Bericht von C. Wall aus Nikolaipol, Turkestan in der „Friedensstimme“ Nr. 5 von 31. Januar 1909, S. 10

 

Abgeschrieben von Elena Klassen (Email), alle ihre Berichte.

 

 

Nikolaipol, Turkestan.
Der Tod hat im verflossenen Jahr auch bei uns seine Ernte gehalten, besonders fordern die Pocken, die noch immer weiter um sich greifen, viele Menschenleben, und trotz der getroffenen Vorsichtmaßregeln kann man ihnen doch nicht Einhalt tun. In Städten, Dörfern und Kirgisen – Aulen sterben viele. In Nikolaipol sind unlängst noch zwei erwachsene Personen daran gestorben, doch nicht nur diese, sondern auch Kinder sind aus diesem armen Erdenleben in ein besseres Jenseits versetzt worden. Gebe Gott, daß wir sie alle dort wiedersehen!
Den Brüdern Bohn und Thielmann gefällt es nach ihrer Aussage ganz gut, besonders interessieren sie die Berge. Sie haben gestern angefangen bei einem Mullah (Leher) Unterricht zu nehmen. Ein gewisser Br. Gerhard Regehr, Sohn des Aeltesten Joh. Regehr, der der kirgisischen Sprache mächtig ist und sich auch in den Dienst der Mission stellen will, ist ihnen dabei behilflich. Sie erhalten täglich 2 Stunden Unterricht und zahlen dem Mullah insgesamt nebst Kost noch 9 Rbl. monatlich.
Den 6. Januar

C. Wall.
   
Zuletzt geändert am 24 März, 2018