Ein anonymer Bericht über die Taufe in Amu-Darja aus „Sendbote“ in der "Mennonitische Rundschau" vom 26. September 1888, S. 2

 

Zugeschickt von Elena Klassen (Email), alle ihre Berichte.

 

Kopie der Zeitung „Mennonitische Rundschau“ vom 26. September 1888, S. 2. (gotisch) von Elena Klassen.

 

 

Eine Taufe im Amu Darja.

„Am Sonntag den 13. October 1883“ so schreibt E. Stärkel in dem Baptistenblatt der „Sendbote“, „standen in Chiwa in Mittelasien vor dem mit Eis berandeten Flusse Amu Darja fünf Seelen und verlangten in den Tod Jesu getauft zu werden. Kein Philippus nahte heran, kein gläubig Getaufter war nahe; Tausende von Wersten lagen zwischen ihnen und ihren gläubig getauften Geschwistern. Ein Schreiben dorthin, um einen Täufer, blieb erfolglos. Aber der Herr mit Seinem Worte: „Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt“, war in ihrer Mitte. Auf dieses Wort sich stützend, fangen sie das Lied aus der Glaubensstimme Nr. 515: „Laßt uns thun, was er Geboten u.s.w.“, hörten den Testamentsbefehl nach Marc. 16, 15.16. mit angeknüpfter kurzer, der Feier entsprechender Rede und vollzogen sodann an sich den feierlichen Act der heiligen Taufe. Zuerst stieg einer in`s Wassergrab und ließ sich von einem seiner Brüder taufen, sodann taufte dieser seine vier Geschwister. Diese fünf Seelen waren drei Glieder aus der mennonitischen Auszugsgemeinde, Schreiber dieses und sein Weib. Nach der Taufe feierten wir Abendmahl und Fußwaschen. Wir fühlten des Herrn Nähe und reichen Segen. Ich erinnere mich noch heute der Worte, die ich an jenem feierlichen Tage an die wenigen Geschwister richtete, daß wir nämlich nun durch die vollzogene taufe keine besondere, abgetheilte Gemeinde boldeten, sondern uns fortan zu betrachten hätten, als hinzugefügte Glieder an den Leib, d.i. die Gemeinde des Herrn, wovon Christus das Haupt sei.“

   
Zuletzt geändert am 7 April, 2019