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Bericht von H. Janzen aus Nikolaipol, Turkestan in der „Friedensstimme“ Nr. 72, vom 13. September 1914, S. 6 |
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Nikolaipol bei Aulieata, Turkestan, 25 August. Obwohl etwas verspätet, so soll doch noch ein kurzer Bericht erfolgen über einen Unglücksfall in Andrejewka. Es war am 1. Aug. Br. Gooßen läßt von seinem Nachbar und Schwager P.Penner Getreide mähen. Beide sind genötigt, sich das Mittagessen aufs Feld bringen zu lassen, womit die beiden Mütter ihre Kinder abfertigen. Gooßens Mariechen, etwa 1 ½ Jahre alt, will mit, wird aber von der größeren Schwester in die hinter dem Hause ausgebaute Küche gebracht. Sie sagt aber der im Hause beschäftigten Mutter nichts, und geht in Gesellschaft der andern aufs Feld. Die Mutter beginnt zu suchen, und da sie die Kleine nicht findet, steigert sich die Sorge um dieselbe bis zur Angst. Die Wassergrube, die eigene und auch Penners, wird abgesucht, ebenso der Straßenareck (Kanal mit Wasser) bei Walls über die Straße. Nirgends ist das Kind, auch nicht in den Gärten. Da nach etwa einer halben Stunde kommt die Mutter bei P. Penners hinten am Hause herum und findet dort ihr Kleines im nassen Elemente im Areck festgeschwemmt. Es wurden verschiedene Belebungsversuche gemacht, aber alles vergeblich. Die Kleine war nicht ertrunken, sondern erstickt. Ein harter Schlag für die Eltern, doch bleibt der Trost, daß der Herr die Kleine zu sich nahm und sie vielem Schweren enthoben wurde. |
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Zuletzt geändert am 24 März, 2018 |