Bedeutung und Herkunft unserer mennonitischen Namen
Die ersten Menschen, von denen man weiss, dass sie einen
Nachnamen trugen, waren die Chinesen. Die Legende besagt, dass
der Eroberer Fushi den Gebrauch von Nachnamen oder
Familiennamen im Jahre 2852 v.Chr. anordnete. Es ist üblich,
dass der Chinese drei Namen hat, wobei der Nachname an erster
Stelle steht. Er wird von einem der 438 Worte aus dem heiligen
chinesischen Gedicht Po-Chia-Hsing entnommen.
Die Römer hatten anfangs nur einen Namen. Das wurde später
geändert, und auch sie trugen drei Namen. Der persönliche Name
stand an erster Stelle. Als das Römische Reich zu zerfallen
begann, wurden Familiennamen zu verwirrend, und der Gebrauch
eines einzelnen Namens wurde wieder üblich..
Während des frühen Mittelalters wurden die Menschen mit nur
einem Namen angesprochen. Aber langsam setzte sich der Brauch
durch, einen weiteren Namen hinzuzufügen, um die Personen zu
unterscheiden.
Im 12. Jahrhundert war der Gebrauch eines zweiten Namens
so weit verbreitet, dass es in einigen Gegenden als primitiv
galt, keinen zweiten Namen zu besitzen. Aber obwohl dieser
Brauch der Ursprung unserer heute üblichen Nachnamen ist,
bezog sich der zweite Name, wie er im frühen Mittelalter zu
verstehen war, nicht auf die Familie und war auch nicht
erblich.
Die heutige Praxis des vererblichen Nachnamens stammt aus dem
10. oder 11. Jahrhundert und war in der venezianischen
Aristokratie üblich. Kreuzfahrer, die aus dem Heiligen Land
zurückkehrten, nahmen diesen Brauch auf und verbreiteten ihn
in ganz Europa.
Erst Frankreich und Grossbritannien, dann Deutschland und
Spanien übernahmen diese Praxis, als die Notwendigkeit, die
Person näher zu bestimmen, immer wichtiger wurde. Im Jahre
1370 wurde das Wort "Nachname" erstmalig in Dokumenten
festgehalten.
Die Regierungen nahmen mehr und mehr Daten der Bürger zu
den Akten. Die Besteuerung und vor allen Dingen der
Militärdienst machten es erforderlich, die Menschen genauer zu
kennzeichnen. Auf dem Lande musste die herrschaftliche
Verwaltung zur Regelung der Vererbung des Landbesitzes nicht
nur über Personen,
sondern über ganze Familien Buch fuhren. Man kann sicher sein,
dass spätestens im Jahre 1450 jede Person, gleich welchen
sozialen Rang sie hatte, einen vererblichen Nachnamen besass.
Der Nachname identifizierte die Familie, schuf eine Verbindung
zur Vergangenheit und zur Zukunft. Es überrascht nicht, dass
die Erhaltung des Familiennamens eine Sache des
Familienstolzes wurde und man es sehr bedauerte, wenn kein
männlicher Erbe diesen Namen weitertragen konnte.
Zu Beginn des 15. und 16. Jahrhunderts wurde der
Familienname auch in Polen und Russland populär. Die
skandinavischen Länder begannen erst Anfang des 19.
Jahrhunderts, Familiennamen zu gebrauchen. Sie waren an den
Brauch, den väterlichen Namen als zweiten
Namen zu benutzen, gebunden. In der Türkei wurde erst auf
Druck der Regierung 1933 der
Familienname eingeführt.
In fast allen Fällen wurde der Familienname zuerst bei
den Adligen und reichen Landbesitzern üblich, dann erst setzte
er sich bei Kaufleuten und gewöhnlichen Bürgern durch. Die
ersten beständigen Namen waren die von Adligen und
Landbesitzern, die die Namen von ihren Herrschaftsgütern und
Landbesitzen übernahmen. Diese Namen wurden mit dem
vererblichen Land weitergegeben. Die Bürger
übernahmen diesen Brauch.
Schreibweise
Von fast allen Namen gibt es heute unterschiedliche
Schreibweisen. Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass
früher die meisten Menschen nur schlecht oder gar nicht
schreiben konnten und daher die Namen zunächst oft nur
mündlich weitergegeben wurden. Z.B. bei meinem Nachname Vogt
sind es Voth, Focht, Vogts, Foth, Voight, Voigt, Voit und
Voigts u.a..
Es ist möglich, dass ein Angehöriger Ihrer Familie den
Namen in der Vergangenheit geändert hat. Auch hierfür sind
verschiedene Ursachen denkbar, so z.B. Änderungen in der
Sprache selbst, sowie Sorglosigkeit und Unwissenheit des
Schreibers und bei Mennoniten kommen noch die Auswanderungen
aus einem Land zu anderem dazu.
Linguistische Herkunft
Fast alle Familiennamen können in fünf Gruppen eingeteilt
werden, je nach ihrer Art und Entstehung.
Die Namen der ersten Gruppe beschreiben das Aussehen und den
Charakter einer Person. In der zweiten Gruppe sind Namen, die
aus Natur und Umgebung entnommen sind. Die Namen der dritten
Gruppe identifizieren eine Person durch Verbindung mit dem
Vornamen des Vaters oder eines Vorfahren. Die Namen der
fünften Gruppe bezeichnen den Beruf oder die Beschäftigung.
I. Familiennamen, die Aussehen oder Charaktereigenschaften bezeichnen:
a) Das Aussehen kann folgenden Namen zugrunde liegen:
Bartsch, einer der einen Bart trug. Braun, ein dunkelhäutiger,
braunhaariger Mann. Hooge, ein hochgewachsener Mensch (der
Hohe). Krause, jemand mit krausem Haar. Loepp, (Lippe), einer
mit prominenten, starken Lippen. Redekopp, einer mit rotem
Haar.
b) Charaktereigenschaften werden durch folgende Namen
bezeichnet: Boese, jemand, der sich leicht aufregt, schnell
böse wird. Funck, hitzig, bei dem bald Funken sprühen. Unruh,
jemand, der unruhig ist. Wohlgemut, ein optimistischer Mensch,
dem oft wohl zu Mute ist.
II. Familiennamen aus der Natur und Umgebung:
a) Geographische Bezeichungen: Berg, jemand, der auf einem
Berg wohnt. Dahl, (Tal), einer der aus dem Tal stammt. Dyck,
(Deich), der am oder auf dem Deich wohnt. Wall, (Damm),
einer, der am oder auf dem Wall wohnt.
b) Ländernamen: Friesen, stammt aus Friesland. Flaming,
Flame, stammt aus Flandern. Goossen, nach dem Lande Goossen
in Ägypten. Unger, (Ungar), stammt aus Ungaren.
c) Tier- und Vogelnamen: Loe-we(n), Baer, Wolf(e) —
Raubtiere. Falk, Adler, Nachtigal, Raabe — Vögel. Quapp(e),
Hecht — Fische.
d) Gegenstände: Krahn (Kraan) — Hebevorrichtung für
Lasten auf Schiff - Welk (Walker) - Walkerkeule zum Gerben von
Leder. Stobbe — Baumstumpfen.
III. Patronymische (vom Vornamen des Vaters abgeleitete)
Namen:
Abrahams, Adrian (Hadrian), Arend(t), Bartel (Bartolomäus),
Baltzer (Balthasar), Brandt, Conrad, Cornelius, Cornies,
Dirk(s), Eckert (Ecke), Elias, Enno (Enne, Enns), Esau,
Ewert, Giesbrecht (Isebrecht), Goertz (Geritz, Goeritz,
Geritzen, Goertzen), Guenther, Harms (Harm, Hermann), Hein
(Heinrichs), Hildebrandt, Huebert (Hiebert, St. Hubertus),
Isaac, Jantz (Jan, Jansen, Janzen, Jantzen), Joost (Just),
Kasper, Klassen (Klasen, Nicklas), Koehn (köllnisch kurz für
Konrad), Martens (Martins, Martin), Matthies (Matthäus),
Nickel (Nickolaus), Pankratz (Pankratius), Pauls (Paulsen),
Peters (Petersen), Quiring (Quirinius), Regehr (Reyer,
Rogier, Regier), Richert (Richard), Riediger (Rüdiger,
Driediger), Siebert (Siewer), Siemens (Siemon), Thiessen
(Matthiessen, Teusz, Tiessen), Tjart, Toews (Matthoews),
Walde (kurz für Waldemar), Wiebe, Willems (Willms, Willem,
Wilhelm), Zacharias.
IV. Namen von Wohnort oder ehemaligem Wohnort:
van Bergen, van dem Block, Born (im Jülischen), Brucks (Brügge
in Flandern), DeVeer (Veere auf Insel Walcheren, Südholland),
Ediger (an der Mosel, südwestlich von Neuwied), Federau, (Ort
in Westpreußen), Hamm (in Westfalen), Hoeppner (Heppner, aus
Hoewen bei Gladbach — Hoewener), Kliewer (Klüfer, Kluiver),
Loewen (aus Leuwen in Flandern), Mierau (Westpreußen), Neudorf
(allgemein), Neufeld (Ort an der Elbemündung), Nieszen (aus
Neusz, Rheinland), Petkau (Petrikau), van Riesen (aus Riesa),
Suckau (Kloster Zuckau, Westpreußen), Schellenberg (Ort südlich
von Salzburg, Österreich), Warkentin (Perchentin, Pommern), von
Wieler (Weiler, kleiner Ort), Wiens (aus Vingst, einem Vorort
von Koelln).
V. Namen, die den Beruf bezeichnen:
Bahnmann (Wegarbeiter), Bergmann (Bergwerksarbeiter), Bosch-
mann (Waldarbeiter), Buller (Boullert, Bohler — Zimmermann),
Dacke (Dachdecker), Harder (Herder, Hir-te), Haijer (einer,
der Arbeiter anheuert), Holzrichter, Koerber (Gerber, Koerber,
Korbmacher), Kettler (Kesselschmied), Koehler (Kohlenbrenner),
Koop (Kouper, Kaufmann), Kroeger (Krugwirt, Kroecker),
Lenzmann (Feldscherer), Letkemann (Lindtkemann), Mantler
(Schneider), Müller (Mühlenbesitzer oder Mühlenarbeiter),
Dickmann (Deicharbeiter), Niebuhr (Neubauer?), Penner (Bender,
Pender), Plennert (Tischler), Plett (Stoffbügler), Pottke
(Töpfer), Reimer (Riemer, Sattler), Sudermann (Sud = kochendes
Wasser), Schmidt (Schmiedemeister), Schroeder (Schrotmüller),
Thielmann, Wallmann (Deicharbeiter), Wedel (Wedeler),
Zimmermann (Timmermann); Beamte: Vogt (Voth, Foth), Schulz
(Dorfschulze), Teichroeb (Dickgraewe, Deichgraf.)
VI. Polnische Namen:
Delesky (Dileski), Koslowsky (Kozowski), Rogalsky
(Rogalski), Sawatzky (Zawadski), Tilitzky (Tylicki).
Geografische Herkunft
Berg Baerg (Barg, Berg) stammen aus dem Gebiet von Bern in der
Schweiz; 1671 nach Polnisch-Preußen gekommen, nach Elbing und in
den Ellerwald. 1776 sind sie an folgenden Orten: Stadtfelde,
Kl. Mausdorf, Lakendorf, Altendorf, Eilerwald, Neulanghorst,
Tiegenhof, Damfelde. Konsignation: 12 Familien, 50 Personen.
Bergen Bargen (van Bergen) stammen aus Antwerpen in Belgien. 1585
verließ Martin van Bergen Antwerpen und kam nach Königsberg.
1601 haben sich zwei Schüler Michael van Bercken und Israel
van Bergen im Elbinger Gymnasium angemeldet. 1615, Hans van
Bergen im Danziger Werder. In der Konsignation von 1776 sind 7
Familien mit 26 Personen.
Braun Braun (Bruhn, Brown) kommen aus Flandern. 1619, Jan Brun in
Hoppenbruch, Danzig; 1621, Diakon der flämischen Gemeinde in
Danzig. 1681, Dirk Bruhns, Färber, Danzig. In der Konsignation
Friedrichs des Großen, 1776, waren Braun: 6 Familien, 25
Personen; Bruhn: 11 Familien, 49 Personen, und Brun
(Brunsche): 6 Familien, 18 Personen. Insgesamt: 23 Familien
mit 92 Personen.
Block Block stammen aus Mecheln in Flandern. Wilhelm von dem Block,
in Mecheln geboren, floh um 1570 nach Königsberg. Söhne:
Abraham, Isaac und Jacob. Von Jacob und Abraham stammen die
Blocks in Montau. Das "von dem" ließ man fallen. Konsignation
von 1776, 13 Familien mit 51 Personen.
Bartsch Bartsch kommen aus Holland. 1541, Andres Barts in Liebenau.
1595 ist Andres Bartz Schulze des Dorfes Reichenberg. 1675,
Andres Bartz, Schmerblock, 1755 — Johann Bartsch, Deputierter
nach Rußland.
DeFehr DeFehr (Fehr, DeVeer, Veere, Vehr) kommen aus Holland. Der er
ste Namensträger stammte aus der Stadt Veere (Fähre) auf der
Insel Walcheren. Gysbert Janz de Veer ist 1556 in Scheedam,
Danzig geboren. Gysbert de Veer, 1640-1693, wohnte 1690 im
Schottland, einem Vorort Danzigs. 1681 sind in Danzig 9 Dever
oder de Veer (DeVehr) gelistet, aber keine Vertreter in der
Konsignation Friedrichs des Großen von 1776.
Derksen Dirks/Dirksen (Derksen, Doerksen, Duerksen) wahrscheinlich
aus Friesland. 1536, Claess Diricks aus Holland, bei Elbing.
Von 1622-1675, mehrere Dirksen im danziger Werder. 1605,
Labrecht Dirksen in Kl. Lubin bei Graudenz. Die Dirksens sind
überall in den Werdern zu finden. Dirk wurde als Vorname ge
braucht. In der Konsignation sind 40 Familien mit 175 Personen
verzeichnet.
Dyck Dyck (Dueck, Dick) stammen wohl aus Flandern; van dem Dyck.
1592, Philipp van dem Dyck im Gr. Werder. Manche Dycks mögen
auch aus Holland stammen, denn Dyck heißt ein Damm, der das
Wasser zurückhält. In der Konsignation, 112 Familien mit 513
Personen.
Ediger Ediger kommen aus dem Gebiet des Mittelrheins, aus dem
Winzerort Ediger an der Mosel. Hans Ediger, ausgewiesen,
findet in Montau Zuflucht. 1692 ein Ediger in Niedergruppe.
1665 wird Heinrich Ediger in Montau getauft. In der Konsigna
tion von 1776 sind 10 Familien mit 43 Personen.
Elias Elias wird als Vorname allgemein gebraucht. In einigen Fällen
bleibt er als Familienname bestehen. In der Konsignation
finden wir Johann Elias mit Frau in Ladekopp, Landwirt, und
Paul Elias in Schidlitz, mit Frau und 4 Kindern, als Gewürz
krämer genannt.
Enns Enns, (Enntz, Ensz, Ens) stammen zum Teil aus Ostfriesland,
zum Teil aus Österreich, aus Enns an der Enns, einem Nebenfluß
der Donau, Enno, Enne ist ein friesischer Vorname. Als
Familienname ist er um 1734 "Ennen". 1654, Hans Ensz (Enszoon)
in Orloff. 1701, Jacob Entz, Tiegerweide. Um 1727 sind 16.
Familien Entz zwischen Weichsel und Nogat. In der Konsignation
sind 59 Familien Ens/Entz mit 140 Personen verzeichnet.
Epp Epp kommen aus Friesland, zwischen Harlingen und Emden. 1535,
Eppe Petersz in t'Zandt bei Appin-gedam. Im Jahr 1586 wird vom
Danziger Rat ein Geburtsschein für einen Epp ausgestellt. 1682
wird Gretcke Epsen bei der Danziger flämischen Gemeinde
getauft. Der erste 1584 in Westpreußen bekannte Epp trägt die
friesische Form des Namens, "Eppe". In der Konsigna-
tion von 1776, 46 Familien mit 210 Personen.
Esau Esau biblischer Vorname, erst als Vorname gebraucht, dann
patrony-misch als Familienname. Im Elbing-schen Werder und
Eilerwaid, Por-denau, Mierau, Ladekopp, Bollwerk, Bärwalde,
Fürstenwerder, aber auch in Schönsee bei Kulm. In der
Konsignation von 1776 sind 16 Familien mit 63 Personen
verzeichnet.
Ewert Ewert kommen wahrscheinlich aus Ostfriesland, zwischen
Westfallen und Zuidersee. Ewert, ein Vorname, abgeleitet von
Eberhard, auch Ebert. Von 1646-1692 kommt der Name Everts in
Norden, Ostfriesland vor. Im 1600, Niklaus Ewertz in Montau
bei Graudenz. In Sanskau leben 1664 drei Familien Ewerts.
1694, Peter Ewert in Gr. Lunau. In der Konsignation sind 29
Familien mit 115 Personen.
Vogt Vogt (Voth, Vodt, Foth) kommen aus dem Kanton Bern in der
Schweiz. 1538 Hans Vogt aus Villingen, Täuferprediger. 1553,
Vertrag mit Schweizer Täufern für Schönsee bei Kulm. 1595,
Fetter Vogtt, Schönsee. Bald ist aus Vogt ein Voth oder Foth
geworden. Konsignation 1776, 29 Familien mit 137 Personen.
Friesen Friesen (Friesen, Froese) sind friesischer Herkunft. Schon zur
Ordenszeit im Kl. Marienburger Werder, Friese (Fryse) 1386 in
Winkelsdorf. 1709, Melchior Friese, Altester in Markushof.
Daraus wird bald Frese oder Froese. Manche blieben bei
Friesen. In der Konsignation 1776, 99 Familien mit 406
Personen.
Funk Funk (Funck). Die Funck kommen aus der Schweiz. 1662, Hein
rich Funck bei Zürich. 1656, Hans Funck, Schottland bei
Danzig. 1635, Isaac Funck als Schüler des Gymnasiums in
Elbing. 1703, Stephan Funck, Prediger in Przechowka,
eingewandert aus Mähren, Konsignation, 15 Familien, 73
Personen.
Giesbrecht Giesbrecht (Giesbrecht/Isebrecht) wahrscheinlich aus der Pro
vinz Holland. Um 1600 ist Lodewich
Gysebrechts Lehrer (Prediger) in Danzig. 1607, Heinrich
Giesbrecht, Scharfenberg, Danzig, und Peter Giesbrecht in
Reichenberg. Konsig nation vom Jahre 1776, 9 Familien mit 35
Personen.
Goertzen Goertz Gertz, Gertzen, Goertzen) kommen aus Friesland. Der
erste Goertz in Westpreußen ist Friedrich Gertson/Gertz in
Schmerblock, Danziger Werder. 1612 sind Friedrich und Albert
Gertz im Kl. Werder. 1639, Dirk Gertz, Montau. 1659, Dirk
Gertz, Sibsau. Konsignation 1776, 60 Familien, 245 Personen.
Gossen Goossen (Gossen, Goos) kommen aus Holland und Flandern. 1586,
Jan Goszen in Elbing. 1598, Abra-ham Goos, Holländer, im
Elbinger Gymnasium. 1619, Isaac Goosszen, Elbing. 1776 sind
Goossen in Elbing, Altendorf, Stobbendorf, Lakendorf und
Zieglerhuben. In der Konsignation, 7 Familien mit 24 Personen.
Guehter Guenther (Ginter). Günther ist ein deutscher Vornamme,
der patronymisch zum Familiennamen wird. Drei Familien Ginter
wohnen in Petershagen, ein Isaac Ginther in Tiegenhof, mit
insgesamt 14 Personen. 3 Familien Guenther wohnen bei Elbing,
je eine in Heubuden, im Eilerwald und in Pletzendorf, mit 16
Personen. Nach der Konsignation, 8 Familien mit 36 Personen.
Hamm Hamm (Ham) stammen aus Westfalen und aus Friesland. 1530,
Meinard van Harn. 1601, Urban Hamm, Orlofferfelde. 1580,
Johann de Mepsche op den Harn, Danzig. Das "op den" fällt, wie
das "van", bei van Dyck, van Hörn, im 16. bis 18. Jahrhundert
fort. Konsignation 1776, 10 Familien mit 44 Personen.
Harder Harder sind einheimische Westpreußen. 1510-1529 waren schon 6
Harders in Parschau, Neukirch und Schönhorst. Im selben Raum
sind später mennonitische Harder. Han Harder wird 1667 in
Danzig getauft. In der Konsignation von 1776 sind 22 Familien
Harder mit 91 Personen verzeichnet.
Harms Harms (Harm, Harmes, Harmies) sehr wahrscheinlich aus
Ostfriesland und Oldenburg. Aus'Jever verwiesen, kommt Claas
Harms nach Elbing, im Kl. Werder. 1709, Hans Harmiss, Diakon
in der friesischen Gemeinde, 1793, Simon Harms, Prediger. In
der Konsignation von 1776 sind es 24 Familien mit 102
Personen.
Heyde Heide (Heyd, Heydebreck, Heydebrecht, Heidebrecht), wohl aus
Holland. In der Konsignation sind folgende verzeichnet: Johann
Heidebrecht, Czatkau, David Heyd, Walldorf; Jacob und Peter
Heyde-brecht, Krebsfeld, alles Landwirte: 4 Familien mit 24
Personen.
Hoeppner Heppner (van Hoewen, Hoewn-wer, Hoeppner) kommen vom Nie
derrhein. In Hoewen bei Gladbach wohnten 25
Mennonitenfamilien; von dort vertrieben, nannten sie sich
van Hoewen oder Hoewener. Daraus ist dann im Laufe der Zeit
Heppner (Hoeppner) geworden.
Huebert Hiebert (Hubert, Huebert, St. Hu-bertus) kommen aus dem Rhein
land, bei Monschau, südlich von Aachen. 1622, ' Jacob Hubert
in Eschenhorst am Drausensee. 1740, Hubert in der
Memelniederung. 1776 im Werder schon "Hiebert". Konsignation
1776, 14 Familien mit 79 Personen.
Hildebrand Hildebrand(t), wahrscheinlich aus Wormer in Nordholland. Im
Jahre 1552 hält sich der Fischer Hille-brant aus Wormer in
Nordholland mit anderen mennonitischen Familien in Danzig auf.
In der Konsignation 1776, 9 Familien mit 31 Personen.
Hooge Hooge , wahrscheinlich aus Holland. Das Wort bedeutet der
Hohe, also ein großer, hochgewachsener Mann. Der Name ist in
westpreußischen Quellen nicht zu finden. Die Hooges müssen in
Rußland zu den Mennoniten gestoßen sein.
Janzen Janzen (Jantzen, Janz, Jantz, Jansen) stammen aus dem Nordsee
raum, von Holstein bis Flandern. 1585 in Altebabke, Wallich
Jansen. 1618, Jacob, Beyershorst; 1571, Peter Jantzen,
Scharfenberg. Im Jahre 1619 wohnen in Hoppenbruch bei Danzig,
Jansen aus Holstein, Harlin-gen, Westfalen und Brabant. Kon
signation 1776, 125 Familien mit 445 Personen.
Kasdorf Kasdorf (Kasdorp), ein holländischer Familienname; Jan
Kasdorp, 1695-97.Gerrit Kasdorp, Prediger in Hamburg. Härmen
Kasdorp, 1700 nach Pennsylvanien, USA. Der westpreußische Name
Kasdorf ist höchtswahrscheinlich eine preußische Schreibweise
dieses Namens. In der Konsignation von 1776 ist ein Kosdorf,
Hans (Kasdorp) in Heubuden als Arbeiter, 3 Personen.
Klassen Klassen (Claassen, Klaassen) aus Holland. 1567, Märten Clausen in
Scharfenberg. 1552, Gert Clausen Schmerblock. 1606, Gert
Classen, Diakon, 1611, Lehrer, 1621, Ältester der Danziger
flämischen Men-nonitengemeinde. 1650, Martin Classen in
Junkertreul. In der Konsignation 1776 waren 106 Familien mit
398 Personen verzeichnet.
Kliewer Kliewer Klüfer, Kluiwer, kluiver) kommen von Niederrhein.
1622 in Mönchen-Gladbach, Thesis ufm Klüfer, 1654 vertrieben.
InderMontau-er Gemeinde sind 1663, Petter Klüfer, 1680,
Cornels Klüfer. 1706 aber schon Franz Kliewer. 1708, Peter und
Cornels Kluiwer in Dragasz. In der Konsignation sind 14
Familien mit 58 Personen verzeichnet.
Koop Koop (Kopp, Kopper) sind friesischen und holländischen
Ursprungs. Aus ihrer Heimat vertrieben, kommen einige auch bis
Westpreußen. Die Kopper finden wir in Montau-Gruppe, bei
Graudenz an der Weichsel, wo mehrere von ihnen Prediger und
Älteste waren. Mehrere Familien wanderten nach Polen und
Rußland aus. In der Konsignation, 1776, 9 Familien mit 40
Personen.
Koslowsky Koslowsky (Kosowski), polnischer Name. Als manche Mennoni
ten 1711 nach der Memelniederung zogen, nahmen manche ihre
polnischen Dienstleute mit, die sich dort den Mennoniten
anschlössen. Als Mennoniten kamen sie später nach Preußen
zurück und zogen auch mit nach Rußland.
Krahn Krahn (Kraan, Kraen) kommen aus Holland. 1532 erleiden Hugo
Jacob Kraan und Frau Martigen den Märtyrertod. Möglich, daß
Kinder nach Osten entkamen. 1692 wurden Jacob und Gergen Kraen
getraut. Sie wohnen im Ellerwald und bei Tiegenhof. In der
Konsignation sind 4 Familien mit 17 Personen.
Krause Krause westpreußische Familie. Christian Kruse, Fürstenau,
zog 1711 zur Memelniederung. Sie sind dann später nach Rußland
ausgewandert. Bartel Krause, 1776 in Königsber
Kroeker Kroecker (Kroeker, Kroeger? Krecker, Grecker, Greogor), wahr
scheinlich aus der Pfalz. 1598 ziehen Groeckers nach Mähren.
1627 ist Hans Krecker in Tiegenhagen im Gr. Werder. Das G ist
zu K geworden. Im 18. Jahrhundert wird das e zum oe — Kröcker.
In der Konsignation von 1776 sind 28 Familien mit 123 Personen
verzeichnet.
Letkemann Letkemann sind einheimische Westpreußen; zwei wohnen 1776 in
Altendorf im Gr. Werder. Vater war Jacob Lindtkemann, der 1727
in Altendorf 15 Morgen besaß. Durch das Plattdeutsche wird aus
dem Lindtkemann ein Letkemann. In der Kon signation von 1776
sind zwei Familien mit 7 Personen.
Lepp Loepp (Lippe, Lepp, Loeppky). Die Loepp kommen wohl au Westfa
len oder Friesland. Peter von der Lippe, 1546, "Apostel der
Wiedertäufer", Warendorf. 1678, Jacob Lippe, Orlofferfelde;
derselbe ist 1677 schon ein Jacob Lepp. Später wird daraus
Loepp. Konsignation 1776, 5 Familien mit 23 Personen.
Loewen Loewen (Lievens, Lewens) kommen wahrscheinlich aus Lievens in
Flandern. 1727 sind Lievens in Walldorf im Gr. Werder, Lewen
Lewens und Daniel Lewens. Da Liewen die flämische Form des
Namens ist, nehmen wir an, daß die Löwen aus Flandern sind. In
der Konsignation 1776, 21 Familien mit 99 Personen.
Martens Martens (Martin, Martins) stammen teils aus Danzig, teils aus
Friesland. Vorname Martin. 1648, Hans Martin in Danzig; 1681,
sein Sohn Jacob Martens, Buchhalter. Sie waren danziger
Nachkommen im Kl. Marienburger Werder. Andere Martens kamen
aus Friesland. Konsignation, 42 Familien mit 160 Personen
Neudorf Neudorf (Neuendorff) sind hutte-rischer Abstammung. Neusiedlun
gen am Drausensee und in den Werdern nannte man oft "Niedarp"
— Neudorf. Hier wurde er zum Familiennamen In der Konsignation
ist eine Familie in Tiegenhof, drei in Königsberg; 4 Familien
mit 12 Personen.
Neufeld Neufeld (Niefeld, Neufeldt) stammen von der Nordsee an der
Elbemündung. Im Weichseldelta 1601, Gert Niefelts. Das Gr.
Werder ist im 17. Jahrhundert Heimat der Neufelds. 1676 ist
Harm Neufeld Ältester der Großwerder Gemeinde. 1727 sind acht
Familien Neufeld in Heubuden, Kl. Mausdorf, Tiegenha-gen,
Neumünsterberg und Teigen-hof. In der Konsignation sind 33 Fa
milien mit 122 Personen.
Nickel Nickel (Nikkel) sind wahrscheinlich vom Niederrhein um
Aachen. 1652. Hanss Nickel in Brunau. 1655/60, Hanss Nickel und
Danzig. 1653. Nickels in Roßgarten, Kulmer Niederung. Im 17.
Jahrhundert, Nickels in Montau, von wo sie nach Polen und
Rußland auswanderten. In der Konsignation von 1776 sind 44
Familien mit 183 Personen. 1936 waren 96 Familien Nickel in
Westpreußen.
Niebuhr Niebuhr, aus den Niederlanden oder Friesland. 1789 zieht ein
Niebuhr aus Preußen nach Chortitza in der Ukraine. Sein Enkel,
Hermann A. Niebuhr, war ein reicher Mühlenbesitzer in
Chortitza. In der Konsignation finden wir einen Niebuhr
Arbeiter mit Frau, dann zwei Familien Neubauer mit 7 Personen.
Pauls Pauls (Pauwelsz, Paulsen, Pau- eis), teils altpreußisch
(1399-1409), teils flämisch. Im 17. Jahrhundert, bis 1622,
Adrian Pauls, Ältester der Danziger friesischen
Gemeinde,
1674, Johann Pauls, Heubuden, 1621, Gert und Peter
Paulsen, Bey- ershorst, Danzig Land. Konsignation, 49
Familien mit 204 Personen
Penner Penner (Bender, Penders, Pen- naerts), teils aus der
Rheinpfalz, teils aus Flandern. 1527, Dietrich Bender, Worms
a.Rh., 1592, Jacob Penders, Gr. Werder. 1678, Her- mann
und Heinrich Pender, Orlof- ferfelde. 1621 Dönnies Penner, Be-
yershorst, 1627 — Dorfschulze. In der Konsignation von 1776
befinden sich 118 Familien mit 489 Personen.
Peters Peters (Petersen, Pieters) kom- men aus Holland und
Flandern, manche auch aus Friesland. 1561, Cyriacus Peters in
Möskenberg im Kl.Werder, der aus Flandern stammt.
1558, Jan Peters aus Gor- cum, Seeland, in Danzig. 1586, der
Friese Sylvert Pieters in Montau. Konsignation, 41
Familien, 192 Personen.
Petkau Petkau wahrscheinlich westpreu- ßisch. Weder in der
Konsignation noch in anderen Quellen zu finden. In Südrußland
erst finden sich Pät- kaus. Jacob H. Pätkau, Lehrer, Pre-
diger und Ältester in Memrik, 1895 bis 1947.
Quiring Quiring (Vorname Quirin, Kwiring) kommen aus der Gegend
von Antwerpen, oder aus dem niederländischen Grenzgebiet.
1626, Simon Quiring, Schwentekampe im Danziger Werder.
1636, Peter Kwiring in Pr. Königsdorf. 1737, Hein- rich
Quiring, Tragheimerweide. In der Konsignation, 31 Familien,
110 Personen.
Redekopp Redekopp (Redekop). Herkunft unbestimmt, wahrscheinlich
westpreußisch. Die in der Konsignation 1776 angeführten
Familien siedelten in Lakendorf, Bollwerk und Petershagen,
westlich der Nogat, bei Tiegenhof; 3 Familien mit 12
Personen.
Regier Regehr (Reyger; Regier, Rogier) aus Holland, bei Amsterdam.
Vorname Reyer. 1642, Heinrich Reyger in Scharfenberg.
1725 Martin Regehr in Neuendorf im Danziger Werder. 1727,
Michel Regehr in Ladekopp. Der Name Regier ist wohl
niederländisch-französischer Abstammung. 1543, Jacob
Rogiers, Brabant. Von Vornamen Rogier. In der Konsignation
sind 21 Familien Regehr, 103 Personen,
Reimer Reimer (Reymar, Reymer) stammen aus Westpreußen. 1399-1529 im
Danziger Gebiet. 1725, Johann Reimer, Reinland am Frischen
Haff, 1734, Isebrandt Reimer, Poppau. 1671, Siemon
Reymer; 1679, Jacob Reymer; 1682, Hans Reymer. In der
Konsignation von 1776, 37 Familien
mit 155 Personen.
Rempel Rempel kommen wahrscheinlich aus Schlesien. 1727 drei Familien
in der Tiegenhagener Brandordnung (Schwenkenfelder) in
Tiegenhagen Platenhof, Petershägenerfeld. In
derselben Gegend sind sie auch noch (westlich von
Elbing) 1776, bei der Konsignation: 16 Familien mit53
Personen.
Driediger Driediger (Riediger — de Riediger) aus der Schweiz. 1727,
Jacob Riediger in Tiegenhof. Johann de riediger-Driediger,
1668 in Rücke-nau. In der Konsignation sind 1776, 7 Familien
Riediger mit 11 Personen und 7 Familien Driedger mit 37 Per
sonen, im Elbinger Gebiet und im Großen Marienburger Werder.
Sawatzky Sawatzky (Sawatzki, Zawadski) stammen aus westpreußisch-
polnischem Adel. Im Jahre 1620 besucht Johannes Zawatzky das
Elbinger Gymnasium. Er ist später Starost und Kastellan von
Schwetz. 1727, Hans Sowatzky, Neustädterwald. Konsignation, 5
Familien, 22 Personen.
Siemens Siemens (Symons, Siemons, Ziemens) stammen aus Holland. Bei
Zeugenaussagen 1552 in Amsterdam: Cornelis Symonszen hat sich
schon lange vorher in Danzig niedergelassen. In der
Konsignation, 5 Siemens- und 9 Siemens-Familien mit 60
Personen.
Sudermann Sudermann stammen aus dem holländischen Raum. 1716, Menno-
nitenprediger Sudermann aus Rotterdam — in Danzig. Jacob Suder
mann kam 1660-1670 aus Rotterdam nach Danzig. Konsignation von
1776, 4 Familien mit 17 Personen.
Schllenberg Schellenberg (Schellenberger) kommen aus der Schweiz, über
Mähren, 1681, Stefan Schellenberg, Danzig. 1693, Tobias
Schellenberg aus Mähren nach Przechowka gekommen. In der
Konsignation von 1776, 3 Familien mit 13 Personen.
Schroeder Schroeder (Schroeter) von der niederrheinisch-holländischen
Grenze. 1534, Emse Schroeder in Zwolle. 1592, Christian
Schroeder, Montau. 1605 sind Lubbert und Karsten Schroeder in
Montau. 1663-1736, Johann David Schroeder, Montau, Ältester.
Konsignation 1776, 19 Familien mit 85 Personen. Sind zahlreich
in Zentralpolen, in Wymyschle und Kasun bei Warschau.
Thiessen Thiessen (Tijssen, Tyssen, Tiessen) kommen aus dem
niederländischen Raum. 155, Harman Tijssen, Amsterdam. 1625,
Georg Tyssen, Petershägenerfeld, Gr. Werder. Anfang des 17.
Jahrhunderts wird Hans Tiessen in Tiegenort genannt. In der
Konsignation von 1776 sind 26 Familien mit 113 Personen
genannt.
Toews Toews (Thewis — Matthäus, Mathoews), Ostfriesland und am Nie
derrhein. 1658, Tewes Peters, Ost-friesland. 1663, Tews Ewert
und Tews Gertzen, Montau. 1673, Hin-rich Tewsen, Montau; 1681,
Wilm Tewsen in Montau. Im Gr. Werder kommen Tewes und Tews
vor. Konsignation 1776, 27 Familien, 132 Personen.
Tilitzky Tilitzky (Tellitzki, polnischer Abstammung. In der
Konsignation 1776 ist ein Tilitzki, Behrend, Landwirt mit
Frau, 5 Söhnen und l Tochter verzeichnet. Im Königsberger
Bürgerbuch ist ein Tilitzki, George Simon, Messerschmied, geb.
18.2.1793 in Danzig, Tragheimerweide, Angehöriger der
westpreußischen Mennonitenfamilie Tilitzki.
Unger Unger (Uner) stammen wohl aus Thüringen; sie kamen nach West
preußen wohl über Mähren und Ungarn. 1664, Stefan Unger,
Tiegenhagen, Gr. Werder. Vom 17. Jahrhundert bis 1945 in den
Gemeinden Thiensdorf, Orlofferfelde, Danzig-Neugarten. In
der Konsignation 1776, 10 Familien mit 42 Personen.
Unruh Unruh (Unrau, Onrau, Oroch) stammen aus
Niederschlesien oder Sachsen. 1407, Neumünsterberg, drei
Familien Unru. 1678, Ohm Hein Unrau in Kunopat bei
Przechowka. 1757, Hans Unrau, Przechowka. Peter Unrau,
getauft 1790 in Jeziorken. Konsignation von 1776, 22 Familien
mit 104 Personen.
Wall Wall (Waal, de Wall) kommen aus Holland. 1549, Jacob de
Waele, Danzig. 1586, Pieter de Wall in Danzig. 1600, Elias de
Waele, Danzig. 1727, Isaac und Jacob Wall, Dorf Stadtfelde
bei Marienburg. 1795 wandert Johann Wall nach Rußland aus.
Konsignation 1776, 11 Familien mit 61 Personen.
Wallman Wallman kommt unter den Hutterern und den Mennoniten in Ruß
land vor. Im frühen 19. Jahrhundert verließ Andreas Wallmann
die Hutterer und schloß sich der Mennonitengemeinde in
Chortitza an. Als Schwiegersohn des Fabrikanten Lepp, war er
dessen Partner.
Warkentin Warkentin (Parchentin) kommen aus Mecklenburg. Sie stammen
aus dem Marktflecken Perkentin, westlich von Rostock. Im 16.
und 17. Jahrhundert gab es viele Warkentins in Mecklenburg,
besonders in Güstrow. 1727, Warkentins in Heubuden, Ladekopp
und Tiege. 1665, Arendt Warkentyn, Danzig. In der Konsignation
von 1776, 28 Familien mit 116 Personen.
Wiebe Wiebe, Westfriesland und Friesland. 1640, die Brüder Wiebe in
Elbing, Jacob in Freienhuben, Abraham in Einlage an der Nogat.
Adam Wiebe, 1616 aus Harlingen nach Danzig; Stadtbaumeister
Wiebe. Wiebe ist ein friesischer Vorname der hier zum
Nachnamen wurde. Konsignation von 1776, 67 Familien mit 304
Personen.
Wieler Wieler, wahrscheinlich aus der Schweiz. 1671 kommt Hans von
Wieler nach Preußen. Der Ort Wyler am Brüningpaß, östlich vom
Brienzer See, gab den Namen. Das von fiel weg. Konsignation,
18 Familien mit 78 Personen.
Wiens Wiens (Wynes, Vingst) kommen aus Köln am Rhein. 1561, Herman
Wynes, nach Danzig. Die Wiens kamen von Wynes, jenseits von
Köln — Vingst. 1568, Herman Wiens, AL-tebabke. In der
Konsignation 1776 sind 67 Familien mit 314 Personen
verzeichnet.
Wilms Willms kommen aus Holland. 1543, Dirk Willms, Schoeneberg.
1558/59 , Hermann und Johann Willms, Greuelsberg, 1675, Gergen
Willms, Scharfenberg, Danzig. 1633, Huybert Willmszen, Diakon,
Danzig. In der Konsignation von 1776 sind 15 Familien mit 74
Personen verzeichnet.
Woelk Woelk (Wilke, Welke) sind einheimische Westpreußen. 1510-
1529, Gregor und Jacob Wilke, Groß Lesewitz; George Wilke in
Schadwalde, Peter Wilke in Eichwalde. 1726, Hendrich Wilke,
Diakon, Danzig. In der Konsignation von 1776, 13 Familien mit
61 Personen.
Zacharias Zacharias (Zachris). Herkunft unbestimmt. Vorname, der zum
Nachnamen wurde. Zerstreut im Elbinger und Gr. Marienburger
Werder wohnend. In der Konsignation, Hans Zacharias in
Simonsdorf, Landwirt; Johann Zacharias, Neulanghorst, Weber,
und Peter Zacharias, Petershagen, Wassermann; Johann
Zacharias, Elbing, Bäcker; 4 Familien mit 22 Personen.
Quelle:
1. Bedeutung und Herkunft unserer mennonitischen Namen. Erich L. Ratzlaff. In
"Der Bote" 6. Juli 1983 Nr. 27.
2. Mennonitisches Lexikon, Band MV.
Zuletzt geändert am 2 Juni 2002