Brief von Johann und Helena Unruh aus Pleschanowo, Neu Samara in der "Mennonitische Rundschau" vom 31.05.1899

 

Abgeschrieben von Lydia Friesen (geb. Esau) (Email), alle ihre Berichte.

 

Kopie der Zeitung "Mennonitische Rundschau" vom 31 Mai 1899, Seite 2. (gotisch) von Lydia Friesen (geb. Esau).

 

 

P....*) Samara, den 20. April 1899. Liebe Geschwister, Johann Bösen und Abraham Dürksen in Nord-Dakota!
Wir wünschen Euch den Segen des Herrn! Dieweil wir schon vier Briefe an Euch geschrieben und keine Antwort bekommen, haben wir gedacht, Ihr hättet die Briefe nicht bekommen, so wollen wir noch einmal durch die"Rundschau" versuchen, ob wir nicht ein Lebenszeichen von Euch bekommen können. Es schmerzt mich, daß wir nichts von Euch hören; daß die liebe Mutter tot gefunden ist  und daß der sehr liebe Bruder gestorben ist, das werdet Ihr wohl schon gehört haben. Wir sind mit unsern sechs Kindern schön gesund.
   Die Ernte ist hier schon drei Jahre nur schlecht geraten, es geht uns deshalb  im Irdischen nicht sehr. Wenn es Euch sehr wohl geht, so denkt auch an uns. Den 9. April hat die Saatzeit begonnen. Der Herr möchte seinen Segen dazu schenken! Wünschen Euch noch den töstl. (tröst. - L.F)  Frieden Gottes, schöne Gesundheit und bestes Wohlergehen, bitten die anderen Geschwister zu grüßen.
   Andreas Buller, Peter Unruhs und Heinrich Löwens lassen Euch auch alle sehr grüßen; sie haben ihre Wirtschaft verkauft und wohnen bei ihren Kindern. Wir hoffen auf einen sehr frohen Brief; schreibt uns auch Eure Adresse.

                                                                Johann und Helena Unruh.

   
Zuletzt geändert am 18 Februar, 2017