|  | 8   kenntnisse besass, so drang er in Br. Unger, 
                    den Hamburger Bruedern abzuschreiben. Unger weigerte sich, 
                    aber endlich wurde er muede und schrieb den Bruedern in Hamburg, 
                    dass sie schon nicht kommen duerften. So geschah es denn auch. 
                    Bruder Oncken schrieb ihm zurueck, ihnen sei nichts verloren, 
                    aber wir wuerden jetzt mehr erfahren, denn eine Gemeinde gruenden 
                    sei nicht so leicht. In dieser Zeit fuhren etliche Brueder: 
                    A. Unger, Johann Loewen und ich nach der Molotschna, im der 
                    Taufhandlung beizuwohnen und sich mit den dortigen Bruedern 
                    zu beraten. Was nun die Taufe anbetrifft, so geschah sie nach 
                    Gottes Wort im Wasser durch Untertauchen, was aber die Ordnung 
                    anbelangt, so fanden wir gerade das Gegenteil. Die lieben 
                    Brueder waren, wiewohl nicht alle, aber doch viele, auf das 
                    Thema hinaufgekommen: "Seid allezeit froehlich und aber 
                    mal sage ich euch: freuet euch". Und so ging es dort 
                    froehlich her; einer hatte diese Bewegung, ein anderer eine 
                    andere, etliche sprangen nach kindischer Weise und gaben der 
                    Welt einen boesen Schein, was wir nicht mit Gottes Wort uebereinstimmend 
                    finden konnten. Wir fuhren betruebten Herzens heim und ueberlegten 
                    nun, was wir tun wollten.Von den Bruedern in Hamburg hatten wir uns entsagt, dieses 
                    schien uns auch nicht richtig zu sein und so stehen bleiben 
                    wollten wir auch nicht. Da kamen wir darauf: wer glaubet und 
                    getauft wird, soll selig werden. Nun glaubten wir ja, dass 
                    Jesus Christus der Welt Heiland auch unsere Suenden getilgt 
                    habe, auch schien uns die Taufe, wie sie an der Molotschna 
                    von den Bruedern gehandhabt wurde, laut Gottes Wort die richtige 
                    zu sein, so passten wir so lange, bis wir uns mit Becker, 
                    einem der Fuehrer von der Molotschna und Wieler, welch letzterer 
                    unter uns weilte und hiezu die eigentliche Triebfeder war, 
                    verbanden. Beide genannten hatten sich als Leiter der Brueder 
                    aufgeworfen. Die Brueder A. Unger und Neufeld fuhren nun im 
                    Fruehjahre 1862 nach Molotschna, liessen sich von Br. Herhard 
                    Wieler taufen und kehrten wieder heim. Hier nun vollzogen 
                    sie am 18. Maerz 1862 die erste Taufe an A. Ungers Frau, Heinrich 
                    Epp und Frau, Kronsweider Geschwistern und mehreren anderen 
                    in Einlage im
 
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