Eine traurige Nachricht (ein Todesfall) von Kornelius Gooßen aus Gnadental, Turkestan in der Zeitschrift „Friedensstimme“ Nr. 12 vom 9. Februar 1913, Seite 6

 

Abgeschrieben von Elena Klassen (Email), alle ihre Berichte.

 

 

Meine liebe Frau geb. Neufeld, ist geboren den 25. Juli, 1838 in Lindenau, Molotschna, verheiratet 1866. 1880 wanderten wir aus Südrußland aus nach Turkestan. Wir sind nicht wohlhabend durch diese Welt gegangen, wie viele andere. Aber wir haben immer unser täglich Brot gehabt. In Christo sind wir reich und haben die Fülle. Wir haben zusammen im Glauben gelebt 36 Jahre.
Vor etwa 4 Jahren bekam die Verstorbene einen leichten Schlaganfall im rechten Bein, sie war nicht gelähmt, aber sie konnte das Bein nicht so recht gebrauchen. Doch das verging wieder durch Gottes Hilfe. Im Februar v.J. bekam sie wieder einen Schlaganfall, aber etwas schwerer. Die rechte Hand war bis an die Schulter gelähmt und gefühllos. Sie konnte auch nicht zusammenhängend sprechen. Auch das verging wieder etwas. Am 18. Dezember klagte sie sehr über Unwohlsein. Am folgenden Morgen mußte sie ins Bett und hat sehr gebrochen. Dieses hatte einen üblen Geruch; das hielt längere Zeit an. Sie sehnte sich aufgelöst zu sein. Sie war alt und lebenssatt. Den 27. Dezember 12 Uhr mittags schlug ihre Stunde; sie ging im vollen Bewußtsein zu ihrem Heiland im Alter von 74 J. 5M. 2T. Sie hinterläßt mich, den trauernden Gatten und 5 Kinder, welche alle leben, eins davon ist ins Amerika. 45 Großkinder, 11 davon sind ihr vorangegangen, 1 Urgroßkind. Das Begräbnis war am 30. Dezember im Bethause in Gnadental. Mich der Fürbitte empfehlend

Kornelius Gooßen.

Gnadental bei Aulieata, Turkestan, den 5. Januar

 

Bemerkungen von Elena Klassen - ohne Gewähr – wahrscheinlich handelt es sich um die Eltern von Cornelus Gossen, der auf dem Foto S. 195 abgebildet ist (s. das Buch von R.Friesen „Auf den Spuren der Ahnen“)

   
Zuletzt geändert am 21 April, 2020