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Ortsname: Rosenort
Weitere Ortsnamen: Rosowka,
Розовка, Nr. 10, Розенорт (1896).
Ortsnummer: D0207
Kolonie (menn.): Sagradowka (Sagradovka)
Mutterkolonie: Molotschna
Admin. Zuordnung: Gebiet Nikolajew/Rayon Kronau. Nikolajew/ Sagradowka/
Orloff, до 1917 – Херсонская губ., Херсонский у., Орлофская (Кочубеевская) вол.; в сов. период – Николаевская/ Днепропетровская обл., Больше- Александровский/Кронауский (им. Фрица Геккерта, Высокопольский, Петровский) нем. р-н.
Gründungsjahr: 1874
Topografische Lage: [35 J3]; [68];
Landfläche: 1.030/1.050 Deßj./ 1.119 ha
(1918), 942 ha (im Kollektiv)
Einwohnerzahl: 166 (1885), дворов 28; жит. 192 (99 м. 93 ж.) (1896), 204 (1905), 174 (1906), 119 (1911),
160 (1912), 137 (1914), 185 (1916), 137 (1918), 207 (1919), 216 (1926), 214
(1926), 349/57 нем. (1941), 339/56 нем.
(1942; 3 нем. сем. или
23% без главы
семьи) |
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Konfession: mennonitisch (Tiege & Orloff)
Industrie und Handel: 2 Betriebe.
Kleinhandel Isaak Klassen, Windmühle Jakob Plaett. [103]
Grandma 7: In der
"Grandma 7" CD sind 125 Mennoniten, die in Rosenort, Sagradovka
geboren sind, beschrieben.
Zusatzinformationen: Die Kolonie lag etwa 15
km im S von Shirokoje am Ingulez. Ур.
Ингулец;
церковно-приходская
школа, уч-ся 41 (19
м. 22 дев.) (1896); лавка;
уeздный город
127 верст;
волость 7
верст; земская
почтовая
станция
Шестерня 10
верст; ст. ж. д.
Ново-Полтавка
60 верст;
пароходная
пристань
Малыя Гирлы 75
верст. Die
Siedler stammten aus der Mutterkolonie Halbstadt/Kreis Melitopol. Sie gehörte
zu den insgesamt 28 Siedlungen (17 menn./11 ev. bzw. kath.), die auf den 21.276
Desj. entstanden, die von Molotschnaer Kolonien vom Fürsten Kotschubei für
Landlose gekauft wurden. In den Jahren 1926/27 verkauften 19 deutsche Familien
dort ihre Wirtschaften an Russen bzw. Ukrainer und siedelten in umliegende
Dörfer um. Ursprünglich wollten sie nach Amerika auswandern. Wegen eines
Auswanderungsstop seitens der russischen Regierung blieben 9 Familien zurück.
Dadurch erklärt sich auch die große Anzahl Ukrainer in dieser Kolonie. Die
Gemeinde gehörte zum Kirchspiel Tiege. 1942 gab es 56 Deutsche in 13 Familien,
275 Ukrainer in 62 Familien. Im Ort gab es eine 4-klassige Volksschule. Die
weiteren drei Schuljahre mussten in Altonau oder Nowo-Kursk (russ. Dorf)
absolviert werden. Wegen unzureichender Kleidung und Schuhwerk war der
Schulbesuch unregelmäßig. Bis 1938 war Deutsch die Unterrichtssprache, danach
Russisch. Im Alltag wurde Deutsch mit Danziger Dialekt gesprochen. Im Ort gab
es ein Kollektivistenheim, das als Versammlungs- und Tanzlokal genutzt wurde und
wo sich auch eine Bücherei befand. Der Ort wurde regelmäßig von einem
Wanderkino besucht (1-2 mal im Monat). Elektrischer Strom ( 220 Volt) war
vorhanden. 1918 bewirtschafteten 28 Höfe 1.119 ha, 1942 gab es 52 Höfe mit 942
ha. Angebaut wurden neben Getreide noch Kartoffeln und „Sonnenrosen“
(Sonnenblumen). Auf 12,5 ha wurde Obst, besonders Aprikosen, Kirschen,
Pflaumen, Birnen und Äpfel angebaut. 30 ha wurden als Gemüsegärten genutzt Es
wurden Kohl, Tomaten, Zwiebeln und Gurken angebaut. Die Wohnhäuser waren 1942
alle instandsetzungsbedürftig, da zur Sowjetzeit keinerlei Reparaturen
durchgeführt werden konnten. Im Ort gab es eine Schmiede und eine Tischlerei.
52 Höfe; 0 Pers. 1919 durch Machno-Bande ermordet; Während der Hungersnot
1921/22 verhungerte ein Einwohner. Der Hungersnot von 1932/33 fiel ebenfalls
ein Einwohner zum Opfer. Zwischen 1929 und 1942 wurden insgesamt 12 Einwohner
(davon 5 Männer) verbannt. Умерли
от голода 1
чел. (1921-22), 1 чел. (1932-33); в
1929-41 депортированы
12 чел.
Quellen: [1]; [2 1958, S. 195]; [3]; [4]; [6 S. 24];
[11]; [26]; [99]; [112]; [262]; [263]
Buch: 1. Sagradowka. Die Geschichte einer Mennonitischer Ansiedlung im Süden Russlands. Lohrenz, Gerhard. Rosthern: Echo-Verlag Buch 4, Rosthern, Sask., Kanada 1947. 2. Sagradowka. Die Geschichte einer Mennonitischer Ansiedlung im Süden Russlands. Lohrenz, Gerhard. Nachdruck. Lichtzeichen. Lage. 2011.
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