Wie fange ich mit meiner mennonitische Familiengeschichte an?

 

Von Elena Klassen (Email), alle ihre Berichte.

 

 

Mein Stammbaum – wo und wie fange ich damit an?
Wir bekommen viele Anfragen, von den Menschen, die erst am Anfang der Recherche stehen. Grade da entstehen so viele Fragen zu dem Thema. Hier sind einige Vorschläge, Ergänzungen, die auf diesem Gebiet  evtl. weiter helfen können.

Wichtig ist eine systematische Datensammlung. Es gibt keine Daten, die nicht wichtig sind. Jeder Hinweis, jede Kleinigkeit ist von der Bedeutung und könnte entscheidende Rolle spielen. Wie man es macht, ist jedem selbst überlassen. Manche haben es gerne ein beschriebenes Blatt Papier mit Daten in der Hand, die anderen machen alles nur mit Hilfe eines Computers. Jeder macht seine Erfahrung und hat seine Art und Weise damit umzugehen. Diese Liste ist keinenfalls der einzige oder der richtige Weg. Sie ist nur als kleine Hilfe für diejenigen gedacht, die bei Null anfangen.

- Alle Daten der eigenen Familie, die bekannt sind, aufschreiben, (geboren wann und wo, Geburtsland, getauft wann und wo, geheiratet wann und wo, geschieden, Mädchenname, gestorben wann und wo, Sterbeland, Friedhof, auf dem die Person beerdigt wurde) dazu gehören: Eltern, Großeltern, Geschwister, Kinder, Enkelkinder; Kinder, die früh verstorben sind, werden auch aufgeschrieben. Dabei unbedingt auf die richtige Schreibweise der Vor-
und Nachnamen achten. (z.B. Eduard und nicht Eddy, Katharina statt Tinchen. Grade diese Fehler werden ziemlich oft gemacht. Die Vornamen bitte aus der Geburtsurkunde entnehmen. Die Kosenamen und Spitznamen können (müssen) in Klammern selbstverständlich aufgeschrieben werden.)
- Personenstammblatt die gesammelten Daten hier eintragen (ein Personenstammblatt pro Person)
- Generationenübersicht und Ahnenliste erstellen.
Es gibt einige Musterformulare im Internet (z.B. Personenstammblatt) jeder kann das Formular seinen Wünschen und Bedürfnissen anpassen. Alle Daten über die jeweilige Person müssen eingetragen werden.  
- Möglichst einen Lebenslauf (Zeittafel) über die Person erstellen.
- Soweit es geht, Kontakt mit der entfernten Verwandtschaft aufnehmen: Cousin`s, (Cousin`s der Eltern), Tanten und Onkel und deren Kinder nach gleicher Muster aufschreiben. Sich gar nicht scheuen, die Verwandtschaft des fünften oder eines höheren Grades zu fragen.
- Sowohl  die nachweisbaren Daten als auch die mündlich überlieferten aufschreiben. Bei den Mündlichen möglichst in Klammern notieren, wann und von wem diese erzählt wurden.
 - Die aufgeschriebenen Daten, sämtliche Schriftstücke, alte Briefe, Fotos etc. in einem Ordner abheften.
- Familienalben durchsuchen. Ganz alte Fotos mit Hilfe der Eltern und Großeltern versuchen zu beschriften und anschließend zu nummerieren. Für die Beschriftung der Personen auf dem Foto v.l. (von links) usw. aufschreiben, Namen, Nachnamen, Verwandschaftsgrad, das Jahr, Anlass. Auf die Daten achten, die auf der Fotorückseite stehen könnten. Evtl. extra Bildordner anfangen. Die Fotos in säurefreien Fotosichthüllen (z.B. von Herma Fotophan) aufbewahren!
- Die Eltern und Großeltern ausfragen, wer in der Verwandtschaft weitere Infos oder Fotos besitzen könnte.
- Die Erinnerungen von Eltern, Großeltern ect. aufschreiben, möglichts mehr richtungsgebende (наводящие) Fragen stellen.
- Alte Unterlagen, Bibeln, Urkunden, Gesangbücher, Todesanzeigen, Heirats- und Geburtsurkunden, Familienbücher, Briefe, Schulzeugnisse, Arbeitsbücher, Auszeichnungen, Tagebücher, alte Zeitungen in der Familie und Verwandtschaft ausführlich untersuchen, da diese oft noch sehr wichtige Informationen beinhalten können (falls Schwierigkeiten
beim Lesen der alten Schriften entstehen, Hilfe von jemandem oder im lokalen  Kommunalarchiv suchen).
- Speziell für Russlanddeutsche, die in der Trudarmee und unter der Komendatura waren: aufschreiben wann und wo, wann und wohin sie versetzt wurden. In verfügbaren öffentlichen Dokumenten/Datenbanken im Internet recherchieren, wie z.B.:
Жертвы политического Террора в СССР,

Книга памяти немцев-трудармейцев ИТЛ Бакалстрой-Челябметаллургстрой 1942-1946 гг.

"Verbannte Mennoniten in russischen Publikationen"

"Verbannte Mennoniten in ukrainischen Publikationen"
Verbannte Mennoniten in ukrainischen Publikationen - ist ein Versuch, alle Repressierten zwischen 1930-38 und die, die in die Trudarmee eingezogen wurden, im Web zu erfassen.
- Die Personen, die aus ihren Häusern, bzw. Orten vertrieben, ausgesiedelt und verbannt wurden, wann und wohin.
- die Personen, die nach Deutschland deportiert wurden, wann und wohin, wo sie aufgenommen wurden, wohin sie versetzt wurden, wann und wohin und von wem sie wieder in die Sowjetunion zurück gebracht wurden.
- Die Personen, die verhaftet wurden, wann und wo, ob sie erschossen oder vermisst wurden, ob die zuständigen Ämter(Städte) wegen Reabilitierung angeschrieben wurden.
- Einreisedatum in die Bundesrepublik Deutschland aufschreiben.
- Kontakt aufnehmen zu:

Mennonitische Forschungstelle Weierhof
Am Hollerbrunnen 2a,
67295 Weierhof
Tel.Nr. 06352-700519
eMail mennoforsch@t-online.de
hier kann man Bücher, alte Zeitungen, Schülerlisten, Microfilme, Programme wie z.B. die aktuelle GrandMa CD bestellen bzw. für 8 (stand 2014) Wochen ausleihen oder online gegen eine Gebühr registrieren lassen.
- Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte Georg.str. 24, 32756 Detmold
email=museum-russlanddeutsche@t-online.de
- Weitere Quellen für die Bücher sind - , “Lichtzeichenverlag“, “Samenkorn“ und and.
So viele Informationen wie möglich über den Ort und das Land, aus dem die Ahnen kamen, sammeln. Dabei auf die Richtigkeit und die Schreibweisen des Ortes zu dem angegebenen Zeitpunkt achten.
- die veröffentlichen Kirchenbücher und veröffentlichten EWZ - Listen durchsuchen.
- sich im Internet bei MyHeritage oder My Ancestry anmelden oder sich am besten von jemandem einladen lassen und die Seite nach schon gesammelten Daten durchsuchen. (Achtung – GrandMa, My Ancestry und MyHeritage können evtl. auch falsche Informationen enthalten. Viele Daten sind nur ungefähre Daten. Sie werden öfters korrigiert. Deshalb zu den Daten möglichst nach einer schriftlichen Bestätigung suchen und die Seiten öfters besuchen).
- Wichtige Internetseiten durchforschen -

Mennonitische Geschichte und Ahnenforschung,
http://www.mennonitehistory.org/ MHSA,
http://www.mennonitegenealogy.com/canada/ Canadian Mennonite Genealogical Resources, http://www.mennonitegenealogy.com/russia/ Russian Mennonite Genealogical Resources,
http://www.odessa3.org/collections/war/ewz/ Einwanderungszentrale,
http://mgdi.mennonitehistory.org/dorfbericht/
Es gibt noch viel mehr Seiten im Internet, sowohl in englischer als auch in deutscher und russischer Sprache. Es ist nicht möglich hier alle Seiten aufzuzählen.
- Falls Geburts- oder andere Orte genau bekannt sind, nach Möglichkeit historischen mennonitischen Zeitungen nach Orten bestellen und durchstöbern (s. - Themen auf dieser Webseite. und Zeitungen und Zeitschriften,)
- Richtige Archive und Organisationen anschreiben (wobei man sich gleich im Klaren sein muss, dass die einzelnen Leistungen unterschiedlich und manchmal auch kostenpflichtig sind und nicht alle Archive aus der ehemalige UDSSR werden überhaupt auf Anfragen antworten). Hier sind einige (bei weitem nicht alle) Archive und Gerichtsämte in der ehemaligen UDSSR aufgelistet -

Гос. Архив Жамбылской области
O80000 г. Тараз
Казахстан
Жамбылская обл.
Ул. Абая 125- А

Таласский областной гос.архив
722100 Киргизия
Таласская обл.
Таласский р-н
Село Кокой
Ул. 10-лет Независимости Кыргызстана 2
eMail – ogatalas@mail.ru

Гос. Комитет Национальной безопасности
Кыргызской Республики
720000 Кыргызская Республика
г. Бишкек
Пр. Эркиндик 70

Центральный Исторический архив Украины
03110 г. Киев
ул. Соломяньска 24
eMail – cdiak@archives.gov.ua

Гос. Архив в Автономной Республике Крым
95050 г. Симферополь
Ул. Кечкеметская 3
eMail – archiv@home.cris.net

Гос. Архив Одесской обл.
65026 г. Одесса
Ул. Жуковского 18
eMail – initochko@te.net.ua

Верховный Суд
Украина
252024 г. Киев
Ул. Чекистов 4

Прокуратура города Красноводска
Туркмения
745000 г. Красноводск

Прокуратура Запорожской области
Украина
330057 г. Запорожье
ул. Матросова 29А

ЗАО Запорож. Автомобилестроительный завод
69600 Украина
Г. Запорожье
Пр. Ленина 8

 

Государственный архив Саратовской области

410012, Саратов, ул. Кутякова, 15

regarc_saratov@mail.ru

 

 

   
Zuletzt geändert am 4 März, 2019