Alte Briefe Am Trakt - Aulie-Ata - USA - Brief aus Romanowka, Nr. 1 S. 001 - 003
Alte Briefe Am Trakt - Aulie-Ata - USA - Brief aus Romanowka, Nr. 1 S. 001 - 003
Abgeschrieben von Elena Klassen; nachbearbeitet und korrigiert von Willi Frese und Alexander Wiens
Link zu MLA Briefe: Am Trakt - Aulie-Ata
Die in dem Link angezeigten Briefe wurden vom Trakt nach Aulie-Ata, Turkestan (Romanowka, Köppental, Hohendorf, Gnadenthal) und umgekehrt, unterwegs im Großem Trek (Serabulak), oder aus Aulie - Ata nach Amerika verschickt.
Die Briefe stammen aus der Zeit 1882 - 1896 (erster Teil, es folgen noch zwei Teile). Die sind in altdeutscher Schrift verfasst. Je nach Zeit und Möglichkeit, werden wir die transkribieren und veröffentlichen.
Wir versuchen die Briefe originalgetreu abzuschreiben, doch es gibt einzelne Wörter, die man nicht eindeutig erkennen kann. Entweder sind es Gegenstände, die uns nicht bekannt sind, oder Regionalwörter. Nach Möglichkeit sind auch Grandma Nr. und weitere Kommentare eingefügt.
Die Briefe selber sind im Link nicht nummeriert, so haben wir eine eigene Nummerierung für jeden Brief eingefügt und für jede Seite wurde die Nummerierung aus dem Web (s. im Link ganz oben rechts) übernommen.
Romanowka, den 5. Mai, |
so trug er mir auf Euch die Krankheit etwas ausführlich zu berichten, er wolle denn schon warten bis die Photographie fertig wäre und Euch dann gleich im ein Eqsemplar zu schicken. Emil Riesen von Chiwa war hier zum Besuch und da haben wir denn so manches und besonders von ihren dortigen Gemeindeverhältnis durchsprechen können. Ihre Lage ist dort, und ganz besonders Br4. W. Penner seine, unendlich schwer, denn seine Frau steht auch noch auf Epps Seite und dazu ist nun auch der neugewählte Lehrer J. Kopper auf Epps Seite getreten. Meiner Meinung nach sollten sie sich von Epps Partei trennen, aber da fühlen sie sich von ihrer Seite auch wieder zu schwach dazu, denn es sind unter ihnen nur ein paar ältere Familien und jüngeren S. 003 stehen wohl mehr, oder weniger leicht da. Auch in unserer Gemeinde ist viel Kampf, unsere Lehrer dringen immer mehr auf Entschiedenheit. Und Gottlob sie haben den größten Teil der Gemeinde auf ihrer Seite, und da wird dann die Kluft immer größer zwischen diesem Teil und dem, der noch dem Fleische ein gut Teil Raum geben will. Dieser Teil ist besonders in Orlof vertreten, wo dem Martens, obwohl außer der Gemeinde stehend, das Feuer zu schüren versteht. Da ich nun auch in den nächsten Tagen an Koppers zu schreiben gedenke, so werde ich da noch manches, was Euch von hier interessieren kann, schreiben, dass übrige werden Euch dann P. Hamms5 erzählen, die ja wills Gott zum Frühjahre zu Euch ziehen wollen. Herzlich grüßend verbleibe Euer Bruder Jacob Hamm6 |
[1] Willi Frese. Dieser Brief wurde von Jacob Hamm Jacob Hamm GRANDMA #111788, (1844-1911) an seine Geschwister geschrieben. Leider ist das Jahr in dem seine Mutter starb, nicht aufgeschrieben. |