In Lebensgefahr.
Romanowka, Turkestan, den 15. Januar.
Kornelius Wall von Nikolaipol und ich fuhren zur Stadt Aulie – Ata. Auf dem halben Wege befindet sich ein Quartier, wo man für die Menschen Tee und für die Pferde Klee kaufen kann. Wir fuhren um 4 Uhr nachmitaggs von Hause und kamen dort um 9 Uhr hin, da trafen wir unter andern von unseren Leuten auch 2 Söhne von Korn. Wall, Romanowka. Da in der Gaststube kein Raum zum Schlafen war, gingen wir, Heinr. Jac. Janzen und ich, in unsers Wirts Stube schlafen.
Um 2 Uhr nachts wollten wir weiter fahren. Ich wache um 2 Uhr auf mit ziemlichem Kopfweh. Ich ging hinaus, dort ging Heinr. Weber umher und klagte über Kopfweh und Unwohlsein. Er sagte, er habe schon eine Stunde umhergegangen. Da ging ich hinein, und weckte den Sohn des Korn. Wall, um den Pferden Hafer zu geben. Er steht auf, kommt bis auf den Hof und fällt. Er sagte: Mir ist so unwohl! Er steht auf, fällt wieder hin und ist bewußtlos. Als wir ihm mit kaltem Wasser den Kopf kühlten, kam er zu sich. Wir brachten ihn in einkaltes Zimmer und legten ihn dort hin. Da weckte ich seinen Bruder auf, auch dem war sehr unwohl. Wir brachten auch ihn in das kalte Zimmer, wo er ebenfalls bewußtlos wurde. Auch Korn. Wall von Romanowka, der ebenfalls in dieser Stube lag, hatte große Kopfschmerzen.
Die beiden Brüder waren in einer Viertel Stunde wieder munter, doch hatten sie noch große Kopfschmerzen. Unser Wirt, ein Russe, hatte den Ofen zu schnell geschlossen. Der liebe Herr hat unser Leben bewahrt. Ihm sei Dank dafür.
B. Janzen |