeinde und seinen Angehoerigen genommen worden,
wie auch auf die bedeutenden Leistungen, die er in den 22
Jahren seiner Amtstaetigkeit zum besten der Gemeinde,
des Dorfes 2c. vollbracht, wobei es zu seinen Lebzeiten jedoch
oftmals an der schuldigen Anerkennung gefehlt haben mochte.
Das Schluchzen der Zuhoerer, wovon das Gotteshaus ertoente,
bestaetigte das Gesprochene. Wohl kein Auge blieb trocken,
besonders hervortretend aeusserte sich das Wehklagen
der trauernden Angehoerigen, die beim Abscheiden des geliebten
Vaters nicht hatten zugegen sein koennen und nicht einmal
seine Leiche sehen durften,
Nach den drei genannten Rednern betonte Prediger Rempel in
einem Schlussworte noch besonders die Treur des Verstorbenen
in der Familie, der er, was er lehrte, durch stillen, strengen,
christlichen Lebenswandel auch vorlebte. Dies aeusserte
sich u, a. auch in der puenktlichen Erfuellung seiner
Amtspflichten, besonders in der Scelsorge an Krankenbetten,
wo er sich nicht nur einmal der Gefahr der Ansteckuug ausgesetzt
habe.
"Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben vou nun
an. Ja, der Geist spricht, dass sie ruhen von ihrer Arbeit,
und ihre Werke folgen ihnen nach" (Offenb. Joh. 14, 13).
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