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taufte ein Haeuflein von 53 Seelen, worunter
2 Russen waren; ein russisches Maedchen, das bei Deutschen
auferzogen war und einen russischen Bruder, der zum Wasser
geeilt war mit den Worten: "Wer wird mich taufen, wenn
ihr es nicht wollt!" Ein Bruder, dem es leid tat um ihn,
sagte: " Gehe hinein ins Wasser." Wie gesagt, so
getan; er warf seine Tschumarka ab und eilte zum Taeufer.
Bruder Unger sah mit einemmal einen Russen vor sich und war
sich daher nicht gleich schluessig, was er tun solle. Dass
er ein Bruder sei, wusste er, aber erstens gehoerte er der
rechtglaeubigen Kirche an und zweitens waren viele russische
Zuschauer gegenwaertig. Doch im Vertrauen auf des Herren Hilfe
taufte er ihn.
Nach der Taufe fuhren die Brueder gleich heim, auf dass,
ehe man sie ins Gefaengnis werfe, sie noch bei ihrer Familie
sein koennten. Aber der Mensch denkt und Gott lenkt. Es wurde
zwar in der "Odessauer Zeitung" mitgeteilt, A. Unger
habe zwei Russen getauft, aber weiter liess der Herr es nicht
kommen. Ihm sie Ehre in Ewigkeit! Amen! Das war der Anfang
der russischen Brueder- oder Baptisten-Gemeinde in Gouv. Jekatherinoslav.
(Acht Jahre vor her war schon von Br. G. Wieler ein Russe
von Wolowskaja getauft worden. Dieser wurde verfolgt und musste
in die Tuerkei fluechte. Er ist aber spaeter ausgeschlossen
worden und von der Frucht seiner Taetigkeit ist nichts bekannt
geworden).
Wie bereits erwaehnt, gaben sich in unserer Gemeinde mehrer
Auffassungen kund. Es wurde auch der Gegenstand erwogen, dass
Br. Oncken ein Baptist sei, folglich auch die von ihm ordinierten
Personen, der Aelteste und die Lehrer Baptisten sein muessten.
Hievon waren viele Gemueter erfuellt, auch die Wehrpflicht
und der Punkt, dass wir in Gemeinschaft mit den Baptisten
das Brot brechen, kam zur Sprache; ferner auch das Tabakrauchen,
das die Baptisten nicht so streng verbieten, wie wir bei uns;
ja, dass Oncken mitunter auch hier bei uns geraucht habe.
Einige Brueder ahmten ihm in diesem nach, was aber nicht zum
Frieden diente. Alles dieses fuehrte dahin, dass viele Brueder
wuenschten, uns gaenzlich von den Baptisten zu trennen, dem
Br. Lepp
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