Brief von einem Leser, Samara in der "Mennonitische Rundschau" vom 2. Januar 1901

 

Abgeschrieben von Lydia Friesen (geb. Esau) (Email), alle ihre Berichte.

 

Kopie der Zeitung "Mennonitische Rundschau" vom 2. Januar 1901, Seite 5. (gotisch) von Lydia Friesen (geb. Esau)

 

Samara, 27. November 1900. Werte "Rundschau"! Da unter den Lesern solche sind, die es nicht gerne sehen, das Korrespondenzen in der "Rundschau" erscheinen, so werde ich es doch wohl einstellen müssen, Berichte einzusenden. (Nur nicht! - Ed.) Ich lese die Berichte gerne, da stimme ich so mit Ohm Jan überein, denn wenn ich an jeden  Bekannten einzeln Briefe schreiben sollte, so würde es doch wohl viel Postmarken kosten. Wenn Leser es für gut einsehen, mehr geistigen Stoff in die "Rundschau" zu seßen, so sollten sie dem Editor doch etwas zukommen lassen, denn wenn nichts einkommt, kann auch nichts veröffentlicht werden. (Gut gesagt! Danke! - Ed.) Wenn ich das Wort"Rundschau" betrachte, so ist es nach meiner Meinung ganz richtig, daß darin Korrespondenzen erscheinen, dann ist es in Wahrheit eine Rundschau. Hierüber kann ein jeder denken, was er will, ein jeder aber sei seiner Meinung gewiß. Die "Rundschau" ist mein Freund geworden und soll es auch bleiben. (Schön! Schön! - Ed.) Hochzeiten sind auch hin und wieder. (Noch schöner! - Ed.) Dav. Siemens von Omsk kam und holte sich sein Täubchen mit Namen Margaretha Peters aus Pleschanow. In Kaltan verheiratete sich H. Nachtigal mit Witwe Penner. Pred. H. Peters (Donskow) vollzog am Nachmittage die Trauhandlung an ihnen und nach dem Vespermahle verlobte sich Witwe Penners (jetzt Frau Nachtigal) Tochter mit Dietrich Thießen, Kaltan. Es kommt nicht oft vor, daß die Mutter Hochzeit und die Tochter Verlobung hat an einem Tage.
Der Weizen preist von 45-58 Kop. das Pud. - Der Gesundheitszustand ist gut. Proschtschaite.   

Ein Leser 

                                                                                                              

Bemerkungen von Lydia Friesen (Esau):                                                                                                 

Dav. Siemens von Omsk kam und holte sein Täubchen mit Namen Margaretha Peters aus Pleschanow:

David Johann Siemens       (14.12.1878, Pordenau, Molotschna, South Russia - 28.07.1948, Yarrow, British Columbia) (#767885)
Margareta Abraham Peters (05.01.1979, Rudnerweide, Molotschna, South Russia - 7.02.1944, Yarrow, British Columbia) (#767884)

   
Zuletzt geändert am 29 Dezember, 2016