Bericht von Jakob und Helena Kröker aus Nikolaipol, Turkestan in „Zions-Bote“, Nr. 23, vom 10. Juni 1903, S. 5 |
Kopie der Zeitung "Zions-Bote" Nr. 23, vom 10. Juni 1903, S. 5. (gotisch) von Elena Klassen.
Asiatisches Rßl., Nikolaipol.
Den 4. Januar starb Freund Korn. Wedel eines sehr plötzlichen Todes. Es war um die Mittagszeit, da hatte er noch seine Frau gefragt, ob sie das Essen fertig habe, er wolle noch schnell zwei Eimer Wasser holen, und so geht er und schöpft auch noch Wasser, geht auch noch ein paar Schritte, fällt hin und stirbt. Das war eine ernste Predigt. Später starb die Schw. Hein. Janzen. Das Scheiden war schwer, aber sie ging freudig heim. Sie hinterließ ihren trauernden Gatten mit vier Kindern. Sie war die Tochter des Abr. Peters, früher Friedensruh. Auch die Frau des Hein. Janzen, Köppenthal ist kürzlich gestorben. Kinder geboren sind in kurzer Zeit in unserm Dorf drei: Geschw. Jak. Wallen schenkte der Herr Zwillinge, zwei Töchterchen, aber nach 4 Tage nahm der Herr das eine zu sich. Geschw. Peter Wedels schenkte der Herr ein Töchterchen. Es sind auf beiden Stellen die Mütter samt den Kleinen ziemlich gesund und munter. Mit der Saatzeit konnte erst den 31. März angefangen werden. Der Winter war lang und hatte viel Schnee, daher auch gute Schlittenbahn, aber Schneestürme kennen wir hier nicht. Muß noch bemerken, daß heute der letzte Osterfesttag ist. Gestern unterhielten wir das Gedächnismahl des Herrn, auch Fußwaschung und Liebesmahl, und der Chor sang manches schöne Lied, und der Herr Jesus war auch unter uns. Einen herzl- Gruß an den Editor und alle Leser des „Zions - Bote“ mit Psl. 4, 4.
Jak. und Helena Kröker. |