Die Kolonie wurde 1804 angelegt, doch gelangten die Haeuser
in diesem Jahr nur unvollkommen zum Ausbau. Sie liegt am linken Ufer der Molotschna
in einer Niederung und ist von Melitopol 38 Werst entfernt. Der etwas salzige
Boden der Niederung ist fuer den Graswuchs besonders in trockener Zeit nicht sehr
guenstig. Die mit etwas Lehm vermischte Schwarzerde der Steppe ist sehr fruchtbar
und liefert reichliche Ernten. Die Kolonie Fischau hat ihren Namen von einem Ort
in Preussen durch den Oberschulzen Klaus Wiens erhalten.
Die 22 hier angesiedelten
Familien stammen aus dem Danziger, Elbinger und Tiegenhofener Bezirke im Koenigreich
Preussen. Von Anfuehrern bei der Einwanderung werden ausser Klaus Wiens, Jakob
Neumann und Jakob Wiens namentlich angefuehrt. Diese Steppe ist den Einwanderern
von einen Hofrat v. Scholkow angewiesen worden.
Schulz Daniel Boschmann
Beisitzer
Abraham Isaak, Abraham Goertzen
Schullehrer Peter Doerksen
Fischau, den
4. Mai 1848.
Quelle: Odessaer Zeitung. 42. Jahrgang,
1904, Nr. 172