|
|
Kurze Berichte aus Aulie-Ata, Turkestan in der „Friedensstimme“ aus den Jahren 1906-1912 |
|
Bericht aus Nukolaipol bei Aulieata, Turkestan, aus „Friedensstimme“ Nr. 49 vom 9. Dezember 1906, S. 553 Nikolaipol bei Aulie – Ata, Turkestan.
Bericht von H.J. aus Nukolaipol bei Aulieata, Turkestan, aus „Friedensstimme“ Nr. 6 vom 10. Februar 1907, S. 67 Nikilaipol bei Aulie – Ata, Turkestan. In den letzen Tagen hatten wir ziemlich starken Frost, 18 Grad unter Null. Es ist Schlittenbahn. In der Nähe herrscht immer noch die Rinderseuche. Am Freitag vor Weihnachten brannten der Schatzmeister und sein Buchhalter in Aulie – Ata mit 374,000 Rbl. durch. Da das Schatzamt erst am Donnerstag nach Weihnachten wieder geöffnet wurde, hatten sie schön Zeit sich den Rücken zu decken. Bis jetzt sind weiter keine Spuren als bis zur Bahnstation Kabulßaj. Bis dort fuhren sie auf eigenem Fuhrwerk. Den beiden Kutschern gaben sie, so sagt man, jedem 100 Rbl. Die armen Schlucker sind jetzt in Nummer „Sicher.“ Die Familien wurden einfach im Stich gelassen. H.J.
Bericht von H. Janzen aus Nikolaipol, Turkestan in der „Friedensstimme“ Nr. 33 von 18. August 1907, S.426 Nikolaipol bei Aulie – Ata, Turkestan.
Meldung aus Nukolaipol bei Aulieata, Turkestan, aus „Friedensstimme“ Nr. 23 vom 23. März 1911, S. 8 Nikolaipol, Turkestan, 1. März. In letzter Zeit ist der Anbruch des Frühlings durch feuchte Witterung und kleine Nachtfrösteaufgehalten worden; aber jetzt ist sehr milde Witterung eingetreten. Die Getreidepreise stehen auf gewohnter Höhe. Mancher Familienvater unter den Kirgisen wird seine liebe Not haben, seine Familienglieder durchzubringen. Dieses Volk hat von den Bienen und Ameisen nicht gelernt. Im Sommer auf der Bärenhaut liegen, im Herbste in Gemeinschaft den Eintrag der Ernte rasch verzehren, im Winter буза (bosa – ein alkoholisches Getränk – E.K.) trinken und Schulden mache und dann noch die Familie darben lassen, obendrein den drangeneden Gläubiger foppen (reinlegen, äffen – E.K.); das ist leider so die Beschäftigung des gemeinen Kirgisen; außerdem sich noch zu Schandtaten, ja gar zu Mord und Totschlag in den Parteikämpfen der Wahlen gebrauchen lassen. Ein tief gesunkenes Volk! Wann bricht „das Licht der Welt“ durch und scheint in die dunkle Nacht des Mohamedanismus!?
Bericht von Jakob Janzen aus Nukolaipol bei Aulieata, Turkestan, aus „Friedensstimme“ Nr. 89 vom 16. November 1911, S. 8, 9 Turkestan, 10 Okt.
Bericht Jakob Wall aus Aulieata, Turkestan, aus „Friedensstimme“ Nr. 65 vom 22. August 1912, S. 8 Aulie – Ata, den 8. AugustJetzt ist hier alles weiß zu Ernte. Unsere Arbeiter, die Mohammedaner haben im nächsten Monat ihren jährlichen Fastenmonat. Da essen und trinken sie nichts von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang; nur in der Nacht nehmen sie einige Speise zu sich. Unter diesen Umständen wird aus ihrer Arbeit nicht viel. Es ist sehr schwer mitansehen zu müssen, wie die gute Frucht reift und zur Erde sich senkt, aber keine Schnitter da sind. 6 September. Derselbe |
|
Zuletzt geändert am 18 März, 2018 |