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Tataren lange Zeiten arm blieben und in duerrer,
baumloser Gegend wohnten, da entwickelten sich wie Pilze anmutige
Kolonien, unter welchen nicht allein Karassan, Tukultschak,
Spat, Sarona, Schirin, Ogus-Tobe, Busau nennenswert sind,
sondern noch viele andere. Auch im uebrigen Teile Tauriens
und in den Gouvernements Chersson, Jekaterinoslaw, Ufa u.
a. existieren, so viele Gueter und Doerfer, dass wir nur auf
einige hinweisen, wie: Blumenfeld, Silberfeld, Blumenheim,
Kronberg, Rosenhof (alle im Kreise Alexandrowsk, Gouvernement
Jekaterinoslaw), fuenf Doerfer im Kreise Jekaterinoslaw, Wolost
Nowo-Sofiewka: Nikolaital, Schoendorf u. s. w., drei Doerfer
im Alexandrowskschen Kreise (Neu-Schoenwiese u. a.), Miloradowka
und Jekaterinowka im Kreise Werchnedneprowsk, zwei Doerfer
im Bachmutschen Kreise (Nikolaipol und Kondratjewka), drei
Doerfer - Sergejewka, Wassiljewka und Petrowka - im Gouvernement
Charkow, Marienskaja, Jurjewla, Selenaja im Bachmutschen Kreise
und viele andere. In Turkestan (Kreis Aulieata) sind zwei
Mennonitenkolonien, in welchen sich ausser Menno-nitenbruedern
u. a. eine Kirchengemeinde befindet. Dank den zwoelf Dessaetinen
bewaesserbaren Landes, die beinahe jede Familie dort besitzt,
haben die Leute daselbst gute Einkuenfte. Die Annahme des
Forstdienstes seitens der suedrussischen Mennoniten veranlasste
nicht allein 10000 Mennoniten nach Amerika zu ziehen, sondern
gab auch den Anstoss zur Auswanderung nach Turkestan, Die
nach Asien ziehenden Brueder bezeichneten die Annahme des
erwaehnten Staatsdienstens als eine Untreue gegen das mennonitische
Bekenntnis von der Wehrlosigkeit. Sie duerfen bis heute ihres
Glaubens leben und sind, soviel uns bekannt, frei vom Militaerdienste.
Im Akmolinsk-Gebiet des Russischen Zentralasiens leben die
in den letzten Jahren in die Nahe der Stadt Omsk gezogenen
Mennoniten von Viehzucht und Milchwirtschaft, nachdem sie
sich billig Land gekauft haben. Eine nette Anzahl von Mennonitendoerfern
entstand auf Pachtland, so z. B. im Gouvernement Taurien,
Kreis Melitopol, sechs Doerfer (Olgafeld, Michaelsburg u.
d. a.), auf Schroedersland in der Krim drei Doerfer (Baschlitscha
u. a,), in Gouvernement und Kreise Jekaterinoslaw drei Doerfer
(Steinau u. a.), im Isjumschen Kreise, Gouvernement Charkow
(Jelenowka etc.), Wo der Pachtzins nicht zu hoch ist, haben
die Paechter ihr gutes Durchkommen und gelangen allmaehlich
bei Sparsamkeit und Fleiss in die Lage, sich eigenes Land
zu erwerben.
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