Brief vom Jugower Hilfskomitee, Neu Samara, in der "Mennonitische Rundschau" vom 26.07.1922

 

Abgeschrieben von Lydia Friesen (geb. Esau) (Email), alle ihre Berichte.

 

Kopie der Zeitung "Mennonitische Rundschau" vom 26. Juli 1922, Seite 6. (gotisch) von Lydia Friesen (geb. Esau).

 

 

An die amerikanischen Mennonitenbrüder, Direktor und Vorsißenden des amerikanischen Hilfskomitees Br. Prof. Miller und Br. Prof. Hiebert, und an alle Teilnehmer an der Linderung der Hungersnot hier unter uns im Dorfe Jugowka.
Da wie schon 5 Monate die Spenden sozusagen regelmäßig von Ihnen erhalten haben, wenn auch mitunter mit einer kleinen Verspätung, so ist sie doch fast immer rechtzeitig eingetroffen, darum fühlen wir uns Ihnen und dem Herrn, dem Geber aller guten Gaben, gegenüber zu sehr großem Dank verpflichtet. Wir, die Einwohner unseres Dorfes, sagen großen Dank für die große Wohltat, welche Sie an uns erwiesen, mancher ist dadurch dem schmählichen Hungertode engehen. Der Herr wolle es Ihnen allen reichlich vergelten. Ja, wir wenden uns nochmals an Sie die Glieder des Hilfskomitee, und sagen großen Dank, daß Sie uns hier besucht haben, und weil wir es nicht alle personlich tun können, so sei Ihnen unsere Dankbarkeit mit diesem erwiesen, und lassen dankerfüllt unsere Namen folgen:
P. Wolf, Wilhelm Franz, Kornelius Zehrt, Heinrich Görzen, Wilhelm Zehrt, Joh. Klassen, Pet. Klassen, G. Fast, Anna Heinrichs, Witwe Isaak, Korn. Dück, Enns, K. Enns, Sara Ennß, Franz Pauls, Witwe M. Koop, Franz Heinrichs, Johann Friesen, Bernh. Klassen, Franz Funk, Heinrich Voth, Joh. Rogalsky, Jakob Dyck, Witwe Voth, Johann Vogt, David Wiebe, Isaak Friesen, P. Kröker, J. Martens, Witwe Kat. Funk, Jakob Funk, Maria Wesner, Abraham Martens, Kornelius Wall, Sarah Unruh, Heinrich Unrauh, Witwe Wolf, Johann Matthies, Heinrich Wolf, Peter Voth, Witwe Helena Schröder, Witwe Helena Bold.
Eine Statistik des Jugower Hilfskomitee:
In fünf Monate erhalten 255 Pud an Mehl, Milch, Schmalz u.s.w. verteilt in den ersten Monaten 165 Seelen, nachher als die Not sich steigerte, bis 200 Seelen.
Die Ernte war im vorigen Jahre eine Totale Mißernte; welches nicht von der Hiße verbrannte, das frassen die Heuschrecken auf. Und welches in diesem Jahre eingesät worden ist auf das ganze Dorf, 44 Familien ist folgendes im Ganzen: 173,5 Desj., wovon 34,5 Weizen, 12 Desj. Roggen, Gerste 18 Desj., 19 Desj. Hafer, 90 Desj. Hirse. Gemüse ist nach Möglichkeit viel gepflanzt worden, aber Kartoffel nur wenig, weil wenig Samen waren.
Der Viehbestand ist folgender: 32 Pferde, 38 Kühe, 41 Schafe, Schweine 3 Stück.
Das Jugower Hilfskomitee:
Wilhelm Franz
Peter Wolf
Jakob Dück
Jugowo, (Neu Samara).

 

Сплошные списки домохозяев по весеннему опросу 1923 г. Центральный государственный архив Самарской области. Фонд № P-76, Опись № 1, Дело № 2482. Aus dem russischen ins Deutsche übersetzt von Jakob Becker.

 "Allgemeine Volkszählung von 1926. Ortsliste der Hausbesitzer in Neu Samara" abgeschrieben von Jakob Becker

Information über die Famile Jakob Dyck (1854-1923) und Aganeta Goerzen (1858-1916) von Jakob Becker.

Information über die Famile Jakob Dyck (?-1908) und Katharina (?-?) von Jakob Becker.

Fotos über Klinok, Neu Samara von Waldemar und Irina Penner.

Dorfplan Jugowka, Neu-Samara 1930. Erstellt von Waldemar Penner mit Ergänzungen von Jakob Becker.

 
   
Zuletzt geändert am 18 Februar, 2017