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Nekrologe.
1903 den 3. Maerz starb der bekannte Dampfmuehlenbesitzer
Heinrich Heese in Jekaterinoslaw, ein Enkel des alten Lehrers
Heese, der einst einer der ersten Lebrer in einer Molotschnaer
Fortbildungs- schule war- ich glaube in Ohrloff- und noch
im boben Alter, nach- dem er in seine Heimat, die Chortitzer
Kolonien, zurueckgekehrt war, aus dem Bette heraus Unterricht
erteilte. Auch, ein Sohn dieses weiland in seinem Berufe unermuedlichen
Lebrers, des jetzt Verstorbenen Vater, hat sich in mancher
Beziehung ruehmlich ausgezeichnet, was alles zusammen
mit des Enkels eigener Bedeutung uns diesen wuerdig er-
scheinen laesst, dass sein Scheiden aus dieser
Welt hier gemeldet werde. Heinrich Heese hat zu den Bevorzugtesten
des menschlichen Geschlechts in dieser Welt nicht gehoert:
denn der Tod ereilte ihn schon in seinem 57. Lebensjahre und
zwar auf der Heimreise von Meran, wo er Linderung von seinem
Brustleiden suchte. Dagegen wird er wohl aus eigener Erfahrung
habe" einstimmen koennen in das Zeugnis des Man-
nes Gottes Moses: "Wenn das Leben tostlich gewesen ist,
so ist es Muehe und Arbeit gewesen." Denn er war
eines der aeltesten Mitglieder der Duma, ausserdem
Mitglied im "utschetnyj Komitet" der Reichs-bank,
Bevollmaechtigter der staedtische" gegenseitigen
Versicherungsgesellschaft )e. - Solche Ämter sind ohne
Muehe und Arbeit nicht wohl zu verwalten, werden aber
in der Riegel denen, die Muehe und Arbeit scheuen, nicht
ansgetragen, Der Verewigte bat also durch Muehe und Arbeit
der Gesellschaft Bussen gebracht, was Ihm, und seinen
Stammes-genossen mit, zur Ehre gereicht. - Ruhe seiner Asche!
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Am 31. Mai starb Frau Anna Franz, geborene Schroeder,
in Neu-Halbstadt, im Alter von 50 Jahren. Als Frau des verstorbenen
Schiilratsmitgliedes Heinrich Franz hatte sie seinerzeit regen
Anteil an der Gruendung der Halbstadter Maedchenschule genommen
und
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