|  | 5   faengnis einen anderen Grund. Er war der Urheber 
                    der freiheitlichen Bewegung, die so viel Schande auf das Haeuflein 
                    der Glaeubigen warf, welche besonders auf Grund von Roem. 
                    7 einen scharfen Unterschied zwischen dem alten und neuen 
                    Menschen machte und wo man sich demgemaess glaubte, der Freiheit 
                    in Christo ruehmen zu duerfen, wenn man auch fleischlich lebte 
                    und wandelte. Er ist auch in diesem Irrtum gestorben, wiewohl 
                    viel mit ihm gesprochen ist. Dieser Mann nun brachte auch 
                    den Vorgaenger Loewen zu seiner irrtuemlichen Ansicht. Loewen 
                    war durch seinen grossen Erfolg (denn was er sagte, wurde 
                    angenommen) in einen geistlichen Stolz geraten, daher liess 
                    Gott ihn nun auf diese schluepfrige Bahn kommen, und er fiel. 
                    Er fasste nach dem Beispiel des Jakob Janzens Geistes Wort 
                    einseitig, ja irrtuemlich auf. Z. B. die Stelle Titus 1, 13: 
                    "Dem Reinen ist alle rein", ferner die Stelle Roem. 
                    7, 15-20: "Denn ich weiss nicht, was ich tue, denn ich 
                    tue nicht, das ich will usw," auch Roem. 6, 19, wo es 
                    heisst: "Gleichwie ihr Eure Glieder begeben habt zum 
                    Dienst der Ungerechtigkeit, also begebet nun auch Eure Glieder 
                    zum Dienst der Gerechtigkeit," wurde falsch aufgefasst 
                    und so folgte der Verfall auf dem Fusse, weil er so weit ging, 
                    dass man die fleischliche Freiheit einraeumte, vor welcher 
                    Paulus die Galater warnt, wenn er sagt: "Allein sehet 
                    zu, dass ihr durch die Freiheit dem Fleische nicht Raum gebet." 
                    (Gal. 5, 13). "Im Geist habt ihr angefangen, wollt ihr 
                    es denn im Fleische vollenden?" (Gal. 3, 3). Wer nun 
                    solche Freiheit nicht zugeben konnte, so hiess es, er sei 
                    noch nicht voellig durchgedrungen. So verfielen etliche aus 
                    dem Haeuflein aus einer Suende in die andere. Die Brueder 
                    aber waren lange nicht alle damit einverstanden, ja, den meisten 
                    aus ihnen war es voellig unbekannt, denn es wurde fuer eine 
                    starke Speise gehalten und verheimlicht. Die eigentlichen 
                    Suenden wurden im Geheimen veruebt und ferner geheim gehalten. 
                    Da aber nichts unter der Sonne verborgen bleibt, so kam auch 
                    hier die Unreinheit und Suende ans Tageslicht und die Folge 
                    war, dass das ganze Haeuflein, die Schuldigen mit den Schuldigern, 
                    in einer Lauge gewaschen wurde. Sie wurden allesamt, da es 
                    noch   |  |