Brief von J. F. Harms aus Canada, Marion Co., Kans. an die "Mennonitische Rundschau" vom 15. Juli 1884

 

Abgeschrieben von Elena Klassen (Email), alle ihre Berichte.

 

Kopie der Zeitung "Mennonitische Rundschau" vom 15. Juli 1884, Seite unbekannt. (gotisch) von Elena Klassen.

 

Aufruf zur schleunigen Hülfe (Hilfe – E.K.).
Bisher waren es nur meinstens unsere Glaubensgenossen in Buchara, rsp. Chiwa, Asien, die sich ernstlich mit dem Gedanken beschäftigten, nach Amerika überzusiedeln, doch jetzt haben auch zwölf Familien von der Ansiedlung bei Aulieata sich laut Briefen wahrscheinlich schon vor circa vier Wochen auf die Reise hieher begeben, wenigstens war es so laut ihrem Schreiben ihr fester Vorsatz. Vetrauungsvoll hofften sie bei ihrem schweren Unternehmen auf die Unterstützung ihrer Glaubensgenossen in Amerika – nun aber stellt es sich heraus, daß das Am.menn. Hülfscommittee kaum für Aulieata bestimmtes Geld genug an Hand hat, um auch nur die Hälfte des nöthigen Unterstützungsgeldes für diese zwölf Familien liefern zu können und mindestens 2000 Doll. sollten binnen zwei bis drei Wochen aufgebracht werden. Da bleibt uns denn nichts anders übrig, ihr lieben Leser, als wieder an eure bewährte Opferwilligkeit zu appelieren, ja, im Auftrage jener Armen bitten wir euch dringend, helft, o helft geschwinde und helft so gut es euch möglich ist. Wenn überall unter unsern Glaubensgenossen ernstlich für diesen Zweck gesammelt würde, dürfte es ein Kleines sein, obige 2000 Dol. aufzubringen, darum, ihr l. (lieben – E.K.) Leser, die, ihr ein mildthätiges Herz habt, greift die Sache an, als ob es allein von euren Eifer abhängt. Und damit ihr wißt, für wen ihr euch in den Riß stellt, erinnern wir euch an die Worte unseres Heilandes: „Was ihr einem meiner geringsten Brüder gethan habt, das habt ihr mir gethan“ – sodann aber lassen wir auch die Namen der betreffenden zwölf Familien hier folgen: David Schmidt, Johann Bergen, Jakob Koop, Georg Riffel, Franz Kröker, David Schulz, Cornelius Reimer, Peter Eck, Heinrich Nickel, Peter Horn, Cornelius Funk, Benjamin Wedel. – So, da stehen sie von dir, lieber Leser, - ist`s dir nicht, als ob du sie, Männer, Weiber und Kinder, in ihrer abgerissenen Kleidung ohne jegliches Reisegeld bleich und traurig vor dir siehst?`Kannst du dich da von ihnen abwenden? Nein, - du kannst und darfst es nicht, selbst wenn du schon mal etwas für Asien gegeben hättest; gieb wieder, gieb willig, gieb so schnell als möglich. – Gelder nimmt in Empfang
J.F.Harms,
Canada, Marion Co., Kans.

   
Zuletzt geändert am 27 Januar, 2017