Willi Vogt. Mennonitische Ahnenforschung

 

Buch: Abraham Unger, Gruender der "Einlager Mennoniten Bruedergemeinde". Heinrich Epp. Halbstadt 1907
 
 
 
 
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kenntnisse besass, so drang er in Br. Unger, den Hamburger Bruedern abzuschreiben. Unger weigerte sich, aber endlich wurde er muede und schrieb den Bruedern in Hamburg, dass sie schon nicht kommen duerften. So geschah es denn auch. Bruder Oncken schrieb ihm zurueck, ihnen sei nichts verloren, aber wir wuerden jetzt mehr erfahren, denn eine Gemeinde gruenden sei nicht so leicht. In dieser Zeit fuhren etliche Brueder: A. Unger, Johann Loewen und ich nach der Molotschna, im der Taufhandlung beizuwohnen und sich mit den dortigen Bruedern zu beraten. Was nun die Taufe anbetrifft, so geschah sie nach Gottes Wort im Wasser durch Untertauchen, was aber die Ordnung anbelangt, so fanden wir gerade das Gegenteil. Die lieben Brueder waren, wiewohl nicht alle, aber doch viele, auf das Thema hinaufgekommen: "Seid allezeit froehlich und aber mal sage ich euch: freuet euch". Und so ging es dort froehlich her; einer hatte diese Bewegung, ein anderer eine andere, etliche sprangen nach kindischer Weise und gaben der Welt einen boesen Schein, was wir nicht mit Gottes Wort uebereinstimmend finden konnten. Wir fuhren betruebten Herzens heim und ueberlegten nun, was wir tun wollten.
Von den Bruedern in Hamburg hatten wir uns entsagt, dieses schien uns auch nicht richtig zu sein und so stehen bleiben wollten wir auch nicht. Da kamen wir darauf: wer glaubet und getauft wird, soll selig werden. Nun glaubten wir ja, dass Jesus Christus der Welt Heiland auch unsere Suenden getilgt habe, auch schien uns die Taufe, wie sie an der Molotschna von den Bruedern gehandhabt wurde, laut Gottes Wort die richtige zu sein, so passten wir so lange, bis wir uns mit Becker, einem der Fuehrer von der Molotschna und Wieler, welch letzterer unter uns weilte und hiezu die eigentliche Triebfeder war, verbanden. Beide genannten hatten sich als Leiter der Brueder aufgeworfen. Die Brueder A. Unger und Neufeld fuhren nun im Fruehjahre 1862 nach Molotschna, liessen sich von Br. Herhard Wieler taufen und kehrten wieder heim. Hier nun vollzogen sie am 18. Maerz 1862 die erste Taufe an A. Ungers Frau, Heinrich Epp und Frau, Kronsweider Geschwistern und mehreren anderen in Einlage im

         
 
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Zuletzt geaendert am 21 Dezember 2008.