Brief von Abraham Koop aus Nikolaipol, Asien in der "Mennonitische Rundschau" Nr. 22 vom 1. Juni 1887

 

Abgeschrieben von Elena Klassen (Email), alle ihre Berichte.

 

Kopie der Zeitung "Mennonitische Rundschau" Nr. 22 vom 1. Juni 1887, Seite 1. (gotisch) von Elena Klassen.

 

Asien.
Nikolaipol, 1. März. Da die Nachrichten aus Asien nur spärlich sind, und es nicht an Lesern, sondern an Schreibern fehlt, so will ich Einiges berichten. Zuerst eine Unglücksfall.
In der Nacht vom 18. auf den 19. Dezember 1886 brach ein mit der Tollwuth behaftetes Thier in fast alle Schweineställe und biß viele Schweine und auch einige Schafe. Bis zum 16. Februar waren 49 Schweine und zwei Schafe toll geworden. Ob dies schon Alles sein wird weiß man noch nicht.
So der Herr will, wird am 19. März bei Johann Wedel eine Doppelhochzeit stattfinden. Helena Wedel wird sich mit Tobias Schmidt, dessen Eltern in Amerika wohnen, und Elisabeth Wedel mt Johann Reimer verehelichen.
Die Gattin des Johann Wall in Köppenthal, geb. Helena Hamberg, liegt schon längere Zeit an einer Kopfgeschwulst darnieder.
Siebert Görtz ist wieder auf dem Wege der Besserung. Am 22. Februar  war er bereits in der Versammlung und lobte und dankte Gott im Gebet; er hat auch die Gemeinde, im Gebet sich seiner zu erinnern.
Peter Wiebe, der vom Schlage gerührt worden war, muß noch immer in der Stube bleiben, hofft aber, beim Eintritt wärmerer Witterung ausgehen zu können.
Der Winter war anfangs milde, mit wenig Schnee; jetzt haben wir aber viel Schnee.
Mein Nachbar Dietrich Braun läßt seine in Amerika wohnenden Kinder, sowie Franz Ediger und Franz Dück vielmals grüßen und bittet sie um Nachricht.
Herzliche Grüße an meinen in Nebraska wohnenden Bruder Jacob Koop; auch bitte ich ihn um Nachricht, wenn nicht brieflich, so doch die „Rundschau“.
Grüße an alle Leser, von einem Mitpilger nach dem neuen Jerusalem.

Abraham Koop.
   
Zuletzt geändert am 18 Dezember, 2016