Straffere Arbeitsorganisierung. Korrespondenz aus dem Rayon Halbstadt, Ukraine. In der "Deutsche Zentral-Zeitung" Nr. 128 vom 6. Juni 1932 Seite 3.
Im Dorfrat Alexandertal wurde infolge anhaltenden Regenwetters der Aussaatplan zum 23. Mai erst zu 80,8 Prozent erfüllt. Am rückständigsten sind die Kollektive Elisabettal und Alexandertal. Trotz dieses Rückstandes gibt es hier noch viele Kollektivisten, die in der entschiedenden Etappe der Frühjahrssaat den Sonntag feiern, trotzdem jeder versäumte Tag eine Verminderung der Ernteerträge bedeutet. Dies ist auch das Ziel des Klassenfeindes.
Derartige Beeinflussung seitens des Klassenfeindes wäre unmöglich, wenn in diesen und auch anderen Kollektiven des Alexandertaler Dorfrates die Massenarbeit mehr entfaltet würde. Auch die Feldzeitungen erscheinen oft mit grossen Unterbrechungen und beschäftigen sich nur ungenügend mit dem Kampf um 12 Zentner vom Hektar.
Die ZK-Beschlüsse über die Getreide- und Fleischbeschaffung und das Gesetz über die Landwirtschaftssteuer wurde in allen Kollektiven besprochen und durchgearbeitet. Die Kollektivisten antworten mit Verbesserung der Arbeitsorganisierung, mit Kampf für hohe Ernteerträge, für vorfristige Erfüllung der Getreide- und Fleischbeschaffungspläne, für rechtzeitige und gründliche Bearbeitung der Hackkulturen, für Ueberbietung des Silosierungsplanes ein.
Diese entschlossene Kampfstimmung zeigte sich besonders in der allgemeinen Versammlung Ende Mai im Alexandertaler Kollektiv, die sich für entschiedene Bekämpfung der Spekulanten, Kulaken und Kulakenanhänger aussprach. (J. Ulmer) |