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                  sich fuers Gemeinwohl unserer Glaubensgemeinschaft 
                    interessieren, freundlich ersucht, ebenfalls die gewuenschten 
                    Daten aus ihrer Gegend uns einsenden zu wollen. Zu diesem 
                    Zweck werden wir Fragebogen aussenden, sobald das vorliegende 
                    Werk sich unter der Presse befindet. Mithin werden sie dieselben 
                    bereits in Haenden haben, wenn sie diese Zeilen lesen. Sollten 
                    die Fragebogen nicht ueberall hinkommen, von woher Mitteilungen 
                    zu machen waeren, und man erhaelt dort Kenntnis von unserer 
                    Bitte darum, da wolle man auch ohne Fragen uns Bericht schicken. 
                    Die Einsendungen werden am besten an Ältesten Heinrich 
                    Dirks - Gnadenfeld gerichtet. 
                    Was nun die speziellen Ereignisse des Berichtsjahres betrifft, 
                    so koennen wir auch hierueber nicht viel mitteilen 
                    - wegen Mangel an Daten. Zunaechst fragen wir dabei wohl 
                    nach dem Ergebnis der Ernte, die im Jahr 1903 in den verschiedenen 
                    Gegenden, in welchen Mennoniten wohnen, sehr verschieden ausgefallen 
                    ist. Waehrend es z.B. in Chortitza und Umgegend allgemein 
                    gut war, hatte Sagradowka eine recht schwache und die Orenburger 
                    Ansiedlung eine Missernte. Laut Nachricht aus Chortitza 
                    gab die Ernte daselbst in der ganzen Wolost durchschnittlich 
                    pro Dess.: Roggen 45, Winterweizen 50, Sommerweizen 60, Hafer 
                    91, Gerste 83, Hirse 30, Welschkorn 91 Pud. Kartoffeln wurden 
                    225 Pud von der Dess. geerntet. Dagegen variiert das Ernteergebnis 
                    in der Orloffer Wolost (Sagradowka) zwischen 20-40 P. Hafer, 
                    30-60 P. Gerste pro Dess.; Kartoffeln ergaben 100-200 Pud 
                    pro Dessjatine. 
                    Die Bezirke Halbstadt und Gnadenfeld an der Molotschna hatten 
                    durchschnittlich eine etwas weniger gute Ernte als Chortitza, 
                    doch bedeutend besser als Sagradowka, was auch fuer die 
                    meisten anderen Gebiete zutrifft. Die weitlaeufige Krim 
                    indessen weist alle Nuancen von einer guten Ernte bis zu vollem 
                    Misswachs auf, wobei diesmal nicht wie gewoehnlich der 
                    Perekoper Kreis am schlimmsten dran ist. Auf der neuen Orenburger 
                    Ansiedlung von der Molotschna her hat die Missernte eine Unterstuetzung 
                    aus den Mutterkolonien noetig gemacht, und zwar sollen 
                    es besonders 2 Doerfer sein, die derselben dringend benoetigen. 
                    Fuer das Terek-Gebiet belebt sich die Hoffnung je mehr 
                    und mehr, und wenn die Verlosung des noch zu besiedelnden 
                    Landes am 
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